Die Geschichte der U-Boote in MikroMir-Bausätzen
Modell: CSS H.L. Hunley
Hersteller: MikroMir
Maßstab: 1/35
Material: Kunststoff, Fotoätzteile
Art.Nr.: 35-013
Preis: 52,49 €
Das Original
Die CSS Hunley war nicht das erste U-Boot im Amerikanischen Bürgerkrieg und auch nicht das einzige. Ihre Berühmtheit erlangte sie durch die weltweit erste erfolgreiche Versenkung eines Überwasserschiffes im Kampfeinsatz. Am 17. Februar 1864 griff die getaucht fahrende CSS Hunley die im Hafen von Charlston liegende Nordstaaten-Sloop USS Housatonic an und versenkte sie mit Hilfe ihres Spierentorpedos, den sie an der Spitze einer langen Stange am Bug führte.
Damit rammte sie die USS Housatonic und der Sprengsatz wurde beim Zurückfahren mit einer Leine ausgelöst. Fünf Mann der Housatonic-Besatzung kamen dabei ums Leben. Allerdings kam auch die Hunley selbst nicht mehr aus diesem Einsatz zurück. Ihr Schicksal und das ihrer Besatzung blieb bis ins Jahr 2000 ungeklärt, als ihr Wrack gefunden und gehoben wurde. Allerdings ist bis heute trotz mehrerer Theorien die genaue Ursache ihres Untergangs ungeklärt.
Angetrieben wurde die CSS Hunley durch eine von acht Mann bediente Handkurbel. Ein weiterer Mann saß am Ruder und manövrierte das Boot.
Der Bausatz
MikroMir bleiben auch mit der Hunley ihrem Konzept treu, Bausätze mit einer überschaubaren Teilezahl auf den Markt zu bringen. Trotz der (stattlichen) Länge von gut 47 cm (inklusive des Torpedospiers) besteht die Hunley aus nicht mehr als 26 grauen Teilen, 14 Klarsichtteilen und einer Platine mit 25 Ätzteilen.
Rumpf
Der Rumpf der CSS Hunley besteht aus rechter und linker Hälfte, die stumpf Kante an Kante aneinander geklebt werden müssen, da Passungsstifte fehlen. Die Konturen sind verhältnismäßig weich ausgeformt, was typisch für Kleinserienmodelle ist. Auf alle Fälle sind die einzelnen Metallplatten deutlich von einander abgehoben und ihre Ränder mit Unmengen an Nietenköpfen detailliert. Unterstützt durch entsprechende Bemalungseffekte bietet der Rumpf eine solide Grundlage für ein eindrucksvolles U-Boot-Modell. Die beiden kuppelförmigen Einstiegsluken und zwölf kleinere Luken liegen als Klarsichtteile im Bausatz. Zum Einbau der letzteren muss der Modellbauer erst passende Löcher in die Rumpfhälften bohren. Der Rumpf selbst ist 32,7 cm lang.
Kleinteile
Auch die Kleinteile können in Bezug auf die Gussqualität nicht unbedingt überzeugen. Sie wirken größtenteils wie „weichgespült“, als ob sie beim Entformen noch nicht ausreichend getrocknet waren und etwas verliefen. Manche sind zudem verhältnismäßig grob. Hier besteht auf alle Fälle Handlungsbedarf, was Nacharbeiten und/oder Ersetzen betrifft. Die lange, dünne Torpedospier könnte mit der Zeit zum Durchhängen neigen, auch wenn sie mit einem Faden hochgebunden werden soll. Eine Überlegung beim Bau wäre, sie durch ein Metallprofil zu ersetzen.
Die Fotoätzteile
25 unspektakuläre, einfach zu verarbeitende Ätzteile liegen der CSS Hunley bei. Mit von der Partie sind unter anderem drei einzelne Ruderblätter, die gezackte Rammspitze der Torpedospier, aber auch Teile der Ruderanlage.
Lediglich die genaue Ausrichtung der Ruderblätter dürfte Geduld bei der Montage erfordern, alle anderen Ätzteile sind problemlos anzubringen und werten das Modell optisch dennoch auf.
Die Anleitung
Typisch MikroMir beschränkt sich die Bauanleitung auf ein doppelseitig bedrucktes Din A4-Blatt. Auf der einen Seite finden sich sechs skizzierte Montageschritte, auf der Rückseite eine Farbzeichnung mit Seitenriss und Aufsicht des grau über allem gestrichenen Bootes. Angaben zu Farbsortimenten namhafter Hersteller - oder irgendeines Herstellers - fehlen komplett. Hier wird dem geneigten Modellbauer freie Wahl gelassen.
Fazit
Die CSS H.L. Hunley von MikroMir ist trotz ihrer Mängel eine solide Ausgangsbasis für ein beeindruckendes Modell. Sie verlangt einiges an Nacharbeit und Aufwand. Wer das aber nicht scheut, wird mit einem interessanten Modell aufwarten können, dessen Vorbild Geschichte schrieb. Ein weiterer kleiner Wehmutstropfen ist der verhältnismäßig hohe Preis.
guter Durchschnitt
Wolfgang
Wir danken MikroMir (Vetrieb Glow2B) für das Bausatzmuster