Modell: PLAN Type 033/033G Submarine
Hersteller: Sohyrna
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol (Spritzguss), Abziehbilder
Art.Nr.: HTP7004
Preis: 24,4 € (bei NNT Modell + Buch)

Das Original

Die chinesischen U-Boote des Typs 033, auch R-Klasse genannt, sind eine Klasse von 84 Einheiten, die zwischen 1962 und 1984 gebaut wurden. Außerdem wurden vier für die ägyptische Marine und vier bis sieben für Nordkorea, das außerdem lokal welche baute und insgesamt 20 Boote der Klasse erhielt. Der Typ 033 wurde aus dem Typ 031 entwickelt, die in China aus sowjetischen Teilen zusammen gebaute Variante des Projekts 633 (NATO-Bezeichnung Romeo). Das Projekt 633 war eine Weiterentwicklung der Projekte 611 (Zulu) und 613 (Whiskey) und war das kleinere dieselgetriebene U-Boot neben dem parallel gebauten größeren Projekt 641 (Foxtrott). Während nur 20 Einheiten 1957-61 für die sowjetische Marine gebaut wurden, die davon zwei an Algerien, vier an Bulgarien und drei an Syrien abgab, wurde der Typ in großen Stil in China gebaut. Der Typ 033 ähnelt dem sowjetischen Original, verfügt aber über teilweise über andere Sensoren und einige andere Anpassungen, u.a. Anpassungen an die anderen klimatischen Bedingungen. Eines der chinesischen U-Boote des Typs 033 wurde bis 1986 für den Einsatz von Anti-Schiffsraketen zum Projekt 033G umgebaut, wobei auf dem Rumpf sechs Starter hinzugefügt wurden, die nur über Wasser abgefeuert werden konnten (wie bei den älteren sowjetischen U-Booten mit Marschflugkörpern).

Die chinesischen U-Boote des Typs sind überwiegend heute außer Dienst. Wikipedia listet sieben der U-Boote, die heute noch als Museumsschiff existieren (zusätzlich noch ein bulgarisches und ein ehemals sowjetische des Projekts 633). Die ägyptischen und nordkoreanischen U-Boote sind noch in Dienst, wobei es nicht überraschend wäre, wenn die ägyptischen bald durch die neuen U-Boote der Klasse 209/1400 ersetzt werden. Nordkorea hat mindestens eines der Boote für den Abschuss von ballistischen Raketen umgebaut, wofür der Turm nach achtern verlängert wurde, um zwei oder drei Startrohre einbauen zu können. Aus dem Typ 033 wurde für die chinesische Marine der Typ 035 entwickelt, von dem insgesamt 23 U-Boote zwischen 1974 und 2003 in Dienst gestellt wurden.

Der Typ 033 ist 76,6 m lang, 6,7 m breit und verdrängt getaucht 1830 t (die 033G-Variante 2100 t). Der Antrieb besteht aus zwei Dieselmotoren mit insgesamt 4000 PS und zwei Elektromotoren mit 2700 PS, womit über Wasser 15 kn und unter Wasser 13 kn erreicht werden. Die Besatzung bestand aus 54 Personen. Die Bewaffnung umfasst acht 53,3-cm-Torpedorohre (sechs am Bug, zwei am Heck), aus denen 14 Torpedos oder 28 Minen ausgestoßen werden können. Der Typ 033G verfügt zusätzlich über sechs YJ-8-Antischiffs-Raketen.

Der Bausatz

Sphyrna hat bereits drei Doppelbausätze mit chinesischen U-Booten herausgebracht: nach den Typ 091/092 und Typ 093/94 (siehe Bausatzbesprechung) noch diesen Bausatz mit einem normalen Typ 033 und einem Typ 033G mit den zusätzlichen Raketenstartern.

Der Bausatz des Typ 033 besteht aus vier kleinen Spritzlingen. Der schön detaillierte Rumpf besteht aus zwei Teilen. Er ist als Vollrumpfmodell ausgelegt, aber auf der Innenseite gibt es eine Markierung der Wasserlinie. Es gibt auch eine Vertiefung, um den Bereich um den Turm, die erlauben würde, hier einen Teil herauszuschneiden. Für dieses Modell wird sie nicht benötigt. Das Deck ist als extra Teil ausgeführt und ebenso schön detailliert.


Die restlichen Teile bestehen aus einem gut detaillierten Turm, Rudern und Propellern sowie den Ausfahrgeräten. Auch diese Teile sind gut detailliert. Lediglich die Peilantenne könnte durch Fotoätzteile oder Drahtteile feiner dargestellt werden.


Die Teile für die Typ 033G-Variante sind weitgehend identisch. Es liegt der gleiche Rumpf bei, aber ein neues Deck mit der Erweiterung für die sechs Starter. Die schon erwähnte Vertiefung im Rumpf ist im Bereich dieser Erweiterung, aber auch hier ist es laut Anleitung nicht notwendig, etwas aus dem Rumpf auszuschneiden. Von den sechs Startern können die hintersten beiden Starter im ausgefahrenen und damit feuerbereiten Zustand dargestellt werden.


Die restlichen Teile bestehen aus dem schon oben gezeigten Spritzling mit den Teilen für die Propeller, Ruder und Ausfahrgeräte sowie einem neuen Turm und Teilen für die beiden ausgefahrenen Raketenstarter. Die Teile sind auch hier wieder gut detailliert, es ist aber kein Hebemechanismus oder etwas ähnliches für die Raketenstarter dargestellt (den man aber auch kaum sehen dürfte).


Wer sich die Frage stellt, ob es möglich ist, zwei normale Typ 033 aus dem Bausatz zu bauen: durch das unterschiedliche Deck und den neuen Turm für die Typ 033G-Variante ist dies nur möglich, wenn man diese Teile komplett überarbeitet und durch selbst gemachte Teile ergänzt (und da wäre es sicher einfacher, noch einen Bausatz zu kaufen).

Für beide Modelle liegt noch ein Ständer bei:

Die Abziehbilder

Die Abziehbilder umfassen Kennnummern für drei spezifische U-Boote: die Nummern 210, 237, 278 und 351. Changzhen 237 ist heute Museumsschiff im Marinemuseum in Qingdao (siehe hier). Die Nummer 351 ist für den Typ 033G, eventuell mit den Namen Changzhen 351 oder Yuanzheng 351. Die Namen chinesischer U-Boote sind etwas mysteriös, ich habe für die Typ 033 im Kombination mit einer Nummer sowohl Changzhen ("Langer Marsch"?) als auch Yuanzheng ("Expedition"?) gefunden. Zusätzlich sind weitere Ziffern enthalten, um andere Kennnummern anderer U-Boot des Typs 033 darstellen zu können.


Die Abziehbilder umfassen ansonsten noch Tiefgangsmarkierungen, Flaggen und Markierungen für die Luken.

Die Anleitung

Die Anleitung ist in dem bei Flyhawk und Sphyrna üblichen merkwürdigen Format. Der Text ist auf Chinesisch, Japanisch und Englisch, aber sehr minimalistisch. Für beide Varianten findet man jeweils Übersicht der Teile, eine Explosionszeichnung als Bauanleitung und farbige Zeichnungen für die Bemalung und Positionierung der Abziehbilder.

Zu den dargestellten U-Booten finden sich anscheinend keine Informationen. Für den Typ 033 findet man die Nummer 210 mit dem frühen hellgrauen Anstrich, die Nummer 278 mit dem späten schwarzen Anstrich und eine Varianten ohne Nummer mit grünen Anstrich - alle drei Farbschemen wurden anscheinend von der chinesischen Marine genutzt. Für den Typ 033G ist der Bemalungsvorschlag die 351 mit hellgrauen Anstrich. Man findet für dieses U-Boot aber auch einen grünen Anstrich.

Der Bau eines sowjetischen U-Boots des Projekts 633 sollte auch möglich sein, wobei es hier sehr wahrscheinlich bei den Ausfahrgeräten Unterschiede gibt. Für andere Nutzerstaaten des Projekts 633 bzw. Typ 033 scheint mir das größte Problem zu sein, ausreichend gute Fotos zu finden, um eines deren U-Boote zu bauen - das gleiche Problem, wie bei den chinesischen U-Booten selbst.

Quellen

Fazit

Sphyrna setzt die Serie der chinesischen U-Boote mit einem weiteren Doppelbausatz vor - mit dem sehr zahlreich gebauten Typ 033 und dem einzigen mit Raketen ausgerüsteten U-Boot des Typs 033G. Die Detaillierung der Teile ist sehr gut. Etwas zusätzliche Arbeit fällt nur an, wenn man eine Wasserlinienmodell bauen will - und bei den Recherchen, um ein spezifisches Vorbild bauen zu können. Der Bausatz ist insgesamt

sehr empfehlenswert


Lars