Kreuzer Lapérouse Deckelbild

Modell: French Navy 1st Class Unprotected Cruiser La Pérouse Class
Hersteller: Doggy Industries
Maßstab: 1/700
Material: Resin, Fotoätzteile, Messingrohre
Art.Nr.: MDW022
Preis: ca. 50 € inkl. Versand aus China

Das Original

Die Kreuzer der Lapérouse-Klasse waren Ungeschützte Kreuzer der französischen Marine, von denen vier Schiffe gebaut wurden. Sie hatten alle noch einen holzbeplankten Schiffskörper mit Eisenverstrebungen und einem Eisenboden, einen gebogenen Rammsteven und ein leicht überhängendes Heck. Alle Schiffe hatten anfänglich eine leichte Vollschifftakelung, die später in eine Barktakelung umgeändert wurde. Die Bewaffnung bestand aus 15 x 14-cm-Kanonen, die alle an Oberdeck standen. Eine Kanone stand am Heck und zwei Kanonen standen auf der Back, die übrigen an den Seiten. Des Weiteren verfügten sie noch über acht bis zehn 1-Pfünder-Kanonen. Die Maschinenanlage war eine 6-Zylinder-Verbundmaschine mit einer Leistung von 2750 PS. Damit erreichten sie eine Geschwindigkeit von 15 kn. Drei Schiffe wurden in Brest gebaut: Die Lapérouse, Stapellauf 1877, die D'Esting, Stapellauf 1879 und die Nielly, Stapellauf 1880. In Rochefort wurde das viertes Schiff gebaut, die Primauguet, Stapellauf 1882. Sie unterschied sich von den anderen Schiffen dadurch, dass sie zwei dicht beieinander stehende Schornsteine hatte, während die anderen drei Schiffe nur einen Schornstein besaßen.

Technische Daten:
Verdrängung:  2363 t
Länge:            Lcwl 81,92 m
Breite:                   11,38 m
Besatzung:      265

Quelle: Chesneau, Kolesnik, Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905, Band 3

Alle Schiffe wurden dem französischen Ost-Asien-Geschwader unter Admiral Courbet unterstellt. Die D'Esting nahm an der Schlacht von Fuzhou teil, bei der der größte Teil der damaligen chinesischen Flotte versenkt wurde. Die Lapérouse strandete 1898 vor Madagaskar. Die übrigen Schiffe verbrachten ihr Lebensende als Hulk und wurden schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts abgebrochen.

Quelle: Wikimedia Commons (und hier)

Im Schifffahrtsmuseum von Brest gibt es ein Modell der Lapérouse im Maßstab 1/50:

Quelle: Wikimedia Commons

Der Bausatz

Die Kreuzer aus dem 19. Jahrhundert gehören für mich mit zu den interessantesten Schiffen. So war ich sehr erfreut, dass es jetzt auch französische Schiffe aus der Zeit als Modell gibt. Der Bausatz stammt von dem chinesischen Hersteller Doggy Industries und ist leider nur über Ebay zu bekommen.

Alle Teile waren gut und sicher verpackt, so dass es keinen Bruch auf dem Versand hierher gegeben hat. Die Resinteile sind sauber gegossen. Der Rumpf ist stellenweise leider etwas grob wiedergegeben, so muss man die Stückpforten und die Ankerklüsen doch etwas dünner schleifen.

Von den kleinen Resinteilen werde ich wohl nur den Schornstein, die Beiboote, die Aufbauten und die Lüfter benutzen. Alles Übrige kann ich durch bessere Ätzteile, die auf den Platinen vorhanden sind, austauschen. Auch die Kunststoffmasten sollte man durch Messingstäbe ersetzten.

Die Fotoätzteile und gedrehte Messingrohre

Es gibt drei Ätzteilplatinen zu dem Bausatz. Einmal die Segel. Diese Platine werde ich aber nicht benutzen, da ich die Schiffe ohne gesetzte Segel darstelle. Ich finde, so kann man die Details auf dem Deck besser erkennen. Die anderen Platinen haben es in sich. Ich habe selten so filigrane Ätzteile gesehen und hoffe, dass ich sie ohne große Verluste verbauen kann.

Auch bei den kleinen gedrehten Geschützen muss man aufpassen. Es sind nur genauso viele Teile dabei, wie man benötigt.

Die Anleitung

Die Bauanleitung besteht nur aus Explosionszeichnungen, aber mit Nummern für die einzelnen Teile, so dass man weiß, wo die kleinen Ätzteile hinkommen.

Eine Anleitung für die Bemalung gibt es nicht. Da die Schiffe aber hauptsächlich in Ostasien waren, werden sie einen weißen Rumpf und einen ockerfarbenen Schornstein und Aufbauten bekommen.

Quelle

  • Chesneau, Kolesnik, Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905, Band 3, ISBN 37637 54040

Fazit

Ein Bausatz für ruhige konzentrierte Stunden. Durch die sehr filigranen Teile kann ich ihn aber leider Anfängern nicht empfehlen. Man sollte schon über genügende Erfahrung im Umgang mit so kleinen Ätzteilen verfügen und über eine sehr ruhige Hand und eine gute Arbeitslupe.

empfehlenswert

Thomas Sperling