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Modell: IJN 3rd class cruiser (sloop) Katsuragi
Hersteller: Seals Models (Interallied)
Maßstab: 1/700
Art. Nr.: SM030-6000
Material: Resin, Spritzguss, Ätzteile, Draht
Preis: 37 €

Original

Die Korvetten der Katsuragi-Klasse, die auch als Sloop, Ungeschützte Kreuzer oder Kreuzer 3. Klasse klassifiziert wurden, waren ein Teil des 1882-Programms. Gebaut wurden drei Schiffe: Katsuragi selbst sowie Musashi und Yamato. Der Rumpf war ein Komposit-Bau mit Eisenspanten und Holzbeplankung. Neben dem Einschraubenantrieb (bei Katsuragi zwei Schrauben) gab es noch eine Barktakelage. Diese Klasse stellte im Vergleich zur vorausgegangenen Kaimon-Klasse eine deutliche Verbesserung dar. Neben einer höheren Geschwindigkeit und einer stärkeren Bewaffnung wurde auch die Rumpfform so verändert, dass das vordere 17 cm-Geschütz auch noch vorne feuern konnte. Allerdings war dieser Schiffstyp zu der damaligen Zeit, obwohl u.a. auch die Royal Navy noch an ihm festhielt, bereits veraltet. Dies galt insbesondere für die geringe Geschwindigkeit, fehlende Panzerung, Segel als Hilfsantrieb und die Aufstellung der Geschütze hinter Stückpforten. Daran änderte auch die Entfernung der Segeltakelage und neue leichte Schnellfeuergeschütze nichts, die die Schiffe 1900 erhielten. Ab 1907 wurden sie deshalb nur noch als Vermessungsschiffe eingesetzt.

Katsuragi war an der Wasserlinie 62,78 m lang. Ihre Breite betrug 10,7 m. Mit 1476 ts Verdrängung betrug ihr Tiefgang 4,6 m. Ihre liegende Zweifachexpansionsdampfmaschine und sechs Zylinderkessel leisteten 1622 PS, womit 13 Knoten erreicht wurden.

Bewaffnung 1887
2 x 17 cm Krupp
5 x 12 cm Krupp
1 x 7,5 cm Krupp
4 x Nordenfeld MGs (je vierrohrig)
2 x 38 cm Torpedorohre

Katsuragi wurde 1882-87 auf der Marinewerft Yokosuka gebaut. Im Chinesisch-Japanischen Krieg 1894/95 war sie beteiligt, allerdings wurde sie nicht in der Schlacht von Yalu selbst eingesetzt – angesichts ihrer veralteten Bewaffnung und fehlenden Panzerung wohl eine gute Entscheidung. Am 21.03.1898 wurde sie zum Küstenschutzschiff 3. Klasse reklassfiziert, was deutlich machte, dass sie nicht mehr für die vorderste Front geeignet war. Am 6. oder 13.10.1900 lief Katsuragi auf die Insel Izu Ōshima bei Tokio auf und konnte erst nach einiger Zeit wieder geborgen werden. Im Russisch-Japanischen Krieg 1904-05 diente sie als Wachschiff in Nagasaki. 1907 wurde sie Vermessungsschiff, aber trotzdem am 28.8.1912 zum Küstenschutzschiff 2. Klasse umklassifiziert. Am 11.4.1913 erfolgten dann die Streichung und das Abwracken.

Bausatz

Seals Models hat mit diesem Bausatz meines Wissens die erste Korvette dieser Epoche herausgebracht. Neben der Katsuragi im ursprünglichen Bauzustand ist auch das Schwesterschiff Yamato im Zustand als Vermessungsschiff herausgekommen – letztere sicher ein krasser Kontrast zur berühmten Namensschwester.

 

Der Rumpf ist ein Resinteil. Die Abmessungen und die Form sind stimmig wieder gegeben. Die Decks-Gravierung ist etwas stark. Die Ankerketten sind auch nur als Linie angedeutet. Die Geschützlafetten für die beiden 17 cm-Geschütze sind schon angegossen und relativ einfach. Bei der vorderen Lafette fehlen die Schienen, um das Geschütz an einer der beiden Stückpforten positionieren zu können. Die Schienen fehlen ebenso beim achteren 12 cm-Geschütz. Allerdings sind beide Geschütze, wenn das Back- bzw. das Poopdeck eingeklebt ist, kaum mehr sichtbar. Es ist somit bemerkenswert, dass Seals Model den Bausatz überhaupt so konzipiert hat, dass diese Geschütze dargestellt werden – und nicht nur die Stückpforten im geschlossenen Zustand angedeutet sind.

 

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An einem Spritzling findet man das Back-, Poop- und Brückendeck sowie Boote, Lüfter, Mastkörbe, Schornstein, Anker und Geschütze. Die Decksgravuren sind hier feiner ausgeführt, die Geschütze, insbesondere die 17 cm-Rohre (R19) sind dafür sehr einfach gehalten. Die restlichen Teile sind, mit etwas Abstrichen bei dem Boot R6, brauchbar. Um die Niedergänge darstellen zu können, liegt ein Plastikteil bei, was entsprechend zurecht geschnitten werden müsste. Da bieten sich stattdessen Ätzteile an. Leichte Geschütze liegen nicht bei. Die vier MGs befanden sich wahrscheinlich auf den beiden Erkern achtern sowie den Teilen R20. Auf Photos mit voller Segeltakelage – also wohl vor 1900 aufgenommen – sieht man auf diesen Positionen leichte Geschütze mit Schutzschilden sehen: die Nordenfeld-MGs?

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Dem Bausatz liegt eine Ätzteilplatine bei, auf der Wanten, Davits und ein Namensschild zu finden ist – allerdings ist davon wohl nur das Namensschild nutzbar, da die Wanten und insbesondere die Davits viel zu dick sind. Geätzte Wanten gibt es z.B. von Saemann Ätztechnik und Atlantic Models, Davits kann man aus Draht selbst bauen oder man sucht sich passende Teile aus der Restekiste.

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Zusätzlich liegt Draht in drei verschiedenen Stärken für die Masten und Rahe sowie ein Satz Flaggen bei.

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Anleitung

Die Anleitung ist nur auf Japanisch. Neben Angaben über das Vorbild, einer Teileliste gibt es eine Seitenansicht, eine Aufsicht, Zeichnungen für den Zusammenbau der Masten und des Bugspriets und zwei Zeichnungen, die den Zusammenbau erklären sollen. Insgesamt sollte der Zusammenbau anhand der Zeichnungen ohne größere Probleme möglich sein. Bei den Masten stehen z.B. die Abmessungen (Länge, Durchmesser) dabei, so dass man die beigelegten Drahtteile entsprechend zurechtschneiden kann.

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Es wäre natürlich auch für den Nicht-Japanisch-Sprechenden interessant, was in den jeweiligen Texten beschrieben ist. Steht dort z.B., dass man die MGs mit 2 mm langen, 0,3 mm starken Draht selbst bauen soll? Gibt es Hinweise, wie der Anstrich war?

Laut den Photos gab es drei verschiedene Farbschemen. Erstens schwarzer Rumpf, weißer Zierstreifen an der Wasserlinie und auf der Höhe des Back- und Poopdecks umlaufend um den ganzen Rumpf, Innenseiten der Schanzkleider, die Boote und Stückpfortendeckel weiß, Masten braun und der Schornstein wohl ocker mit schwarzen Band oben. Zweitens weißer oder sehr hellgrauer Rumpf, schwarze Wasserlinie und dunkler Zierstreifen auf der oben beschrieben Position, weiße oder hellbraune Masten, wahrscheinlich ockerfarbener Schornstein mit schwarzem Band oben. Drittens Mittelgrau über alles mit schwarzer Wasserlinie und schwarzen Band oben am Schornstein.

Angaben über die Takelage fehlen leider abgesehen von den Positionen der Wanten auch vollständig. Hier kann man eventuell das Deckelbild und/oder Photos zur Hilfe nehmen.

Quellen

Fazit

Es ist sehr begrüßenswert, dass Seals Models einen Bausatz einer der Schrauben-Korvetten mit Segeltakelage herausbringt. Insgesamt ist der Bausatz gut detailliert und eigentlich ist er auch sehr vollständig, aber die Ätzteile sind leider wenig hilfreich und müssen durch andere Teile ersetzt werden. Auch andere Details, insbesondere die Rohre für die 17 cm-Geschütze und die fehlenden MGs fallen negativ auf. Insgesamt ist der Bausatz so

alt DURCHSCHNITT OHNE BESONDERE STÄRKEN UND SCHWÄCHEN



Lars