Modell: Imperial Japanase Naval Heavy Cruiser Maya (1944)
Hersteller: Fujimi
Maßstab: 1/700
Material: Spritzguss (Polystyrol)
Art.Nr.: 431147 oder Nr.68
Preis: ca. 18 €
Das Original
Die Maya war einer der vier Schweren Kreuzer der Takao-Klasse der japanischen Marine. Die Takao-Klasse wurde aus der Myoko-Klasse entwickelt. Die Unterschiede waren eine größere und gepanzerte Brücke; 20,3 cm-Geschütz mit 70° Rohrerhöhung, die zur Flugabwehr geeignet sein sollten, weshalb die Zahl der schweren Flak von sechs auf vier reduziert wurde; Ersatz der festeingebauten Torpedorohre auf dem Hauptdeck durch schwenkbare auf dem Oberdeck sowie zwei Katapulte statt einem und drei statt zwei Bordflugzeuge. Dazu kamen eine verbesserte Panzerung.
Erst während des Baus der Takao-Klasse wurde erkannt, dass die Myoko-Klasse viel zu schwer ausgefallen war und dass auch die Takao-Klasse entsprechend zu schwer ausfallen würde. Abgesehen von der Verletzung des Washingtoner-Vertrags, beeinträchtigte dies auch die Seeeigenschaften und Stabilität der Schiffe. Wie bei der Myoko-Klasse war ein Umbau geplant, bei dem durch Wulste die Stabilität verbessert werden sollte. Dieser Umbau wurde aber nur bei Takao und Atago durchgeführt. Für Maya und Chokai war der Umbau für 1941 vorgesehen, wurde aber dann wegen der Mobilisierung für den Angriff auf die Alliierten nicht durchgeführt. Maya wurde nach schweren Bombenschäden, die sie am 5. November 1943 in Rabaul erhalten hatte, doch modernisiert. Sie erhielt ebenfalls Torpedowulste und das modifizierte Flugdeck, aber die Brücke wurde nicht verkleinert und der Großmast blieb auf der ursprünglichen Position. Stattdessen wurde der dritte 20,3 cm-Turm vor der Brücke entfernt. Dort wurden zwei 12,7 cm-Zwillingsflak aufgestellt, vier weitere 12,7 cm-Zwillingslafetten ersetzten die 12 cm-Flak. Die leichte Flak wurde zudem massiv verstärkt und die Zwillingstorpedorohre durch Vierlinge ersetzt. Die Maya wurde danach auch als Flugabwehrkreuzer bezeichnet.
Maya war 203,76 m lang, 20,74 m breit und verdrängte bei den Probefahrten nach dem Umbau 1943/44 15 159 t (voll beladen wahrscheinlich über 16 000 t). Der Dampfturbinenantrieb bestand aus vier Turbinensätzen und 12 Kessel und leistete 133 000 PS. Bei den Probefahrten nach dem Umbau erreichte Maya noch 34,25 kn. Die Besatzung umfasste zuletzt 1105 Mann.
Bewaffnung Oktober 1944
8 x 20,3 cm L/50 Typ 3 (in vier E1-Zwillingstürmen)
12 x 12,7 cm L/40 Typ 89 (sechs offene A1-Zwillingslafetten)
66 x 2,5 cm L/60 Typ 96 (13 Drillinge, 27 Einzellafetten, vier von den letzten entfernbar)
36 x 1,3 cm L/76 Typ 93 (Einzellafetten, entfernbar)
2 x 7,7 mm Lewis MG (Einzellafetten auf der offenen Brücke)
16 x 61 cm Typ 92-Torpedorohre (für Typ 93 Torpedos, kein Nachladesystem)
Wasserbomben
2 Aichi E13A (Jake) Typ O-Aufklärungsflugzeuge
Maya wurde von 1938-32 bei Kawasaki in Kobe gebaut. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unterstützte sie erst die japanische Invasion der Philippinnen, danach die Invasion von Niederländisch-Ostindien. Zusammen mit ihren Schwesterschiffen Takao und Atago sowie den Zerstörern Arashi und Nowaki wurde sie Anfäng März 1942 eingesetzt, aus Java fliehende Schiffe abzufangen. Diese japanischen Schiffe versenkten die Zerstörer HMS Stronghold und USS Pillsbury, die Sloop HMAS Yarra, den Minensucher HMS MMS51, den Hilfsminensucher HMS Scott Harley, einen Tanker, ein Depotschiff, einen Frachter sowie erbeutete zwei Frachter.
Im April 1942 suchte sie erfolglos nach den amerikanischen Schiffen, die den Doolittle Raid durchgeführt hatten, im Mai und Juni unterstützte sie die Invasion von Aleuten-Inseln. Am 23.-25. August nahm sie an der Schlacht bei den Ost-Salomonen teil, am 15./16. Oktober sowie am 13./14. November bombardierte sie den Flugplatz Henderson Field auf Guadalcanal. Auf dem Rückfahrt vom letzteren Einsatz wurde sie von einem abstürzenden Dauntless-Sturzkampfbomber, der mit ihrem Großmast kollidiert war, beschädigt, wobei 37 Mann der Besatzung sterben.
Nach Abschluss der Reparaturen geleitete Maya zusammen mit dem Schweren Kreuzer Nachi, den Leichten Kreuzer Tama und Abukuma sowie vier Zerstörern einen Konvoi zu den Aleuten. Am 27. März 1943 werden sie von dem amerikanischen Schweren Kreuzer Salt Lake City, dem Leichten Kreuzer Richmond und vier Zerstörern angegriffen. Maya und Nachi beschädigten in der folgenden Seeschlacht bei den Komandorski-Inseln Salt Lake City schwer, nutzten diesen Vorteil aber nicht und kehrten mit dem Konvoi um. Maya blieb im Nordpazifik, bis sie im September 1943 nach Truk verlegt wird. Bei einer Fahrt nach Raubal wird sie am 5. November im dortigen Hafen von einer Dauntless des Träger Saratoga schwer beschädigt, wobei 70 Mann der Besatzung sterben.
Nach Notreparaturen in Rabaul wurde Maya nach Yokosuka verlegt, wo sie von Dezember 1943 bis April 1944 repariert und umgebaut wird. Danach wurde Maya wieder Teil der Hauptflotte und nahm mit dieser am 19./20. Juni an der Schlacht in der Philippinensee teil. Dabei wurde sie von Avenger durch Nahtreffer beschädigt. Nach den Reparaturen in Yokosuka, bei denen sie weitere 18 2,5 cm-Einzellafetten erhielt, wurde sie zu Kuritas Flotte in Brunei verlegt. Sie lief mit dieser Flotte am 22. Oktober 1944 aus, um die amerikanische Invasionsflotte bei Leyte anzugreifen (Schlacht um Leyte). Am 23. Oktober wurde sie in der Palawanstraße von vier Torpedos des amerikanischen U-Boots Dace getroffen, während das U-Boot Darter das Schwesterschiff Atago versenkte und Takao schwer beschädigte. Innerhalb von zehn Minuten sank Maya, wobei 335 Mann starben. Weitere 135 Mann der Besatzung starben am 24. Oktober beim Untergang des Schlachtschiffs Musashi während der Schlacht in der Sibuyan See.
Der Bausatz
Nachdem Fujimi in letzter Zeit etliche hervorragende Bausätze heraus gebracht hat, war ich hoch erfreut über die Ankündigung der Maya. Die Schachtel ist auch gut gefüllt.
Der Rumpf gibt die Länge des Schiffs korrekt wieder wie auch die einzigartig geschwungene Deckslinie. Die Bullaugen haben feine Regenrinnen.
Das Hauptdeck ist fein detailliert. So sind z.B. die Grundplatten für die 25 mm Einzelflak, die um die Geschütztürme achtern gruppiert waren, mit angeformt.
Hier einige Teile der Aufbauten, deren teils komplexe Formen gut wiedergegeben werden. Beim Lackieren der Decks sollte man gut aufpassen, denn hier finden sich sehr feine Strukturen für das Riffelblech.
Wie schon bei der Mogami sind die Torpedowulste als separate Teile vorhanden. Ich vermute, man möchte in Zukunft noch eine frühere Version der Schiffe bringen und dabei die Form des Rumpfs erneut verwenden. Der Mast mit seinen Verstrebungen wird ebenfalls schön dargestellt.
Fein ist auch die Detaillierung am Schornstein. Bis zum Letzten wurde nicht gegangen, denn der Schornsteingrill ist nicht durchbrochen. Die Platten der Geschütztürme sind mit feinen Linien abgegrenzt.
Die Kleinteile wie Flakbewaffnung und Boote sind deutlich besser und feiner als die vielen japanischen Bausätzen beiliegenden Gussäste „W“ oder Leviathan. Die Qualität von Fine-Molds, die jedoch ihren Preis hat, wird allerdings nicht erreicht.
Zwei klare Gussäste mit Flugzeugen, Booten, Scheinwerfern und Brückenfenstern runden die Plastikteile ab.
Die Fotoätzteile
Fujimi bietet zu jedem Bausatz extra Ätzteile an. Diese kommen offensichtlich aus zwei unterschiedlichen Quellen, wie man anhand von Material, Qualität und Umfang erkennen kann. Leider lässt sich ein Unterschied nicht am Preis festmachen, der meist gleich ist. Hier wird ein umfangreicher und guter Ätzteilsatz angeboten, der z.B. abgelängte Reling, Kran, Katapulte und Flugzeugdeck enthält.
Abziehbilder
Abziehbilder für die Flugzeuge, eine Flagge sowie ein Metallgewicht sind natürlich auch vorhanden.
Die Anleitung
Die Anleitung ist überwiegend auf Japanisch. Die 14 Bauschritte sind aber sehr übersichtlich gestaltet und gut zu verstehen.
Quellen
- Japanese Cruiser of the Pacific War, Eric La Croix und Linton Wells II, Annapolis, 1997
- Japanese Heavy Cruisers in action. Wayne Patton. Carrolton, 2006
- Cruisers of World War Two. An International Encyclopedia von M.J. Whitley, London, 1995
- Conway’s All the World Fighting Ships 1922-1946 von Roger Gardiner (Herausgeber), London, 1980
- Maya: Tabular Record of Movement
- Maya (1932) (Wikipedia)
Fazit
Aus diesem Bausatz lässt sich meines Erachtens ein feines Modell der Maya bauen, das sich nirgends verstecken braucht.
sehr empfehlenswert
Ralf Schuster
Text über Original von Lars