Modell: IJN Ise
Hersteller: Fujimi
Massstab: 1:700
Material: Spritzguss
Preis: 21.20€ / 2240Y (bei HLJ.com)
Original
Die Ise wurde 1915 in Kobe gebaut, und hätte eigentlich das dritte Schiff der Fuso-Klasse werden sollen. Da aber aufgrund von Erfahrungen doch gewisse Änderungen vorgenommen wurden, wurde daraus die eigenständige Ise-Klasse geschaffen, die nur noch die später gebaute Hyuga beinhaltete. Ursprünglich als reines Schlachtschiff gebaut (Hauptbewaffnung: 12 Kanonen Kaliber 35.6 cm in sechs Türmen), wurde sie nach der Schlacht von Midway massiv umgebaut.
Die hinteren beiden Geschütztürme wurden entfernt und durch ein Flugdeck ersetzt. Damit hoffte man, die verloren gegangenen Flugzeugträger zumindest teilweise ersetzen zu können. Mit dem Hangar schaffte man theoretisch Platz für 22 Flugzeuge, da das Deck aber nicht für Landungen ausgelegt war, wurde dies nie ausgenutzt. Der Umbau zum Hybridträger war eigentlich sogar kontraproduktiv, da die lange Werftzeit die Ise vom operationellen Einsatz abhielt.
Im März 1945 wurde Ise in Kure angegriffen und beschädigt. Sie wurde daraufhin als schwimmende Flak-Plattform verwendet und schließlich am 28. Juli 1945 versenkt.
Technische Daten:
Länge über alles: 208.2 m (beim Bau) bis 219.6 m
Breite über alles: 28.7 m (beim Bau) bis 33.83 m
Tiefgang: 9.45 m
Verdrängung: 29.980 - 40.169 ts
Besatzung: 1.360 - 1.463 Mann
Antrieb: 8 Dampfkessel - 4 Turbinen - 4 Schiffsschrauben (gesamt 80.000 SHP)
Bewaffnung (1943, nach Umbau zu Hybridträger):
8 × 35,6 cm L/45-Geschütze in 4 Türmen
16 × 12,7 cm-L/40 Typ 89 A1
57 × 25 mm-L/60 Typ 96
168 × 120 mm (6 × 28)
Bausatz
Oha, da kommt Freude auf. Die Schachtel ist mit 11 Tüten gefüllt, die die Spritzlinge aus grauem und transparentem Polystyrol enthalten. Die Qualität der Spritzgussteile ist hervorragend. Die größten Spritzlinge sind das einteilige Hauptdeck, die Wasserlinienplatte sowie die Seitenwände. Wo nötig, sind gewisse Spritzlinge doppelt vorhanden. Schauen wir die Teile unkommentiert an.
Detailbilder
Sehen wir nun genauer hin, was dieses Modell zu bieten hat, und ob der erste Eindruck täuscht.
Obwohl die Rumpfwand einteilig ist, sind immer noch feine Details sichtbar. Man beachte die Brauen über den Bullaugen. Die Ankerketten können ersetzt werden, das ist aber nicht zwingend notwendig. Die Plankenstruktur des Decks ist für 1:700 vielleicht etwas grob.
Der kleine Kran trägt eine Fliegerbombe, die auf das Flugdeck gehoben wird. Interessantes Detail!
Die Geschützrohre haben sogar Mündungsöffnungen. Die einzelnen Flak machen einen guten Eindruck.
Das Flugdeck hat aufgeprägte Schienen für die Transportschlitten der Flugzeuge. Die Riffelblechstruktur ist für 1:700 vielleicht etwas übertrieben. Hingegen wissen die Abstützungen unter den Decks zu gefallen. Wer kann, darf sie natürlich auch durch geätzte Teile ersetzen. Dito für die Treppen. Zwar keine angegossenen "Mayatreppen", aber Ersatz durch geätzte Treppen hat noch keinem Modell geschadet.
Ruderboote mit angegossenen Riemen. Als Bordflotte sind nur 4 Flugzeuge (je 2 D4Y "Judy" und E16A "Paul") vorgesehen, die aus transparentem Polystyrol gefertigt sind. Sie sind gut detailliert und Propeller und Außenlasten liegen ebenfalls bei. Auf den ersten Blick ist das etwas wenig, aber Ise stand als "Flugzeugschlachtschiff" nie richtig im dafür gedachten Einsatz, von daher geht das in Ordnung. Auch sind die meisten Decals auf dem Bogen für die Flieger vorgesehen - inklusive der gelben Erkennungsstreifen auf den Flügelkanten.
Anleitung
Die Anleitung ist etwas ungewohnt, da sie vertikal aufgebaut ist und aus einem langen Faltblatt besteht, das beidseitig bedruckt ist. Die Zeichnungen hingegen sind sehr detailliert und lassen kaum Fragen offen, einzig die Farbgebung ist nicht immer 100% klar.
Fazit
Volltreffer! Fujimi hat mit der Ise einen Hammerbausatz herausgebracht und das zu einem sagenhaften Preis.
sehr empfehlenswert
Alex