Gwanggaetodaewang Deckelbild

Modell: ROKN (Republic of Korea Navy) Gwanggaeto The Great destroyer
Hersteller: Sazanami i koubou
Maßstab: 1/700
Material: Resin, Abziehbilder
Art.Nr.: -
Preis: 7560 Yen (ca. 64 €, bei Hobbyland.jp)

Das Original

Der südkoreanische Zerstörer Gwanggaeto-Daewangham (König Gwanggaeto der Große, 광개토대왕함, DDH-971) ist das Typschiff der 1995-2000 gebauten KDX-I-Klasse. Die Klasse sollte frühere, ursprünglich für die US Navy gebaute Zerstörer ersetzen. Sie war die erste des in Südkorea entworfenen Korean Destroyer Experimental (KDX)-Programms. Mit diesem Programm wandelte sich die südkoreanische Marine vom Küstenschutz zu einer Hochseemarine. Die Zerstörer der KDX-I-Klasse sind Mehrzweckschiffe, die zur U-Jagd, Schiffsbekämpfung und Flugabwehr in der Lage sind. Es wurden drei Schiffe der Klasse gebaut: neben dem Typschiff Gwanggaeto-Daewangham noch Eulji Mundeok (을지문덕함, DDH-972) und Yang Manchun (양만춘함, DDH-973).

Danach ging man zu anderen Entwürfen über. Die Chungmugong Yi Sun-sin- (KDX-II) und die Sejong-Daewangham-Klasse (KDX-III) sind jeweils größer und in Bezug auf Bewaffnung, Sensoren und Radarsignatur verbessert.

Die Gwanggaeto-Daewangham ist 135,5 m lang, 14,2 m breit und verdrängt 3900 t. Der Antrieb erfolgt über zwei Gasturbinen (zusammen 59.000 PS) und zwei Dieselmotoren (zusammen 10.280 PS). Die Höchstgeschwindigkeit ist 33 kn (18 kn mit den Dieselmotoren). Die Besatzung umfasst 286 Personen.

Bewaffnung
1 x 12,7 cm L/54 Oto Melara-Geschütz
2 x 3 cm Goalkeeper-Nahbereichsabwehrgeschütze
8 Harpoon-Antischiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
1 x 16 fach Mk 48-Senkrechtstarter (für RIM-7P Sea Sparrow-Flugabwehrraketen)
6 x 32,4 cm-Torpedorohre (zwei Drillingtorpedorohre für Mk 46-Torpedos)
2 AgustaWestland Super Lynx Mk. 99-Bordhubschrauber

Gwanggaeto-Daewangham wurde 1989-98 von Daewoo gebaut. Sie gehört zur 1. Flotte und ist noch aktiv. Am 20. Dezember 2018 soll sie während einer Rettungsaktion für ein in Not geratenes nordkoreanisches Fischerboot ein japanischen Patrouillenflugzeug des Typs Kawasaki P-1 mit dem Feuerleitradar erfasst haben (japanische Version), während die südkoreanische Marine betont, dass das Flugzeug nur mit dem normalen Suchradar erfasst wurde.

Der Bausatz

Dieser Bausatz des mir bis dahin unbekannten japanischen Kleinserienherstellers Sazanami i koubou ermöglicht sowohl den Bau eines Vollrumpf- als auch eines Wasserlinienmodells. Er ist von der Form und den Abmessungen originalgetreu.

Der Rumpf ist bereits mit einem Teil der Aufbauten gegossen. An der Wasserlinie muss man etwas nacharbeiten – sowohl um die beiden Hälften des Vollrumpfs zusammenkleben zu können als auch um eine ebene Wasserlinie zu erhalten. Die Detaillierung ist gut. 

Die restlichen Teile für die Aufbauten und Schornsteine sind in relativ kleine Teile aufgeteilt – überraschend im Vergleich zu anderen Resinbausätzen, aber wohl auch gut baubar. Die Gussqualität ist überwiegend gut, nur bei wenigen Teilen muss etwas Grat entfernt werden.

Den meisten Grat gibt es bei den Gittermasten. Da bin ich gespannt, ob man die Resinteile verwenden kann oder ob man Fotoätzteile einsetzen sollte (die man aber selbst zeichnen müsste!). Für den SPS-49-Radar sollte man besser Fotoätzteile nehmen, die man aber problemlos in Sätzen für Radargeräte der US Navy finden dürfte. Die restlichen Kleinteile für Bewaffnung, Sensoren, Beiboote etc. sind gut gemacht – hier muss nur wieder Grat entfernt werden.

Ein Super Lynx-Bordhubschrauber liegt nicht bei. Passende Versionen kann man von Orange Hobby (Resin, Fotoätzteile) bzw. SNAFU auf Shapeways (3D-Druck, HAS.8-Version) oder White Ensign Models (fotogeätzte Rotoren) kaufen. Die südkoreanische Marine beschafft aktuell auch AgustaWestland Wildcat-Hubschrauber, die es im Maßstab 1/700 von SNAFU auf Shapeways gibt.

Die Abziehbilder

Die Abziehbilder umfassen Kennnummern, Markierungen für das Hubschrauberdeck sowie einige andere Markierungen plus Flaggen. Kennnummern sind nur für das Typschiff Gwanggaeto-Daewangham enthalten.

Die Anleitung

Die Anleitung besteht aus zwei Seiten, der Zusammenbau wird auf der ersten Seite in einer Explosionszeichnung erklärt. Dazu findet man von einigen Baugruppen Skizzen mit Ansichten aus verschiedenen Perspektiven, diese sind auf der zweiten Seite noch einmal größer dargestellt. Auf der zweiten Seite findet man auch die Positionen der Abziehbilder. Die japanischen Kommentare bei der Aufsicht beziehen sich allerdings auf andere Bauteile, nicht auf die Abziehbilder.

Angaben für die Bemalung sind nicht vorhanden. Hier muss man sich an Fotos der Originalschiffe orientieren.

Quellen

Fazit

Es ist sehr begrüßenswert, dass sich ein Hersteller der heutigen südkoreanischen Zerstörern annimmt. Der Bausatz der Gwanggaeto-Daewangham (KDX-I)-Klasse ist von den Resinteilen her sehr gut gemacht. Es sind auch Abziehbilder enthalten. Leider fehlen Fotoätzteile, was eventuell angesichts der Gittermasten, die als Resinteile beiliegen, problematisch sein könnte. Ich hoffe, dass weitere Bausätze der KDX-II- und KDX-III-Klasse sowie der Fregatten der Incheon- und Daegu-Klasse folgen werden. Der Bausatz ist insgesamt

alt empfehlenswert

Lars