Modell: IJN Seaplane Carrier "Sagara Maru"
Hersteller: Fujimi
Maßstab: 1:700
Material: Spritzguss
Art.Nr.: No. 54
Preis: ca. €21.25 (bei HLJ.com)
Das Original
Der Einflussbereich Japans im zweiten Weltkrieg war sehr gross. Dies bedingte eine grosse Anzahl Schiffe und Flugzeuge, um dies alles zu überwachen. Die japanische Marine war bekannt dafür, dass sie auf allem, was schwimmen konnte, Flugzeuge stationierte, mit mehr oder weniger Erfolg. Seien es schwere Kreuzer (Mogami), Schlachtschiffe (Ise), überall hatte noch ein Flugdeck Platz - und eben auch auf Frachtschiffen. Einen solchen Umbau stellt die Sagara Maru dar.
Sie wurde am 12. November 1940 fertiggestellt, und wurde auf der NYK-Linie nach Seattle eingesetzt. Knapp ein Jahr später, am 11. September 1941, wurde sie von der Kaiserlichen Japanischen Marine requiriert, und zu einem Seeflugzeugtender umgebaut. In dieser Funktion diente sie bis zum Mitte 1943. Am 23. Juni wurde sie von eimem Torpedo des U-Bootes USS Harder (SS-257) getroffen. Am nächsten Tag wurde sie auf den Strand gefahren, um ein Absinken zu vermeiden. Am 4. Juli wurde sie noch von drei Torpedos der USS Pompano (SS-181) getroffen. Am ersten September wurde das Schiff verlassen und aus der Liste der aktiven Schiffe gelöscht.
Technische Daten:
Länge: 146 m
Breite: 19 m
Tiefgang: 9.70 m
Verdrängung: 7189 Tonnen
Antrieb: 2 Mitsubishi-Sulzer-Diesel, 16000 PS
Bewaffnung: 2 x 152/40 mm-Kanonen
Ausrüstung: max. 8 x Aufklärungsflugzeuge vom Typ 95 Kawanishi E8N "Dave", Aichi E13A "Jake" oder Mitsubishi F1M "Pete"
Der Bausatz
Schauen wir zuerst in die kompakte Schachtel mit dem attraktiven Deckelbild: sie ist randvoll gepackt, mit vielen Spritzlingen (viele Teile wandern in die Grabbelkiste), der Anleitung, einem sehr bescheidenen Decalbogen und das obligatorische Metallgewicht für den Rumpf.
V.l.n.r: Das Vorderdeck mit den angegossenen Ankerketten. Das Hauptdeck, leider mit Holzstruktur. Richtig wäre hier ein Stahldeck gewesen. Die Mayatreppen sollten durch geätzte Treppen ersetzt werden, sie wirken doch zu massiv. Das Flugdeck weist hier richtigerweise eine Holzstruktur auf, das Deck wurde über das Achterdeck gelegt. Die niederen Bereiche sollten aber wiederum aus Stahl sein.
Das Brückendeck. Durch die konsequente Aufteilung in horizontale und vertikale Bereiche erleichtert die Bemalung - man braucht wenig abzukleben. Die Flakplattform hat auf der Unterseite Auswerfermarken, dafür auch dünne Abstützungen.
Die Beiboote sind etwas schwach detailliert und strukturlos. Da muss man nachhelfen (oder gleich zu besseren greifen)
Decals
Der kleine Bogen enthält gerade einmal die Hinomarus für die sechs Bordflugzeuge, mehr nicht. Leider ist in der Anleitung nicht erwähnt (oder nur auf Japanisch), welche Hoheitszeichen wo hinkommen. Immerhin werden vier verschiedene Varianten angeboten, was Grössen und weisse Ränder betrifft.
Die Anleitung
Das Faltblatt ist ähnlich wie die der neueren Fujimi-Bausätze aufgebaut. Nach mehrsprachigen Sicherheitshinweisen folgt die Farbtabelle (Gunze und Mr. Colour?), zum Glück ebenfalls mehrsprachig, ein Seitenriss sowie die Auslegeordnung der Gussäste, nicht benötigte Teile sind darauf grau markiert, was aber nicht immer zutrifft. Also nichts vorzeitig entsorgen! Leider ist die Bemalung von nur einer Seite angegeben, das Deckelbild zeigt die andere Seite, und die scheint identisch resp. spiegelverkehrt.
Auf der Rückseite wird dann der Bau in zwölf Baustufen erläutert, wobei ein Bauschritt auch mehrere Zwischenschritte enthalten kann. Hinweise zur Farbgebung sind leider überaus selten, so dass man etwas recherchieren muss (oder japanische Schriftzeichen vergleichen)
Fazit
Ein an sich guter Bausatz eines typischen japanischen Hilfsflugzeugträger. Die Anleitung lässt einige Fragen offen bezüglich der Farbgebung, und einzelne Teile wirken etwas lieblos gestaltet (Beiboote). Unter dem Strich ist dies aber ein empfehlenswerter Bausatz. Die Mängel lassen sich schnell beheben, wären aber nicht nötig gewesen. Daher gibt es einen leichten Abzug.
empfehlenswert ohne besondere Stärken und Schwächen
Alex
Danke an Jan und Lars für die Hilfe!