Modell: N.A. FJ-1 Fury
Hersteller: Valom
Maßstab: 1/72
Material: Polystyrol, Resin, Messingätzteile
Art.Nr.: 72075
Preis: ca. 24,- €
Das Original
Bereits im Mai 1945 hatte die Navy 100 Maschinen des Typs FJ-1 bestellt, reduzierte diese Bestellung später jedoch auf 30 Maschinen. Diese Version, firmenintern als NA-141 bezeichnet, wurde ab Oktober 1947 an die Truppe ausgeliefert. Im Gegensatz zum ursprünglich vorgeschlagenen Prototyp besaß die FJ-1 anstatt der vier in den Flügeln untergebrachten ausfahrbaren Luftbremsen nunmehr lediglich zwei, die jedoch sehr viel größer waren und sich in den hinteren Rumpfseiten befanden. Ferner besaß sie ein kleineres Bugfahrwerk, das das Parken auf dem Trägerdeck erleichtern sollte.
Sämtliche Maschinen gingen an die Jagdstaffel VF-5A auf der NAS North Island, die umgehend mit zunächst simulierten Trägerstarts und -landungen begann. Am 16. März 1948 fand dann die erste echte Trägerlandung an Bord der USS Boxer statt. Nachdem die zwei erfolgreich gelandeten Maschinen aus eigener Kraft (!) wieder gestartet waren, folgten zwei Starts mit Hilfe eines Katapults. Als jedoch klar wurde, dass sich bei einem Start mittels Eigenschub aufgrund der geringen Beschleunigung die Startstrecke vervielfachen würde, beschloss man, das Katapultstartverfahren als Standard einzuführen.
Die Piloten der VF-5A waren mit den Flugleistungen der FJ-1 sehr zufrieden, hatten sie doch 1948 die Bendix Trophy gewonnen, in der sie während eines Überlandfluges die F-80 Shooting Star der U.S. Air Force deutlich geschlagen hatten.
Neben diesem Erfolg kam jedoch auch Kritik auf. Bei maximaler Zuladung war die FJ-1 in der Luft nur schwer beherrschbar, und aufgrund von mangelndem Druckausgleich und hoher Temperaturen im Cockpit war der Pilot nicht zu beneiden. Ein weiteres Manko waren die an den Flügelenden angebrachten 630-Liter-Zusatztanks, die für die dünnen Flügelquerschnitte nicht geeignet waren. Weiterhin war das kurze Wartungsintervall des Triebwerks von nur 30 Stunden ein Nachteil. Durch die teils harten Landungen beim Training sowie Abstürze infolge Treibstoffmangels mussten bis zum Ende ihrer Dienstzeit mehr als die Hälfte der FJ-1 abgeschrieben werden.
Im August 1948 wurde die VF-5A in VF-51 umbenannt. Nachdem ab Juli 1949 hier die F9F-2 Panther eingeführt wurden, gingen die verbliebenen FJ-1 an die US Navy Reserve, wo sie bis Anfang 1953 als Strahltrainer zur Umschulung auf die F9F Panther sowie die F2H Banshee eingesetzt wurden.
Quelle: Wikipedia deutsch
Der Bausatz
Der Fury Bausatz wird in einem festen Stülpkarton in ungefähr DIN A4 Größe geliefert. Darin enthalten sind der Hauptspritzling in braun-beiger Farbgebung, die Rumpfhälften, die Klarsichtteile, die Resinteile, die Ätzteile und die Decals. Die insgesamt 47 Bauteile befinden sich teilweise getrennt in verschiedenen Plastikbeuteln, sind sehr sauber gefertigt und zeigen recht gute Oberflächen mit feinen Gravuren und außergewöhnlich feinen Nietenimitationen. Im Ganzen ist die Genauigkeit der Teile sehr gut. Nur zwei kleine Dinge gibt es hier am Modell zu kritisieren: Erstens das Flugzeugende mit dem Triebwerksauslass ist 2 mm zu kurz. Zweitens die Luftbremsen auf beiden Seiten des Rumpfes sind ca. 1 mm zu weit unten angesetzt. Aber das lässt sich mit einfachen Mitteln ändern.
Von den Details her ist der Bausatz sehr gut und liefert ein gut detailliertes Cockpit sowie Fahrwerk, Fahrwerksschächte, Lufteinlass und –auslass.
Die Klarsichtteile sind sehr gut und auch in der Form stimmig. Es liegen die Teile für geschlossene oder geöffnete Haube bei. Ebenso die Positionslichter. In Resin werden verschiedene Teile wie Lufteinlauf als ganzes Teil, Fahrwerkschächte etc. mitgeliefert. Mit den mitgelieferten Ätzteilen kann das Modell in einigen Bereichen aufgewertet werden.
Decals
Mit den Abziehbildern können folgende Varianten gebaut werden:
- FJ-1 Fury, US NAVY, BuAer 120359 S114, VF-5a, CVA-21 USS Boxer 1948, Lt. J. Ritchie
- FJ-1 Fury, US NAVY, BuAer 120350 S101, VF-5a, CVA-21 USS Boxer 1948, Pilot-CMDR. Pete Aurand
Die Größe und Schriftart von Buchstaben und Zahlen sind leider nicht ganz korrekt und müssten mit Abziehbildern vom Zubehörmarkt ersetzt werden.
Die Anleitung
Die 12-seitige Bauanleitung ist in sw gehalten und führt in 17 Schritten durch den Zusammenbau. Der Bau ist in den Schritten übersichtlich aufgezeigt und dürfte bis auf das Anbringen der Tragflächen und Höhenruder keinerlei Probleme bereiten. Bei Tragflächen und Höhenruder ist zu empfehlen, dass man sich mit Hilfsstreben aus Metall das Ankleben erleichtert. Sonst können diese bei der kleinsten Krafteinwirkung abbrechen.
Die Bemalung der Fury erfolgt nach dem farbigen Hinweisen auch dem Blatt in der Mitte der Anleitung. Die Farbangaben sind für Humbrol, Agama, Model Master, Gunze Sangyo und nach Federal Standard FS 595b.
Literaturhinweise
- North American FJ-1 Fury, B´Naval Fighters Series #7, Ginter Books, 1983
- FJ Fury, Detail & Scale Sereis #68, Squadron Signal Publications, 2003
- FJ Fury in Action, Aircraft in Action Series #103, Squadron Signal Publications, 1990
Fazit
Valom gibt uns Modellbauern einen bis auf ein paar Kleinigkeiten abgesehen tollen Bausatz, der in seiner Genauigkeit wieder recht gut ist. Die Modelloberflächen sind sehr fein ausgeführt. Was recht angenehm ist, es sind Resin- und Ätzteile gleich enthalten. Zurzeit dürfte Valoms Bausatz der beste in diesem Maßstab sein.
empfehlenswert
Othmar Hellinger
Wir danken Valom für das Bausatzmuster