Fujimi: Tanker Nippon Maru 1/700

Modell: Yamashita Line Tanker Nippon Maru
Hersteller: Fujimi
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol, Neusilber
Art.Nr.: 400938
Preis: ca. 22 Euro (HLJ)

Das Original

Die Nippon Maru wurde am 30. Juni 1936 in Kobe als zviler Tanker auf der Kawasaki Werft für die Yamashita Line fertiggestellt. Bis August 1941 unternahm das Schiff zahlreiche Handelsreisen für die Eigner nach Borneo, Los Angeles und Sachalin.

Im August 1941 wurde die Nippon Maru wiederum in der Kawasaki Werft/Kobe in einen Flottentanker umgebaut und im September von der Kaiserlich Japanischen Marine übernommen. Am 20. September wurde das Schiff für den Kure Marinedistrikt unter dem Kommando von Captain Ueda Hironosuke in Dienst gestellt.

In ihrer neuen militärischen Rolle war die Nippon Maru an zahlreichen Unternehmungen im Zweiten Weltkrieg beteiligt. Sie versorgte den Flottenverband (Zerstörer sowie die Schlachtschiffe Hiei und Kirishima) für den Angriff auf Pearl Harbour (Operation Z) und war sowohl bei den Unternehmungen im Indischen Ozean (Operation C) als auch an der Schlacht von Midway (Operation MI) beteiligt.

Mehrfach entging die Nippon Maru knapp einer Torpedierung, am 14. Januar 1944 ereilte sie dann aber doch auf dem Weg nach Truk das Schicksal. Das amerikanische U-Boot Scamp (SS-277) unter dem Kommando von Walter G. Ebert erzielte zwei Torpedotreffer im Maschinenraum und mittschiffs. Es brach sofort Feuer aus und in wenigen Minuten versank der Tanker unter Verlust von 43 Menschenleben.

Technische Daten
Länge:   152,4 m
Breite:   19,8 m
Tiefgang: 11,3 m
Verdrängung: 9974 t
Antrieb: 1 x Kawasaki MAN-Typ Diesel mit 2115 PS
Geschwindigkeit: 19,5 kn

Quelle: Japanese Auxiliary Oilers (Webseite)

Der Bausatz

Nach der militärischen Version hat Fujimi die Nihon Maru jetzt auch in ihrer ursprünglichen, zivilien Variante als Bausatz auf den Markt gebracht. Das ist meines Wissens der erste Spritzgussbausatz eines zivilen Tankers im Maßstab 1/700, wofür Fujimi wirklich großes Lob verdient, fristen doch die zivilen Schiffe leider immer noch ein Schattendasein.

Alle Teile des Bausatzes sind in hellgrauem Plastik sauber abgeformt, alles ist scharfkantig und frei von Grat oder Formenversatz. Der einteilige Rumpf weist an den Bordwänden angedeutete Plattengänge auf, ein schönes Detail das Eintönigkeit verhindert.

An den Spritzlingen sind die sehr fein dargestellten Lade- und Betankungsmasten für alle Varianten der Nippon Maru enthalten. Die Aufbauten selbst sind nicht übermäßig stark detailliert, lassen sich aber ggf. mit fotogeätzten Türen etc. leicht verfeinern. Die auf dem Kartonbild erkennbaren Öffnungen in den Aufbauten sind an den Bauteilen alle geschlossen. Wer sich hier die Mühe macht und diese Öffnungen tatsächlich aufsägt, wird den Gesamteindruck des fertigen Modells sicherlich deutlich verbessern.

Die Fotoätzteile und Decals

Fujimi hat dem Bausatz eine kleine Platine aus Neusilber mit Fotoätzteilen spendiert. Darauf sind die Laufbrücken mit ihren charakteristischen Abstrebungen, Deckel für Ladeluken, Bootsdavits sowie Relings enthalten. Die Relings haben keinen durchgehenden Wasserpass und dürften deshalb schwer zu verarbeiten (verkleben) sein. Der sauber gedruckte Decalbogen enthält neben den Flaggen und dem Schiffsnamen auch die die weißen Zierlinien mit dem Schriftzug der Reederei.

Die Anleitung

Die Bauanleitung besteht aus einem doppelseitig bedruckten Faltblatt mit perspektivischen Zeichnungen, sowie einer Beilage mit Hinweisen für die Fotoätzteile. Leider ist das Alles komplett in Japanisch geschrieben, Europäer dürften da schon ins Grübeln kommen.

Fazit

Fujimi hat mit der zivilen Nippon Maru ohne Zweifel einen grundsoliden Bausatz herausgebracht. Die beigelegte Platine mit Fotoätzteilen wertet das Modell zusätzlich auf. Die Detailierung der Aufbauten hätte vielleicht etwas üppiger ausfallen können, der Hauptkritikpunkt aus europäischer Sicht ist allerdings die rein japanische Bauanleitung. Insgesamt ist der Bausatz aber

alt empfehlenswert


Stefan