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Modell: USS Ingraham FFG-61
Hersteller: Dragon
Maßstab: 1/700 Scale Modern Sea Power Series
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 7068
Preis: ca. 20,99 €

Das Original

Die FFG Oliver Hazard Perry-Klasse  ist die zweit Generation amerikanischer Lenkwaffenfregatten und zugleich eine etwas späte Paralellentwicklung zur Knox-Klasse . Beide Klassen haben ähnliche Aufgaben: Schutz ozeanischer Geleitzüge, amphibischer Gruppen und Versorungsverbände vor Angriffen gegnerischer Unterseeschiffe und Flugzeuge.
Die Anfänge dieser Klasse liegen in den frühen 70er Jahren. Sie ist - ebenso sie das PHM-Bauprogramm - eine Schöpfung des damaligen CNO Admiral Zumwalt. Nach anfänglich konfuser Bezeichnung als Patrol-Frigates und ebenso kontroverser Klassifizierung als PF erfolgte im Zuge der Umklassifizierungsserie Mitte 1975 die einzig richtige Einstufung als Guided Missile Frigate mit der Kennung FFG.
Dadurch, dass diese neuen Schiffe zunehmend Aufgaben von Zerstörern übernahmen, erhielten sie nach und nach zusätzliche Ausrüstung und wurden dadurch 500 ts schwerer als im Originalentwurf. Anläßlich dieser Neuorientierung erhöhte sich auch die Zahl der Besatzungsmitglieder. Man unterscheidet bei dieser Klasse unter einer short hull - und einer long hull - Gruppe. Die Über alles-Länge bei den long hull- Schiffen ist um 3,16 m größer als bei den kürzeren Schiffen. Zu den kürzeren Schiffen gehören FFG-9, -12 bis -15, -19, -28, -29 und -38. Zu den längeren alle anderen Schiffe der Klasse. Dies hat damit zu tun, dass bei der Einführung des Hubschraubers SH-60B achtern eine durch nichts gestörte Landebahn gehört, da diese Hubschrauber im Gegensatz zu den älteren nicht von der Seite, sondern direkt über Heck landen. Sämtliche dort vorhandenen Poller mußten daher verschwinden und tiefer gesetzt werden. Um hierfür Platz zu schaffen, mußte das Achterheck durch Schrägstellung des Achterstevens verlängert werden. Die kürzeren Schiffe wurden allesamt an die NRF = Naval Reserve Force abgegeben, wo sie zum Teil mit Navy-Reservisten fuhren. Dadurch, dass sie noch mit den älteren Hubschraubern SH-2F fuhren, brauchten sie nicht verlängert zu werden.
CORT ist die Bezeichnung für die Modernisierung der Feuerleitanlage Mk 92, die auf etlichen Schiffen der Klasse durchgeführt wurde. Seit 1994 erhielten alle aktiven Schiffe dieser Klasse den neuen Flugkörper Standard SM-1 MR Block VIB. Das in Italien beheimatete OTO-Geschütz vom Kaliber 7,6 cm L/62 wird in den Staaten in Lizenz hergestellt. Alles in allem können 24 U-Jagd-Torpedos Mk 46 oder Mk 50 mitgeführt werden. Modifikationen der Torpedoräume machten die zusätzliche Lagerung von U-Jagd-Torpedos und von Penguin-FK möglich, die von den Bordhubschraubern im Einsatz mitgeführt werden. Die Rumpf-Sonaranlagen SQS-56 wurden zur Ortung und Erkennung von Minen modifiziert. Dies geschah durch die Zusatzkomponente Kingfisher. Nach Ende des Kalten Krieges und im Zuge der allgemeinen Flottenreduktion begann auch die Ausdünnung der FFG-7-Klasse. Von den 51 fertiggestellten Schiffen verblieben bei Ende des 20. Jahrhunderts nur noch etwa 35 Einheiten. Dabei erwies sich als ein großer Vorteil, dass sich Schiffe dieser Klasse als eine Art von Exportschlager erwiesen haben. Insgesamt 26 Schiffe dieses bzw. eines verwandten Typs fanden im Laufe der letzten Jahre Zugang zu fremden Marinen.
Technische Daten
Verdrängung         3.605 ts
Abmessungen        135,6 x 13,7 x 7,5 m
Antriebsanlage       Gas-Turbinen + 2 Hilfsantriebsaggregate
Leistung in PS        40.000/1 Verstellschraube + 2x325 Schrauben
Geschwindigkeit      + 28 kn/6 kn
 
Bewaffnung
1 x 7,6 cm-L/62-Mk 75
1 Starter Mk 13 Mod. 4 für Standard-MR/Harpoon
1 x 20 mm-CIWS-Mk 15 Phalanx, ab Anfang der 80er
6 UTR-Mk 32
2 H-LAMPS III, ab Mitte der 80er Jahre
 

Der Bausatz

Ursprünglich aus Skywave-Formen entstanden kommen drei Gussäste und eine PE-Platine in einem stabilen Karton gut verpackt zum Modellbauer.  Der Guss präsentiert sich gratfrei auf der Höhe der Zeit und lässt hinsichtlich der Detaillierung keine Wünsche offen, so dass auch hier kaum Nacharbeiten anfallen dürften.  Auswerfermarken findet man höchstens auf der Rückseite der Teile, leichte Sinkstellen besitzt allenfalls der Rumpf im Bugbereich, die sich aber mit ein wenig Nacharbeit beseitigen lassen. Teil A enthält alle wichtigen Teile der Decks und Aufbauten, sowie die Wasserlinienplatte und die beiden Heckspiegel.  Baubar sind eine Waterline- und eine Vollrumpf-Option. Die Verkleidungen der Aufbauten besitzen filigrane Strukturen in Form von Leitern und Kabelleitungen, Lüftungsschächten und wasserdichten Türen.
 
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Dem Bausatz liegen zwei Heckversionen bei, so dass hier die sogenannte Flight I- und Flight II- Versionen
baubar sind. Der Mast ist in dieser Form etwas zu klobig und sollte besser durch ein entsprechendes PE-Teil ersetzt werden. Enthalten ist auch der Bausatz eines Pegassus-Tragflügelbootes.
 
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Bevorzugt man die Vollrumpf-Option, so liegt dem Bausatz ein Unterwasserschiff inklusive Ruderanlage bei. Ein Displayständer rundet das Ganze ab. 
 
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Gussast B enthält das bekannte Skywave-Equipment für Kriegsschiffe der modernen U.S. Navy, darunter die beiden Helikopter SH-60 Seahawk (Lamps III) für die Flight II-Version der USS Ingraham. Die Flight I-Versionen besaßen ausschliesslich den SH-2 Seasprite (Lamps I), beispielsweise das Typschiff dieser Klasse. Die Radarschirme sind hier zu unstrukturiert und als Plastikteil entschieden zu dick ausgefallen.
 
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Die Fotoätzteile

Die Platine ist fein geätzt und qualitativ brauchbar zum Bau eines hochwertigen Modells. Enthalten sind zwei- drei- und vierzügige Relings, sowie Teile für die Masten und Radaralagen.
 
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Decals

Das Decal-Blatt stammt aus dem Hause Cartograf ist sauber gedruckt und bietet Schiffskennungen für sechs baubare Modelle. Allein für das Typschiff, die Oliver Hazard Perry FFG-7, fehlen entsprechende Abziehbilder, die sich jedoch leicht im Zubehör auftreiben lassen.
 
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Die Anleitung

Die Anleitung führt den Modellbauer in zehn Stufen zum Ziel, ist aber nicht immer vorteilhaft durchdacht. Hier sollte in Baugruppen geplant werden. Lobenswert ist die Anleitung zum Bau und der Montage der beiliegenden PE-Teile, auch auf die Positionierung der Relings wird eingegangen. Blau markiert sind in Gussast B jene Teile, die beim Bau dieser FlightII-Version nicht benötigt werden. Die Bemalungsanweisung bezieht sich auf das Gunze-Farbsortiment Mr.Colour/HobbyColour .
 
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Fazit

Das ursprünglich aus Skywave-Formen entstandene und auch u.a. bei Revell im Programm gewesene Modell erlebt nun bei Dragon als USS Ingraham FFG-61 eine Wiederauflage. Die Gussqualität ist hervorragend und ohne Grat. Dem Bausatz liegen zwei unterschiedliche Heckspiegel bei, so dass ein Modell der Flight I- und Flight II-Version gebaut werden kann. Anhand der beiliegenen Helikopter kann auch das Typschiff, die Oliver Hazard Perry gebaut werden, allerdings wären dann neue Decals erforderlich, die aber im Zubehör erhältlich sind. Baubar sind Waterline- und Vollrumpf-Option.

 

alt uneingeschränkt empfehlenswert

 

Jörg

Quellen

Stefan Terzibaschitzsch Die Schiffe der U.S. Navy, Hamburg 2002