Modell: Vought A-7B Corsair II
Hersteller: Fujimi
Maßstab: 1:72
Material: Spritzguss
Art.Nr.: F-10
Preis: nicht mehr erhältlich
Das Original
Die Ling-Temco-Vought (LTV) A-7 Corsair II war ein einstrahliges Kampfflugzeug aus US-amerikanischer Produktion. Sie basierte auf der F-8 Crusader, war jedoch einfacher konstruiert, da sie als Jagdbomber im Unterschallbereich verwendet wurde. Daher entfielen aufwändige Teile wie Nachbrenner und die für die Crusader typische Flügelverstellung. Geblieben ist hingegen der klassische Lufteinlass sowie die Auslegung als Schulterdecker. Bis 1984 wurden 1.569 Exemplare gebaut.
Was erwähnenswert ist, die Corsair war eines der wenigen Flugzeuge, die sowohl von der Navy wie auch von der Air Force verwendet wurden. Der letzte Einsatz erfolgte 1990/91 während der Operation Desert Storm mit den Staffeln VA-46 und VA-72 von Bord der USS John F. Kennedy (CV-67). Diese Staffeln wurden als letzte aktive A-7-Staffeln der U.S. Navy am 30. Mai 1991 außer Dienst gestellt. Die letzten A-7 überhaupt wurden im Oktober 2014 bei der griechischen Luftwaffe außer Dienst gestellt. Somit hat die Corsair eine fast fünfzigjährige Karriere hinter sich.
Der Bausatz
Der gute, alte Fujimi-Bausatz stammt aus dem Jahre 1986. Daher ist der Formenbau nicht auf dem neusten Stand, er hat aber durchaus noch seine Daseinsberechtigung. Die Schachtel beinhaltet fünf graue plus einen transparenten Spritzling. Fujimi hat die Formen so konstruiert, dass auch andere Corsair-Versionen produziert werden können. Diese Corsair hat als Bewaffnung zwei Maschinenkanonen, während die A-7E (ebenfalls als Fujimi-Bausatz erhältlich) eine M61 hat. Es sind keine Alternativteile vorhanden, so dass man nicht die andere Version bauen kann! Dafür war Fujimi eher grosszügig mit den Aussenlasten. Es sind je zwei frühe AIM-9 dabei, Tanks, Drei- und Mehrfachbombenträger, sowie zehn Mk-82 Snakeeyes. Für weitere Bewaffnungen gibt es mittlerweile genügend Drittanbieter, die Corsair hat ja das meiste an Waffen tragen können (ausser der WC-Schüssel, aber dafür gab es die Skyraider...). Ein Schema möglicher Beladungen liegt nicht bei, da muss man kurz eine Suchmaschine seines Vertrauens bemühen.
Die Qualität des Gusses ist gut, es sind feine Gravuren vorhanden. Hier wäre aber eine Unterscheidung schön gewesen, so sind die Scharniere der Ruder gleich kräftig dargestellt wie Wartungsklappen. Die Details sind etwas marginal. Vor allem das Cockpit sollte etwas verbessert werden, auch die Fahrwerksschächte können etwas Eigeninitiative ertragen, oder man greift gleich zu Aires/Eduard. Die Tragflächen lassen sich nicht hochgeklappt darstellen, und auch die Lande-/Nasenklappen sind bei diesem Modell eingefahren. Die Klarsichtteile sind schön transparent und schlierenfrei.
V.l.n.r.: Die Bugpartie mit den zwei Maschinenkanonen der frühen Corsair. Der Fahrwerksschacht sollte etwas verfeinert werden. Instrumententafel im leichten Relief, da sollte noch ein Decal daraufgeklebt werden.
V.l.n.r.: die Innenseite des Rumpfes - nicht viele Details. Die Cockpitwanne sollte auch verbessert oder gleich ersetzt werden. Der Schleudersitz ist etwas rudimentär, aber brauchbar.
Detail der Waffenträger: damit kann man einen typischen "Bomb-Truck" bauen.
Decals
Der Decalbogen ist sauber gedruckt, allerdings scheint das Weiss etwas vergilbt zu sein. Das könnte aber auch dem Alter geschuldet sein. Es sind zwei Varianten darstellbar:
- Eine A-7B, BuNo. 154433, 1976 auf der USS Oriskany, VA-215 "Barn Owls". Diese Version ist im typischen Bicentennial-Design von 1976 gehalten.
- Eine A-7B, BuNo. 154547, 1971-1973 auf der USS Midway, VA-56 "Champions"
Beide Bemalungen sind im bekannten Mövengrau auf Weiss-Schema. Es sind für beide Versionen beide Seiten, plus beide Oberseiten dargestellt.
Die Anleitung
Das Faltblatt ist gut gestaltet, der Bau führt in acht Stufen zum Ziel. Die Farbangaben sind eher dürftig, es sind nur Gunze und Klarnamen vorhanden. Am Ende ist noch das Layout der Gussäste mitsamt der Benennung der Teile zu finden. Sehr praktisch.
Fazit
Der Bausatz hat immer noch seine Berechtigung, hauptsächlich weil Hobby Boss ihre neue Corsair II etwas verhauen hat. So bleibt der Fujimi-Bausatz immer noch die erste Wahl, wenn man eine möglichst exakte Corsair bauen will.
empfehlenswert
Alex