Modell: IJN Aircraft Carrier Ryujo
Hersteller: Fujimi
Maßstab: 1:700
Material: Spritzguss: 9 Gussäste, Ätzteile, Decals
Art.Nr.: 430898
Preis: 35,10 € bei NNT
Das Original
Die Ryujo wurde Ende November 1929 auf Kiel gelegt, und war am 9. Mai 1933 einsatzbereit. Schon früh zeigten sich die eklatanten Schwächen dieses Designs. Laut Washingtoner Flottenverträge von 1922 durfte Japan nur Flugzeugträger mit gesamthaft 81'000 Tonnen besitzen. Allerdings fielen Träger unter 10'000 Tonnen nicht in diese Einschränkung. Also versuchte man, darunter zu bleiben. Als dann 1933 das Londoner Abkommen galt, wurde diese Lücke geschlossen, und man musste nicht mehr so kompromisslos auf Leichtbau setzen. Sie erhielt ein zweites Hangardeck, um die Flugzeugkapazität zu verdoppeln. Die grosse Höhe führte zusammen mit der geringen Tonnage und Breite zu einem sehr instabilen Schiff. Die Ryujo wurde dann bereits im Mai 1934 stark modifiziert; sie erhielt zwei Wulste unter der Wasserlinie, ein Schlingerkiel sowie wurden 2 von 6 127mm-Geschütze entfernt, was die Stabilität erhöhte. Ausserdem wurde das Flugdeck vorne verbreitert, die Schornsteine wurden versetzt, sowie diverse kleine Verbesserungen ausgeführt. Am 20. August 1934 wurde sie wieder ausgedockt. Dieser Bausatz stellt die Ryujo nach diesem ersten Umbau dar. Der zweite Umbau dauerte von Oktober 1935 bis Mai 1936, und führte zu einem erhöhten Vordeck und einer abgerundeten Brücke. Auch vom zweitem Umbau gibt es ein Modell von Fujimi. (Es gab noch zwei weitere Umbauten, auf die hier aber nicht eingegangen wird).
Die Ryujo wurde bei der Schlacht bei den Ost-Salomonen von Flugzeugen der USS Saratoga schwer beschädigt, dass sie kurze Zeit später sank.
Technische Daten:
Länge über alles: 179.9m
Breite: 23m
Tiefgang: 5.56m
Verdrängung: 10'600 Tonnen, maximal 13'650 tonnen
Besatzung 924 Mann
Geschwindigkeit max. 29kn
Bewaffnung: 8 x 12.7mm; 24 x 13mm; 4 x 25mm Flak
Flugzeuge: max. 48 möglich, im Einsatz typischerweise 37
Der Bausatz
Der Bausatz ist ziemlich neu und macht einen guten Eindruck. Die Gussäste sind sauber und fehlerfrei gespritzt. Leider sind nicht so viele Details vorhanden, vor allem die Seitenwände sehen etwas kahl aus. Dafür weiss das Flugdeck zu gefallen. Gussast A enthält die schmalen Rumpfwände, das vordere Teil des Flugdecks sowie Teile der Brücke
Die Gussäste B und C beinhalten die Seitenteile, das Flugdeck und die Wasserlinienplatte. Das Flugdeck zeigt die Aufzüge in der oberen Position, wer die Aufzüge in der unteren Position zeigen will, muss viel Eigeninitiative zeigen, da der Hangar nicht im Bausatz enthalten ist.
Gussäste D, E und F beinhalten diverse Aufbauteile, Boote, Bewaffnung etc.
Gussast G ist dreimal vorhanden. Darauf ist je ein Nakajima A2N (Type 90, Jäger) und ein Mitsubishi B1M (Type 13, Torpedoflugzeug) . Die Detaillierung ist gut, inklusive Torpedo und separatem Hauptfahrwerk. Die Propeller sind etwas dick, und sollten durch geätzte ersetzt werden. Leider ist keine Angabe über die Bemalung vorhanden, dürfte aber ein helles grau sein.
Die Fotoätzteile
Diesem Modell liegt eine kleine Ätzteiplatine bei. Darauf sind gerade einmal die Brückenfenster, das Fangnetz sowie die zwei seitlichen Ausleger des Flugdeckes. Wer mehr möchte, darf die Zusatzplatine von Fujimi kaufen, die aber hauptsächlich die Reling sowie einige wenige Teile beinhaltet. Schade, anstelle der grossen Schriftzüge hätte man zusätzliche Teile platzieren können!
Decals
Der kleine Bogen enthält die Flugdeckmarkierungen und die Hoheitszeichen der Flugzeuge.
Die Anleitung
Das schwarzweiss gedruckte Faltblatt ist übersichtlich gegliedert, weist aber leider nur sehr wenige Farbangaben auf. So findet man beispielsweise keine Angaben zur Bemalung der Flugzeuge. Auch sonst sind wenige Hinweise vorhanden. Da muss man mit weiterer Recherche weiterhelfen, oder das Deckelbild zu Hilfe nehmen.
Quellen
Ryujo
Mitsubishi_B1M
Nakajima_A2N
Mein Büronachbar, Dr. Masamitsu Aiba für die Übersetzung der Bauanleitung :)
Fazit
Schönes Modell was da Fujimi im Angebot hat! Die Detaillierung ist auf der Höhe der Zeit, einzig die Ausstattung an Flugzeugen ist etwas mager. Auch hätte die Ätzteilplatine etwas grosszügiger ausfallen dürfen.
empfehlenswert
Alex