Modell: E-2C Hawkeye
Hersteller: Kinetic Model Kits
Maßstab: 1/48
Material: Polystyrol
Art.Nr.: K48013
Preis: ca. 69,95 €
Das Original
„Die Hawkeye stellt luftgestützte Frühwarn-, Kommando- und Kontrollkapazitäten für die Trägerkampfgruppe zur Verfügung. Zu den weiteren möglichen Missionen gehören die Koordination von Bodentruppenbewegungen, die Führung von Kampfflugzeugen, Abfangjägern und SAR-Einheiten sowie die Rolle eines Kommunikations-Relais. Die neueste Version E-2C (seit 1973 im Einsatz) benutzt computerunterstützte Sensoren, um Frühwarnungen, Bedrohungsanalysen und Kontrolle von Gegenmaßnahmen gegen Boden- und Luftbedrohungen bieten zu können. Konstruktiv ist die E-2 ein Hochdecker mit einem rotierenden Radar-Dom von 24 Fuß Durchmesser auf dem Dach, in dem gestapelte Antennenelemente untergebracht sind. Die komplizierten Strömungsverhältnisse um den Dom machen eine mehrteilige Heckflosse notwendig. Zur Bordausrüstung der Hawkeye gehören digitale Datenlinks wie Link 11 und Link 4, neuerdings auch Link 16, mit denen die Luftlage in Echtzeit an den Verband weitergegeben wird.
Aktuell befindet sich die E-2D Advanced Hawkeye in Entwicklung; sie wird vermutlich das letzte Flugzeug auf Basis der E-2 Hawkeye darstellen. Die E-2D basiert auf der Hawkeye 2000 und hat erstmals ein neues drehbares Radar mit elektronischer Strahlschwenkung (APY-9 im UHF-Bereich von 10 bis 100 Zentimetern Wellenlänge). Weiterhin wurden ein verbessertes Kommunikationssystem (Link-11 + 2 Link-16) und neue Missionssysteme mit offener Systemarchitektur (beispielsweise 21-Zoll-Bildschirme) verbaut. Der Co-Pilot kann nun bedarfsweise im ebenfalls neuen Glascockpit als vierter taktischer Operator eingesetzt werden. Ein weiteres Ziel war es, die Produktions- sowie die Wartungskosten zu senken. Der Erstflug der E-2D Delta One fand am 3. August 2007 statt. Erste Auslieferungen sind für 2011 geplant. Die US Navy hat derzeit einen Bedarf von 75 Flugzeugen angemeldet.
Die beständigen Verbesserungen an den frühen Flugzeug-gestützten Radars mündeten Mitte der 1950er-Jahre in dem Konzept, den Luftraum mit speziell ausgerüsteten Flugzeugen zu kontrollieren, die als Frühwarner fungierten und die Abwehrbemühungen koordinierten. Das erste Flugzeug in dieser Rolle war die Grumman E-1B Tracer (eine Variante des U-Jagd-Flugzeugs S-2 Tracker), die von 1958 bis 1977 im Einsatz war. Der Nachfolger der E-1B, die E-2 Hawkeye, war nicht nur das erste trägergestützte Flugzeug in dieser Rolle, sondern auch die als erstes speziell für diesen Einsatzzweck konstruierte Maschine. Seitdem sie die E-1 im Jahr 1964 ablöste, ist die E-2 das „Auge der Flotte“. Ihre Feuertaufe hatte sie im Vietnamkrieg; seitdem diente sie der Navy auf allen Konfliktschauplätzen rund um die Welt, an denen die USA Flugzeugträger im Einsatz hatten. Hawkeyes führten die F-14 Tomcat-Jäger, die 1986 während der Libyen-Krise Kampfeinsätze flogen, wobei sie in Zusammenarbeit mit den Kreuzern der Navy, die mit dem Aegis-Kampfsystem ausgerüstet waren, die Luftüberlegenheit sicherstellten. In der jüngeren Vergangenheit sorgten E-2Cs für Kommando und Kontrolle bei den Navy-Operationen im Persischen Golf, wobei sie sowohl Bodentruppen als auch Luftraumpatroullien führten und in den ersten Kriegstagen beim Abschuss zweier irakischer MiG-21 durch F/A-18 Hornets mithalfen. E-2-Flugzeuge arbeiteten auch sehr effektiv bei „Law-Enforcement“-Aktionen im Rahmen der Anti-Drogen-Kampagnen der US-Regierung.
Außer der US Navy fliegen auch die französische Marine, Republik China (Taiwan), Israel und die Streitkräfte Ägyptens die Hawkeye.“
Quelle: wikipedia
Der Bausatz
Die Schachtel ist für die Fülle an Teilen unterdimensioniert. So geschehen bei meinem Exemplar, dass ein paar Teile teilweise oder ganz von ihren Angüssen abgebrochen sind. Ich bekomme auch nach jedem Hineinsehen die Spritzlinge nicht mehr so hineingepackt, dass sich die Schachtel komplett schließen lässt.
Beim Betrachten der 14 Spritzlinge fallen als erstes die durchweg ausgeprägten Gravuren auf, welche ohne „Verwaschungen“ sind. Dem ein oder anderen mögen diese zu kräftig sein. Hier und da findet sich etwas Grat.
Sehr interessant ist die optionale Möglichkeit, die Tragflächen entweder im entfalteten Zustand oder in der Parkposition nach hinten eingeklappt darzustellen. Den bisher in kleinerem Maßstab erschienen Bausätzen fehlen diese Optionen. Die in gefaltetem Zustand zu sehenden Bereiche sind mit schönen feinen Details wie Leitungen, Verstrebungen und dem Verriegelungsmechanismus versehen.
Als Innenleben der Maschine wird das Cockpit und ein kleiner Bereich hinter der Einstiegsluke an der Backbordseite dargestellt. Die Einstiegsluke kann geöffnet oder geschlossen gebaut werden. An der Steuerbordseite unter / hinter der Tragfläche befinden sich drei runde Fenster, durch die der Innenraum sehr eingeschränkt einsehbar ist. Sicherlich wäre ein ausgestalteter Innenraum der Radarbeobachter mit den Konsolen etc. sehr interessant, in der Realität allerdings übertrieben und wohl eher eine Idee für ein ambitioniertes Schnittmodell der „Hawkeye“.
Die Landeklappen können aus- oder eingefahren dargestellt werden. Die Querruder sind ebenfalls separat ausgeführt. Mittlerweile glücklicherweise zum Standard avanciert finden sich abgeflacht dargestellte Reifen.
An den Seiten im vorderen Bereich der Triebwerksgondeln können unterschiedliche Panele verbaut werden. Ein Hinweis wo genau der Unterschied im Original liegt fehlt allerdings.
Die Propeller werden aus je sechs Einzelteilen zusammengefügt. Leider finden sich an den einzelnen Propellerblättern keine Führungsnasen, welche das exakte Ausrichten erleichtern würden.
Das Radom sowie die Propeller bleiben am Modell beweglich.
Es befinden sich weitere nicht zu verbauende Teile an den Spritzlingen, welche vermutlich für die bereits angekündigten Versionen vorgesehen sind. So z.B. ein alternatives Bauteil für die Unterrumpfwanne.
Decals
Die von Cartograf gedruckten und von Fightertown Decals LLC entworfenen Decals erlauben den Bau einer Maschine der CVW-9, VAW-112 stationiert auf USS Nimitz im Jahr 1995.
Die Anleitung
Die im DIN A 5 Format gedruckte Anleitung führt in 18 Schritten zum fertigen Modell. Durch den kleinen Druck und die teilweise vielen zu verbauenden Teile ist sie gerade im Bereich der Fahrwerksmontage etwas unübersichtlich.
Das Anbringen der Decals wird auf einer doppelseitig bedruckten DIN A 4 Seite aufgezeigt. Ebenfalls darauf enthalten ist eine dürftige Farbangabe. Näheres muss man leider aus anderen Quellen zusammentragen.
Fazit
Endlich ist sie da: die „Hawkeye“ in 1/48! Und das Warten hat sich gelohnt. Beim Blick in die Schachtel juckt es einen sofort in den Fingern. Bleibt nur abzuwarten, wann ein Zubehörhersteller Decals für andere Maschinen herausbringt. Dieser Bausatz ist
uneingeschränkt empfehlenswert
Man erhält ein imposantes und mit den gegebenen Möglichkeiten sehr interessantes Modell.
Sven