Modell: Israeli Navy Corvette INS Eilat (Sa'ar 5)
Hersteller: Dodo Models
Maßstab: 1/700
Material: Resin, 3-Druck, Fotoätzteile, Abziehbilder
Art.Nr.: 70028
Preis: 58,6 € (bei NNT Modell + Buch)

Das Original

Die israelische Korvette INS Eilat (אילת) ist das Typschiff der Sa'ar 5-Klasse. Die Klasse folgte auf die Schnellboote der Sa'ar 4,5-Klasse und ist wesentlich größer und dazu nicht nur gegen Schiffe und Flugzeuge, sondern auch gegen U-Boote bewaffnet. Die Sa'ar 5-Klasse ist dazu von der Form auf eine möglichst geringe Radarsignatur optimiert. Im Wesentlichen hat die israelische Marine versucht die Bewaffnung einer Mehrzweckfregatte inklusive Bordhubschrauber in einen Rumpf einer relativ kleinen Korvette zu quetschen - entsprechend wirken die Schiffe auch relativ topplastig. Die Reichweite und Seetüchtigkeit ist im Vergleich zu einer Fregatte gering.

Von der Klasse sollten ursprünglich acht Schiffe gebaut werden, letztlich wurden nur drei 1992-95 gebaut: Eilat, Lahav und Hanit. Verschiedene andere Ansätze ähnliche oder verbesserte Schiffe in den USA zu bauen, wurden nicht realisiert. Stattdessen wurden vier Schiffe der Sa'ar 6-Klasse in Deutschland bestellt. 2014 wurde die Eilat-Klasse (nur Lahav?) mit einem neuen Radar und Barak 8-Flugabwehrraketen modernisiert. Hierbei wurde sowohl der Fock- als auch der Großmast modifiziert, um die neuen Radarantennen unterbringen zu können.

Eilat ist 85,6 m lang, 11,9 m breit und verdrängt 1900 t. Der Antrieb erfolgt mit zwei Dieselmotoren mit zusammen 6000 PS für die Marschfahrt von 20 kn oder einer Gasturbine mit 30.000 PS für die Höchstgeschwindigkeit von 33 kn. Die Besatzung besteht aus 62 Personen.

Bewaffnung
1 x 2 cm Phalanx Mk 15-Nahbereichsabwehrgeschütz
2 x 1,27 cm Maschinengewehre
4 x 0,76 cm Maschinengewehre
8 Harpoon-Antischiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
64 Barak-Flugabwehrraketen (zwei 32fach-Starter möglich, zumindest teilweise nur 16fach-Starter an Bord)
6 x 32,4 cm-Torpedorohre (zwei Drillingsrohre für Mk 46-U-Jagdtorpedos)
1 Eurocopter AS.565MA Atalef-Bordhubschrauber (Variante des Panther)

Eilat wurde 1992-94 von Ingalls Shipbuilding in Pascagoula gebaut. Sie ist mit ihren Schwesterschiffen in Haifa stationiert. 2009 wurde sie mit ihrem Schwesterschiff Hanit und einem U-Boot der Dolphin-Klasse ins Rote Meer verlegt, was als Abschreckung gegen den Iran gedacht war. Ihr Schwesterschiff Hanit wurde 2006 vor dem Libanon von der Hisbollah durch eine C-802-Anti-Schiffsrakete beschädigt. Lahav und Hanit fingen 2010 zusammen mit dem Schnellboot Nitzachon den Ship-to-Gaza-Konvoi ab. Alle drei Schiffe sind noch in Dienst.

Der Bausatz

Dodo Models stellt die israelische Korvette Eilat im Zustand mit den ursprünglichen Masten und Radarantennen dar. Der Bausatz besteht aus einer Kombination aus Resin-, 3D-Druck- und Fotoätzteilen.

Der Rumpf ist von der Form und den Abmessungen vorbildgetreu. Er ist schon komplett mit den Aufbauten und den Untermasten gegossen. Die Detaillierung und Gussqualität ist sehr gut, lediglich am Bug muss man an der Wasserlinie etwas nacharbeiten. Die beiden Positionen für Barak-Starter (vor der Brücke und hinter dem Schornstein) sind ohne die Zellen gegossen, so dass verschiedene Bestückungen möglich sind.

Die Kleinteile sind mit einem Resin-3D-Drucker hergestellt. Sie wurden in einer kleinen Plastikschachtel verschickt und sind an deren Boden befestigt - eine sehr sichere Transportform. Mir ist eines der Teile vom Rahmen abgebrochen, als ich den Rahmen für die Fotos aus der Schachtel entfernte. Die Qualität dieser Teile ist durch Guss kaum erreichbar. Für die Barak-Starter liegen acht Achtfachzellen bei und alternativ auch acht Abdeckungen. Beim Original findet man auf den meisten (allen?) Fotos hinter dem Schornstein keine Startzellen. Vorne können zwei oder vier Module eingebaut werden, man findet Fotos auf den man vorne nur zwei Module sieht.

An einem zweiten Rahmen findet sich der Rumpf des Eurocopter AS.565MA Atalef-Bordhubschraubers. Dieser ist sehr gut detailliert, man kann sogar durch den Fenestron-Heckrotor schauen. Als Bonus sind zwei Merkava Mark IV-Kampfpanzer enthalten, die aus drei Teilen bestehen: der Wanne mit angedruckten Kettenfahrwerk, dem Turm und dem 12-cm-Rohr.

Die Fotoätzteile

Es liegen zwei Fotoätzteilplatinen bei, u.a. den Teilen für die Masten, das Hubschrauberdeck mit den Sicherheitsnetzen, Relingteilen, Leitern, Gestellen für die Rettungsinseln, Details für den Atalef-Bordhubschrauber (der Rotor kann wahlweise ein- oder ausgefaltet dargestellt werden; die Befestigungen des eingefalteten Rotors sind berücksichtigt) und den Maschinengewehren. Bei den Masten ist es die Frage, ob man diese mit den Fotoätzteilen gut darstellen kann. Die Spieren und Rahen der Masten sind beim Original sehr eckig bzw. flach, d.h. es könnte funktionieren. Auf einer zweiten Platine findet man u.a. den TPS-44-Radar und einen Container mit einer Peilantenne (?). Letzter war nur zeitweise an Bord.

Die Abziehbilder

Die Abziehbilder umfassen zwei verschiedene Flugdeckmarkierungen, diverse Spruchbänder, die seitlich am Rumpf aufgehängt wurden, sowie Flaggen.

Die drei Schiffe zeigen keine Kennnummern, anhand derer man sie identifizieren könnte. Die Flugdeckmarkierung mit dem einen Kreis wurde in den 2000ern (z.B. 2006) genutzt, mindestens bis 2011.

Die Anleitung

Die Anleitung besteht aus einer Seitenansicht und Aufsicht, die auch als Hinweis für die Positionierung der Abziehbilder dient, einer Übersicht über die 3D-gedruckten Teile sowie der eigentlichen Bauanleitungen, die aus perspektivischen Zeichnungen besteht. Auf der Deckelseite findet man noch eine farbliche Ansicht, auf den man auch den sehr farbenfrohen Anstrich des Atalef-Bordhubschraubers sieht. Für die, die ein Vollrumpfmodell bauen wollen, gibt es die Möglichkeit das Unterwasserrumpf von Shapeways ausdrucken zu lassen.

Für die Bemalung findet man Farbhinweise für Gunze Mr. Color. Leider finden sich keine Hinweise, zu welchem Bauzustand welche Variante der Abziehbilder passt. Allerdings hat Dodo Models diese Graphik zur Verfügung gestellt, auf der die beiden Varianten der Hubschrauberdeckmarkierung sieht und wann welches der Spruchbänder benutzt wurde.

Auf der Abbildung in der Mitte links sieht man, dass bei Eilat 2018 der TPS-44-Radar auf dem achteren Mast entfernt wurde. Eventuell wurde dieser auch auf Hanit abgebaut. Den Bauzustand mit den neuen Masten, die zumindest Lahav erhalten hat (Foto in der Mitte rechts), gibt es von EV Resin und ist von Dodo Models angekündigt - diesen Bauzustand (und damit auch dieses Spruchband) kann man ohne größere Umbauten nicht aus diesem Bausatz von Dodo Models bauen.

Quellen

• Sa’ar-5-Klasse (Wikipedia)
• Eilat Class Multi Mission Naval Corvettes (naval-technology.com)
• 501 INS Eilat (helis.com)
• Israeli Navy (seaforces.org)
• IsNS EILAT (ShipSpotting)
• IsNS Lahav (ShipSpotting)
• The Naval Institute Guide to Combat Fleets of the World, 16th edition von Eric Wertheim (Herausgeber), Annapolis, 2013
• Conway's All the World's Fighting Ships 1947-1995 von Robert Gardiner (Herausgeber), London, 1995

Fazit

Der Bausatz der israelische Korvette Eilat von Dodo Models ist eine sehr gute Wiedergabe des Schiffs. Insbesondere, aber nicht nur, die 3D-gedruckten Teile sind von sehr guter Qualität und sollten den Bau eines sehr detaillierten Modells ermöglichen. Der Bausatz ist

sehr empfehlenswert

Lars

Wir danken Dodo Models für das Bausatzmuster