Zerstörer Shimakaze: Deckelbild

Modell: Japanese Navy Destroyer Shimakaze
Hersteller: Fujimi
Maßstab: 1/350
Material: Polystyrol (Spritzguss), Aufkleber
Art.Nr.: 460116
Preis: ca. 50 €

Das Original

Die Shimakaze war ein Versuchsprototyp für die Verwendung eines neuen Typs von Hochdruck-Dampfkesseln bei der japanischen Marine. Im Vergleich zur Kagero-Klasse verdrängte sie 410 ts mehr, war 7,62 m länger und 0,4 m breiter. Dies erlaubte es die Anzahl der Torpedobewaffnung auf 15 Rohre in drei Fünffachsätzen zu erhöhen. Ursprünglich sollten aus diesem Programm 16 weitere Schiffe gebaut werden, diese wurden aber nie in Auftrag gegeben.

Die Shimakaze nahm an der Räumung der Aleuten im Juni 1943 teil und wurde dann der Kombinierten Flotte bei Truk zugeteilt. Mit dieser war der Zerstörer an der Verteidigung der Marianen, der Schlacht in der Philippinensee und bei der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte beteiligt. Bei der Versorgung japanischer Truppen in Ormoc (siehe auch hier) wurde die Shimakaze nordöstlich von Cebu durch Trägerflugzeuge der Task Force 38 versenkt.

Schiffsmaße: Länge 129,5 m, Breite 11,2 m, Tiefgang 4,14 m, Geschwindigkeit 39 kn.
Bewaffnung: 6x 12,7 cm Geschütze (3x2), 6x 2,5 cm Typ 96 Flak (3x2), 15x 61 cm Torpedorohre (3x5)
Ab 1944: 4x 12,7 cm Geschütze (2x2), 28x 2,5 cm Typ 96 Flak (4x3, 1x2, 14x 1), 15 x 61 cm Torpedorohre (3x5)

Der Bausatz

Der Bausatz des japanischen Zerstörers Shimakaze von Fujimi ist seit 2015 auf dem Markt und zeichnet sich durch eine gute Detaillierung aus. Er beinhaltet 25 Spritzlinge in guter Qualität, die Teile und Details sind sehr fein. Der Rumpf ist zweigeteilt und fein strukturiert: Man kann das Modell als Wasserlinien- oder Vollrumpfmodell bauen. Das Unterwasserschiff ist fein detailliert mit Ein- und Ausläufen für Kühl- und Speisewasser sowie einem Sonar. Die Struktur ist stimmig und nicht grob.

Das Deck ist in sechs Teile gegliedert, was eventuell zu Problemen des spaltfreien Zusammenbaus führen kann. Die Decksteile, auf denen Linoleum drauf war, sind Braun eingefärbt, was gut gemeint ist, aber ob es wirklich Sinn macht ist fraglich. Was im ersten Moment irritierend ist das dem Bausatz zwei Hauptdecks mit der Schienenstruktur beigelegt wurde. Bei genauerer Betrachtung fällt aber auf, dass ein Deck weniger Bohrungen hat. Meine Vermutung ist, dass ein Deck die 43er Version, das andere die 44er Version mit den ganzen Einzelflak ist. Die Kleinteile und Aufbauten sind sehr gut gegossen, kleinere Grate findet man bei jedem Bausatz und Hersteller, deshalb möchte ich dies nicht als Kritikpunkt ansprechen. Das wäre Meckern auf hohen Niveau. Die Aufbauten sind sauber strukturiert und mit guten Details versehen.

Die kleinen Spritzlinge mit den Waffen sind ebenfalls sauber gegossen und fein detailliert. Leichte Säuberungsarbeiten bleiben nicht aus, besonders bei den Flaks, aber da dies der Bausatz der 43er Version ist, sind es ja nicht viele.

Dem Modell liegt ein Klarsichtspritzling mit Brückenverglasung und Scheinwerfern bei. Die Schrauben sind ebenfalls auf einem separaten Spritzling, in Messing, beiliegend und der Modellständer wurde in Schwarz gehalten. Die Abziehbilder falls man sie so nennen darf, sind (dicke) Aufkleber. Sie sollen die Rohrhosen und Beiboote zieren, es ist fraglich, ob das jemand wirklich so nutzt. Da hätte Fujimi doch besser vernünftige Abziehbilder beigelegt.

Die Anleitung

Die Bauanleitung liegt als großes Faltblatt bei, was etwas umständlich in der Handhabung ist. Des Weiteren wäre es schön, wenn die Erklärungen nicht nur in Japanisch sondern auch zumindest Englisch wäre. Dies ist aber nicht der Fall. Leider ist hier alles auf Japanisch, was manches Fragezeichen beim Bau aufwirft. Ansonsten ist alles klar und übersichtlich strukturiert. Farbangaben sucht man leider vergebens oder liegt es daran das man kein Japanisch kann.

Fazit

Fujimi hat hier einen schönes Bausatz eines außergewöhnlichen Zerstörers herausgebracht. Der Bausatz ist sauber verarbeitet und fein detailliert. Einziger Wehrmutstropfen sind hier die Aufkleber und Fujimi hätte eine kleine Platine mit Reling und eventuell ein paar Details zum Modell beilegen können. Hier hinken sie den anderen Herstellern etwas hinterher. Es gibt war auf dem Zubehörmarkt einen schönen Detailsatz von Infini, aber er ist für die 44er Version und der Fujimi-Zurüstsatz ist hierzulande kaum zu bekommen.

alt uneingeschränkt empfehlenswert

Peter Schäfer

Wir danken Fujimi für das Bausatzmuster