Deckelbild

Modell: IJN Minelayer Okinoshima
Hersteller: Fujimi
Maßstab: 1/700
Material: Spritzguss, Ätzteile
Art.Nr.: 400907
Preis: 20 - 36 €

Das Original

Um die alten Minenleger Aso (die ehemalige russische Bajan) und Tokiwa – beides umgebaute Panzerkreuzer – zu ersetzen wurde 1931 der Minenkreuzer Okinoshima bestellt. Okinoshima stellte den offensiven Typ von Minenleger der Kaiserlichen Japanischen Marine dar, der über eine große Reichweite, schwere Bewaffnung und hohe Kapazität an Minen verfügte.

Wegen des Londoner Flottenvertrages musste allerdings die Geschwindigkeit gering ausfallen, so dass sie nicht zu der insgesamt für Kreuzer erlaubte Tonnage gezählt werden musste. Im Vergleich zur vorausgegangenen Itsukushima viel Okinoshima deutlich größer aus – ursprünglich war ein noch schwereres Schiff geplant, aber im Lichte des "Tomozuru-Zwischenfalls" wurde der Entwurf gründlich überarbeitet, um die Stabilität zu verbessern. Die Bewaffnung wurde in diesem Rahmen von vier 14 cm-Einzellafetten auf zwei Zwillingslafetten abgeändert. Die Minen wurden auf vier Decks gelagert: Lagerdeck, Unterdeck, Hauptdeck und Oberdeck. Jeweils zwei Abwurfschienen gab es auf dem Hauptdeck (durch Öffnungen im Heck) und dem Oberdeck. Durch ein Netz von Schienen und Aufzügen konnten die Minen von den verschiedenen Decks zu den Abwurfschienen transportiert werden.

1939-41 wurde mit der Tsugaru eine Halbschwester der Okinoshima gebaut, die sich u.a. durch eine modifizierte Bewaffnung und Minenlegvorrichtung unterschied.

Okinoshima war 124,5 m lang, 16,2 m breit und verdrängte voll beladen 5063 Tonnen. Ihre zwei Turbinensätze leisteten 9000 PS, womit 20,48 Knoten erreicht wurden.

Bewaffnung:
4 x 14 cm Typ 3 L/50 (zwei Zwillingslafetten)
2 x 8 cm Typ 3 L/40 (Einzellafetten)
6 x 1,3 cm Typ 93 MGs (drei Zwillingslafetten)
500 No. 6. Mod. 2 Minen
22 Wasserbomben
1 Typ 94-Bordflugzeug (Kawanishi E7K1 „Alf“)

Okinoshima wurde von 1934-36 auf der Harima-Schiffswerft gebaut. Vor Kriegsausbruch wurde sie für die Erkundung der Karolinen- und Marianen-Inseln 1937 sowie von Kosrae (Kusaie), Mili und Maloelap 1939 eingesetzt. Okinoshima wurde wegen der großen Laderäume für die Minen oft als Transporter für Truppen eingesetzt, so in China 1937, bei der Landung auf Butaritari (damals Makin), Abaiang, Makin (damals Klein-Makin) und Tarawa (Gilbert-Inseln) im Dezember 1941, der Ladung in Rabaul (Papua-Neuguinea) in Januar 1942, in Lae und Salamaua (Papua-Neuguinea) im März 1942, Tulagi (Salomonen-Inseln, Operation Mo) und Nauru und Banaba (damals Ocean Island) im Mai 1942

Während der Ladung auf Lae und Salamaua wurde sie am 10. März 1942 von Flugzeugen der Träger USS Lexington und USS Yorktown beschädigt. Am 4. Mai 1942 wurde sie erneut von Flugzeugen der USS Yorktown bei Tulagi beschädigt, als diese den längsseits vertäuten Zerstörern Kikuzuki torpedierten und versenkten. Okinoshima musste nach Rabul von dem Transporter Kinryu Maru geschleppt werden, wo sie repariert wurde. Auf der Fahrt zur Besetzung von Nauru und Ocean Island (Operation RY) wurde sie am 12. Mai von ein bis drei (!?) Torpedos des US-amerikanischen U-Boots S-42 getroffen und kenterte trotz der Versuche des Zerstörers Mochizuki sie abzuschleppen mehrere Stunden später.

Der Bausatz

Fujimi hat den Bausatz der Okinoshima sowie Bausätze der 1941- und 1944-Version der Halbschwester Tsugaru neu herausgebracht. Der Bausatz der Okinoshima stellt sie im Zustand zwischen 1936 und 1942 dar - sie wurde vor der Versenkung nicht modifiziert. Es ist nur eine Wasserlinienversion baubar. Von dem Abmessungen und der Form (u.a. die charakteristische Form des Hecks) sind gut wiedergegeben.

Der erste Spritzling enthält Teile des Rumpfs, der Aufbauten und die Masten. Hier findet sich auch das Teil für das Heck mit den beiden Türen, hinter denen sich die Abwurfschienen für die Minen auf dem Hauptdeck befinden. Die Detaillierung ist überwiegend sehr gut, insbesondere die Decksstrukturen. Lediglich der Wellenbrecher fällt sehr dick aus und die Bullaugen am Rumpf teilweise umpräzise ausgeführt.

Der zweite Spritzling enthält die restlichen Teile für Rumpf und weitere Teil für die Aufbauten. Die geschlossenen Relings an den Aufbauteilen fallen recht massiv aus, genauso der Fockmast. Das Katapult ist durch Fotoätzteile besser darstellbar.

Auf dem dritten Spritzling finden sich die restlichen Teile für die Aufbauten sowie Beiboote, die Bordflugzeuge Kawanishi E7K1 "Alf" und Aichi E13A "Jake", Minen etc. Die Detaillierung ist hier überwiegend gut bis sehr gut. Auf Fotos sieht man nur die E7K1 an Bord, die E13A bleibt also übrig. Die Peilantenne und der Kran können durch Ätzteile besser dargestellt werden. Die Beiboote sind gut detailliert - aber unverständlicherweise gibt es eine große Öffnung im etwas unförmig ausgefallenen Unterwasserrumpf.

Der letzte Spritzling liegt zwei Mal vor und enthält überwiegend Teile für die Bewaffnung. Eine Reihe von Bauteilen werden hier nicht gebraucht. Das Schutzschild für die 14 cm-Zwillinge ist etwas dick, die Rohre sind dafür gut - genauso wie die 8 cm-Flaks. Die 1,3 cm-Zwillinge sind etwas zu groß und die Lafette ist mal wieder vollkommen falsch (anscheinend in Spritzguss nur sehr schwer darstellbar). Die Ladevorrichtung für die Wasserbomben kann durch Ätzteile besser dargestellt werden. Die Minen sind gut dargestellt - wäre mehr auf dem Oberdeck haben will, kann sie auch mit Persenning bedeckt darstellen, wie man auf einem Foto (s. Links unten) erkennen kann. Die Reling der Scheinwerferplattformen sind wieder recht dick - das waren beim Original mit Persenning behängte Relings.

Die Fotoätzteile

Dem Bausatz liegen geätzte Teile für die Minentransportvorrichtung mittschiffs bei, die als Spritzgussteile sicher nur sehr schwer darstellbar wären.

Die Anleitung

Die Anleitung erklärt den Zusammenbau in zwölf Schritten und ist übersichtlich.

Dazu findet sich eine Übersicht über die enthaltenen Teile und die Bemalanleitung. Die Farbangaben sind ohne Japanisch-Kenntnisse nur eingeschränkt nützlich. Es scheint auch nicht aus der Anleitung hervorzugehen, dass der obere Teil des Großmast schwarz gestrichen war. Die Decks waren überwiegend mit Linoleum belegt - was man auch gut an der Struktur der Bausatzteile erkennen kann, an der man auch sehen kann, welche Decks nur aus Metall waren und mit Grau bemalt werden müssen. Die Plattformen um die 14 cm-Geschütze hatten eventuell eine Holzbeplankung - oder sind das Metallgitter?

Seperat erhältlicher Ätzteilsatz von Fujimi

Weitere Ätzteile gibt es auch von Fujimi - aber diese Platine muss man extra kaufen und ist auch recht teuer.

Deckelbild der extra erhältlichen Ätzteile

Modell: IJN Minelayer Okinoshima Photo Etched Parts
Hersteller: Fujimi
Maßstab: 1/700
Material: Ätzteile
Art.Nr.: 112176
Preis: 14 €

Enthalten sind das Katapult, der Kran, Davits, det Propeller für das Bordflugzeuge (zumindest auf einen Foto einer Alf auf der Okinoshima sieht man eine Vierblattpropeller), eine Lüfter (?) und Relings.

Der Satz ist aber nicht vollständig. Die Relings - die seltsame Klebestellen haben - haben schon die richtige Länge. Es liegen aber nur Teile für das Oberdeck bei - aber nicht für die Aufbauten. Genauso fehlen Teile für die Peilantenne, die Ladevorrichtung für die Wasserbomben und Fallreeps.

Den extra zu kaufenden Satz Ätzteile liegt eine Anleitung bei. Der Zusammenbau der Teile wird gezeigt, dazu gibt es japanischen Text, der wahrscheinlich hilft, wo die Teile montiert werden sollen. Eine Hilfe ist, dass bei einem Teil auch die Nummer des Spritzgussteils steht, was ersetzt werden soll.

Quellen

Fazit

Der Fujimi-Bausatz der Okinoshima bietet eine sehr gute Grundlage für den Bau dieses Minenkreuzers. Im Detail sind Verbesserungen möglich, z.B. beim Fockmast. Der zusätzlich erhältliche Ätzteilsatz enthält nicht alle Teile, um das Modell besser zu detaillieren und ist deshalb nur eingeschränkt empfehlenswert. Die meisten Teile daraus findet man auch in anderen Ätzteilsätzen, eine mögliche Ausnahme ist der Kran. Der Bausatz selbst ist

alt empfehlenswert

Lars