Quelle: Wikipedia-UK
Hersteller: Airfix
ArtNr.: 07280
Teile: 189
Preis: ca. 30,- €
Das Original (aus der Montageanleitung entnommen):
Das Seenotrettungsboot der Severn-Klasse ist das größte Rettungsboot, das derzeit bei der Royal Nation Lifeboat Instituion (RNLI) in Betrieb ist und wurde von deren eigenem Ingenieurs- und Designerteam entwickelt.
Die Konstruktionsarbeiten an der Severn-Klasse begannen 1988 nach Forderungen nach einem größeren und schnelleren Ersatz für die 18 Knoten schnelle Arun-Klasse der Gesellschaft. Der Prototyp des Rettungsbootes der Severn-Klasse wurde 1991 fertiggestellt. Mit diesem Prototyp wurden umfangreiche Versuche um Großbritannien und Irland vorgenommen. Angesichts dieser Erfahrungen und nach Vorschlägen von Crewmitgliedern wurde es zum endgültigen Design verbessert. Die Severn ist ein Halbgleiter mit hartem Knickspantrumpf aus faserverstärktem Verbundwerkstoffen und hat eine ausgeschnittene Decksprunglinie, die die Bergung von Überlebenden erleichtert. Der Rumpf hat einen Doppelboden aus Einzellaminat und nach einem „Zweikammern-Standard“ ausgelegt, d.h. die Severn ist noch schwimmfähig, wenn zwei der 5 Kammern mit Wasser vollgelaufen sind. Die Severn wird durch zwei 1250 PS starke Caterpillar 3412 Schiffsdiesel mit zwei – durch Seitenkiele geschützten – Vierblatt-Hochleistungspropellern aus Aluminiumbronze angetrieben. Die Severn ist auch das erste Seenotrettungsboot, das mit Bugstrahlrudern ausgestattet ist.
Die Severn wird mit zwei Servorudern gelenkt, am Heck des Bootes sind drei hydraulisch betriebene Trimmruder zum Regulieren der Auf- und Abwärtsbewegungswinkel des Bugs installiert, um die Fahreigenschaften unter allen Wetterbedingungen zu verbessern. Die Severn-Klasse wurde, wie alle Seenotrettungsboote der RNLI, so ausgelegt, dass sie sich im Falle eines Kenterns selbständig wieder aufrichtet – alle Boote der Severn-Klasse wurden vor der Abnahme durch die Gesellschaft auf der Werft zum Kentern gebracht. Die Klasse führt ein aufblasbares Schlauchboot für küstennahe Rettungseinsätze mit, welches mit einem Kran zu Wasser gelassen wird.
Die Severn-Klasse ist mit einer aufwändigen Funk- und Navigationsanlage (einschließlich Radar, GPS, UKW- und Mittel-/Kurzwellen-Funkgerät), elektronischer Seekarte, Autopilot und Echoloten ausgestattet. Die Klasse führt auch eine umfassende Rettungsausrüstung mit – einschließlich einer Rettungspumpe, die auf dem Achterdeck verstaut ist. Die Severn kann 12 Überlebende angeschnallt und sitzend transportieren. Insgesamt liegt die Transportkapazität bei 185 Überlebenden auf und unter Deck, ohne die Stabilität des Schiffes zu beeinträchtigen. Jedes Boot der Klasse führt vier sich selbsttätig aufblasende Rettungsinseln für je sechs Personen mit sich. Die Severn-Klasse hat eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Knoten bei einer Verdrängung von 41 Tonnen. Die Länge beträt 17 Meter bei einer Masthöhe von 5,5 Metern. Sie hat eine Mannschaft von 6 Personen und kann im Bedarfsfall auch einen Arzt an Bord nehmen. Die Reichweite der Severn bei voller Geschwindigkeit beträgt 250 Seemeilen. Die Gesellschaft hat insgesamt 46 Boote der Severn-Klasse gebaut (das Letzte wurde 2005 fertig gestellt). Es wird erwartet, dass die Klasse wenigstens für die nächsten 25 Jahre im Dienst sein wird.
Das Modell:
Der Bausatz kommt in einem normalgroßen Karton daher, der mit einem sehr schönen Deckelmotiv versehen ist.
Wie man sieht, ist der Karton sehr gut gefüllt und enthält neben der DIN A4-seitigen Anleitung und einem Decalbogen vier Spritzlinge aus einem hellen Kunststoff und einen Kleinen, auf dem sich die Klarsichtteile befinden (leider liegen diese mit in der großen Tüte der anderen Spritzlinge und bergen die Gefahr des Zerkratzens).
Wenn man sich die Seite der Anleitung ansieht, dann sieht man, dass Airfix für die Aufbauten eine kpl. Inneneinrichtung spendiert hat, die leider durch die recht kleinen (originalbedingten) Fenster später fast gar nicht zu sehen sein wird. Die Anleitung ist sehr übersichtlich gegliedert und man kann in 26 Bauschritten das Schiff bauen. Außerdem enthält sie einige Farbbilder und eine Mehrseitenansicht des Schiffes, um die Bemalung zu vereinfachen. Für die Bemalung sind Humbrol-Farbnummern angegeben.
Die Decals sind auf einem fast DIN A4-großen Bogen und erlauben eines von 36 Schiffen dieser Klasse zu bauen. Leider sind die Decals etwas dick ausgefallen, so dass man beim Bauen darauf ein gewisses Augenmerk haben sollte. Die Klarsichtteile lassen bei momentaner Betrachtung keine negativen Punkte erkennen.Auf dem ersten Spritzling finden wir vier Bauteile, die ins Auge fallen, zum Einen die beiden Seitenwände, die wie oben schon erwähnt, das üppige Innere verdecken werden, zum Anderen zwei der vier Teile, die den Rumpf des Schiffes bilden werden. Weiter finden sich auf beiden Spritzlingen viele Kleinteile und Anbauteile wie Handläufe.
Der dritte Spritzling wird vom Hauptdeck dominiert, enthält aber auch Teile der Innenausstattung, wie z.B. die Holme die auf der Innenseite des Deckshauses sind (im linken, unteren Teil des dritten Spritzlings). Auf dem Vierten sind wieder viele Kleinteile untergebracht, u.a. viele Handläufe und die Antriebsschrauben.
Abschließend ein paar Eindrücke der Details am Schiff: auf dem ersten Bild sieht man die Klappen und Rahmen der Fenster, die bereits an den Seitenwänden aufgebracht sind. Beim nächsten Bild sieht man weitere Fenster (bzw. die Verschlüsse selbiger um sie vor den Wassergewalten zu schützen). Das letzte Bild zeigt und die Back mit der Ankerwinde und einem Schott, was ins Innere des Schiffes führt.
Fazit:
Abschließend kann man sagen, dass Airfix ein sehr schönes Modell produziert hat, das sich von den ganzen militärischen Schiffen abhebt. Es sind nur geringe Gussgrate und Auswerfermarken (diese an nichtsichtbaren Stellen) vorhanden. Die beiden einzigen Sinkstellen, die ich finden konnte sind in den beiden Suchscheinwerfern, die man beim Bau aber sowieso aushöhlen sollte.
Ob der vierteilige Rumpf zu Problemen beim Zusammenbau des Modells führt, kann ich noch nicht sagen. Er erschwert dem Einsteiger den Zusammenbau des Modells jedoch.
+ außergewöhnliches Modell
+ viele Schiffe der Klasse möglich
+ viele und feine Details am Schiff
- Decals relativ dick
- vierteiliger Rumpf
Trotz der beiden Kritikpunkte verspricht der Bausatzes einigen Bastelspass, und der Bausatz bekommt deshalb auch ein:
EMPFEHLENSWERT.
Wir danken der Firma Heller/Airfix für das Bausatzmuster