Die Geschichte der U-Boote in MikroMir-Bausätzen
Modell: British M Class submarine
Hersteller: MikroMir
Maßstab: 1/350
Material: Kunststoff, Abziehbilder, Fotoätzteile
Art.Nr.: 350-025
Preis: 34,99 €
Das Original
Im Ersten Weltkrieg und zwischen den beiden Weltkriegen versuchten sich mehrere Nationen an dem ungewöhnlichen Design, U-Boote mit großkalibrigen Kanonen auszustatten. Diese unter anderem als U-Boot-Kreuzer oder U-Boot-Monitore bezeichneten Einheiten wurden konzipiert, um gegnerische Handelsschiffe anzugreifen oder auch feindliche Küsten zu beschießen. Einen Aspekt ihrer Entwicklung stellte auch die immer noch um ein Vielfaches größere Reichweite der Geschütze im Vergleich zu den damaligen Torpedos dar.
Die M1 wurde zusammen mit zwei Schwesterbooten noch während des Ersten Weltkrieges fertiggestellt, kam jedoch nicht mehr zum Einsatz. In den Folgejahren dienten die drei Boote zu Versuchszwecken, die U-Boot-Waffe weiterzuentwickeln. So wurde beispielsweise M3 weltweit zum ersten U-Boot, das ein Bordflugzeug mitführte.
Am 12. November 1925 wurde M1 während einer Übung unter Wasser fahrend vom schwedischen Handelsschiff SS Vidar gerammt, wobei das Geschütz vom Rumpf gerissen wurde und so ungehindert Wasser ins Bootsinnere fluten konnte. M1 versank mitsamt der 69-köpfigen Besatzung. So wurde sie, die eigentlich Frachtschiffe versenken sollte, unglücklicherweise selbst Opfer eines Zivilschiffes.
Erst 1999 wurde das Wrack von M1 durch Taucher in einer Tiefe von etwa 70 m entdeckt und gilt mittlerweile als „protected place“ (geschützter Ort). Dort darf getaucht werden, es ist aber untersagt, ins Innere vorzudringen oder etwas vom Wrack zu entfernen.
Der Bausatz
MikroMir hat eine Menge ungewöhnlicher U-Boot-Modelle auf den Markt gebracht. Die unterschiedlichen Maßstäbe - 1/35 sowie auch 1/144 - sind etwas irritierend, deshalb ist es umso erfreulicher, dass die HMS M1 im Marine-Standardmaßstab 1/350 erschienen ist. Aber nicht nur ihr Design, auch das auf dem Deckelbild gezeigte Tarnmuster versprechen einen Hingucker zwischen all den „normalen" U-Booten. Der Bausatz der M1 ist etwa 25,7 cm lang.
Rumpf
Beide Rumpfhälften sind für den Maßstab wirklich ausreichend detailliert. Die wichtigen Oberflächenstrukturen, wie die - geschlossen dargestellten - Torpedoluken und die Flutschlitze, sind vorhanden bzw. angedeutet. Der Turm mitsamt Geschütz bildet eine eigene Baugruppe, die auf den montierten Rumpf aufgesetzt wird. Leider kann das Geschütz nur in seiner Ruheposition dargestellt werden. Besonders am Bug fällt die Materialstärke der beiden Rumpfhälften sehr dünn aus, so dass der schmale, beinahe rammartige Bug von HMS M1 auch entsprechend dem Vorbild nachgebaut werden kann.
Kleinteile
Wie der Rumpf bestehen auch der Turm, das Geschütz und dessen Gehäuse aus jeweils zwei Hälften. Die gut zu sehenden Nahtstellen sind vorsichtig glatt zu schleifen und gegebenenfalls zu verspachteln.
Dazu kommen noch kleinere Decksgeschütze, die Brückenausstattung und das Ruder mitsamt den Antriebsstangen. Im Bereich der offenen Brücke empfiehlt es sich, die Außenwände vorsichtig von innen her abzuschleifen und somit auszudünnen.
Die Fotoätzteile
MikroMir hat für den Maßstab 1/350 die richtige Entscheidung getroffen: Details, wie die Schiffsschrauben, die Bodenplatten der Laufdecks, Schlingerkiele oder Handläufe, durch Ätzteile darzustellen. Etwas schwierig dürfte sich das Anbringen der Handläufe gestalten. Zum einen sind die Abstandshalter einzeln anzukleben, zum anderen sind diese auch verhältnismäßig kurz ausgefallen.
Abziehbilder
Auf dem Decalbogen befinden sich neben zwei (?) Union Jacks, die Wasserstandsanzeiger und der Namenszug. Letzterer ist einmal in Weiss und einmal in Schwarz vorhanden, jeweils passend zu den beiden Bemalungsvarianten.
Die Anleitung
MikroMir eben. Ein beidseitig bedrucktes Blatt mit der Geschichte des Originals auf Englisch und Russisch, dazu eine einfache Farbskizze, die immerhin zwei unterschiedliche Bemalungsvarianten aus den Jahren 1921 und 1922 zeigt. Die Montage selbst wird in sechs einfach verständlichen Bauschritten gezeigt, wobei die Ätzteile farblich (rot) hervorgehoben sind.
Fazit
Mal wieder ein Exot zum Thema U-Boot aus dem Hause MikroMir. Obwohl, von ŘOP o.s. (ehemals Samek) gibt es ebenfalls ein Resin-M1 auf dem Markt. Aber Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft und uns Modellbauern bietet dies immerhin die Auswahl zwischen Resin und Kunststoff.
empfehlenswert
Wolfgang
Wir danken MikroMir (Vertrieb Glow2B) für das Bausatzmuster