Airfix: Schlachtschiff HMS Warspite (1/600)

Modell: HMS Warspite
Hersteller: Airfix
Maßstab: 1/600
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 04205
Preis: 12,29 €

Das Original

„Zur Verschrottung freigegeben“- mit diesen knappen Worten gab die britische Admiralität im März 1946 die Außerdienststellung des Schlachtschiffes HMS Warspite bekannt, jener „Grand Old Lady“ der englischen Marine, die nach ihrer Kiellegung 1912 und ihrer Fertigstellung 1915 mehr als 30 Jahre lang und während zweier Kriege der Royal Navy diente. Die Liste der zahlreichen inzwischen historischen Einsätze begann mit der Feuertaufe in der Skagerrakschlacht 1916 und endete mit der Beschießung der Insel Walcheren zur Unterstützung der allierten Landungen an der Scheidemündung gegen Ende des letzten Krieges.

Seinerzeit noch für wenig mehr als 2,5 Millionen englische Pfund erbaut, trat sie nach umfangreichen Umbaugten und Modernisierungen in den zweiten Weltkrieg ein, auch dann wieder eines der stärksten und modernsten Schlachtschiffe der Welt. Im zweiten Kampf um Narvik war sie es, die mit mehreren Zerstörern in den Fjord eindrang und den Untergang der Narvik-Zerstörer der Kriegsmarine herbeiführte. Schon eine Woche später beschoß die HMS Warspite die deutschen Stellungen rund um die Erzstadt erneut. Im Mai 1940 kreuzte die Warspite im Mittelmeer. Hier beschoß sie das nordafrikanische Fort Capuzzo, wenig später schoß sie 94 Tonnen schwere Granaten auf den albanischen Hafen Valona. Im Kampf um Kreta stand dieses stolze Schiff im Brennpunkt deutscher Luftangriffe. Mehr als 400 Bomben warfen deutsche Flugzeuge auf sie, doch nur die letzte traf sie an der Backbordseite, sie wurde jedoch schnell repariert. Kurz danach dampfte sie nach Singapur, dann zu den Philippinen und nach Pearl Habour, um sich erst in der US-Marinewerft in Bremerton gründlicher Instandsetzung zu unterziehen. 

Bald wurde sie wieder nach Australien gerufen, kaum vor Sydney auf Reede, ging es wieder in See, um sich mit der Fernostflotte in Colombo zu vereinigen. Von da an kämpfte die HMS Warspite gegen die Japaner, bis sie erneut ins Mittelmeer beordert wurde, wo sie an den Landungen bei Salerno nach der italienischen Kapitulation beteiligt war. 1944 kehrte sie endlich in englische Heimatgewässer zrück, jedoch auch nur, um an der Beschießung des Atlantikwalls am 6. Juni, dem Beginn der Invasion der Alliierten in Nordfrankreich, wesentlichen Anteil zu nehmen. Schließlich führte sie ihr letzter Einsatz zur Scheide-Mündung. Doch nochmals schlug sie der Marine ein Schnippchen, als sie auf der Fahrt zur Abwrackwerft an der Küste Cornwalls 1947 auf Grund geriet. 
Die HMS Warspite war 30.600 Tonnen schwer, 194,8 m lang, 27,4 m, später 31,67 m breit und ging 9,3 m tief. Bewaffnet war sie mit 8 x 38,1 cm, 8 x 15,2, 8 x 10,2, 4 x 5,7 cm, 32 x4 cm Geschützen, sowie 16 Fla-MG und einem Katapult mit vier Bordflugzeugen. Die Friedensbesatzung bestand aus 1180 Mann. Mit vier Wellengetriebe-Turbinen erreichte die HMS Warspite 24 Knoten.
Quelle: Bauanleitung von Airfix
 

Der Bausatz

1963 erstmals erschienen, erlebte der Airfix-Bausatz der HMS Warspite bereits 1984 und 1996 Neuauflagen, um 2009 erneut als Wiederauflage im Handel zu erscheinen. 
Was darf man nun von einem nunmehr betagten Bausatz dieses interessanten Vorbilds erwarten? Der Guss ist sicher nicht auf dem aktuellen Stand der Zeit und dennoch sauber ausgeführt, so dass sich die Gratbildung in Grenzen hält. 
Die Nostalgiker und Enthusiasten unter den Schiffsmodellbauern wird diese Neuauflage sicherlich erfreuen, obwohl der Bausatz auch einige Mängel hat. Bug- und Heckform sind nicht ganz korrekt, eine Wasserlinien-Option sucht man vergebens. Für den versierten Modellbauer aber keine unüberwindbaren Hürden.
 
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Rumpf Rumpf
 
Das Hauptdeck liegt als ganzes Teil vor. Mit angegossen sind Barbetten für die Türme der Hauptartillerie, Wellenbrecher, Poller, Ankerketten, Hangaraufbauten. Teile der Heckgalerie sind teilweise mit abgeformt, gewinnen aber durch PE-Teile ersetzt deutlich an Wirkung.
 
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Deck Deck
 
Der unten gezeigte Spritzling enthält Teile für die Aufbauten, das Display, den Fleckerstand, Bordkräne, Bewaffnung, Schornsteine, Schrauben, Flugabwehrkanonen. Die Bordkräne sind zu massiv ausgeführt und sollten durch entsprechende Fotoätzteile ersetzt werden. Gratbildung findet man hier an fast allen Teilen. Die Kasemattgeschütze wurden 1943 ausgebaut und sind nur für einen früheren Bauzustand der HMS Warspite von Bedeutung.
 
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Aufbauten Aufbauten

Bewaffnung, Kräne Bewaffnung
 
Der zweite Gussast enthält die Bewaffnung für die Hauptartillerie. Wenn möglich sollten man die Geschützrohre durch gedrehte Messingteile ersetzen. Weiter sind enthalten die Beiboote, die etwas zu einfach gehalten sind, Plattformen, Davits, Teile für das Display.
 
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Der Brückenaufbau fällt insgesamt recht grob aus, die Bullaugen sind nur angedeutet und sollten aufgebohrt werden. Um einen späteren Bauzustand der HMS Warspite darstellen zu können muss die Brücke modifiziert und entsprechend anhand von Referenzmaterial umgebaut werden. Berücksichtigt man das Alter des Bausatzes sind auch die Beiboote und die Davits etwas zu grob. Die Geschütztürme sind annehmbar können aber modifiziert und abgeändert werden.
 
Brückenteile Geschütztürme
Beiboote etc. Beaffnung etc.

Die Anleitung

Mit 21 Baustufen führt die Montageanleitung in Heftform den Modellbauer sicher zum Ziel und dürfte auch dem Anfänger keine Fragen mehr offen lassen. Das Farbschema bietet zwei Varianten und bezieht sich auf das Farbsortiment von Humbrol.
 
Bauanleitung Bauanleitung Bauanleitung
Bauanleitung Farbschema Farbschema

 

Fazit

Der etwas betagte Bausatz im für Airfix typischen Maßstab 1/600 bietet immerhin noch eine gute Grundlage, da es auf dem Markt bis jetzt keine Alternative in größeren Maßstäben gibt. Der versierte Modellbauer erhält mit dem Bausatz eine Ausgangsbasis, um mittels Fotoätzteilen und einigen Umbauten noch ein ansprechendes Modell der HMS Warspite bauen zu können.  Auch der Anfänger dürfte beim verhältnismäßig einfachen Bau nicht überfordert sein. 

alt brauchbar

Jörg