Modified Black Swan Class Sloop HMS Starling U66
Hersteller: White Ensign Models
Bausatz Nr.: K742
Material: Resin und Fotoätzteile
Bauteile: 30 Resinteile, 38 Fotoätzteile, 2 Mesingrundprofile, 1 Plastikrundprofil
Preis: 50,10 €
Zum Original
Länge über alles 92,0m
Breite 11,5m
Tiefgang 2,7m
Geschwindigkeit 18 kn
Besatzung 192 Offiziere und Mannschaften
Bewaffnung sechs 4“ Mehrzweckgeschütze in Doppellafette
acht bis zwölf 20mm Oerlikon Flakgeschütze in Einzel oder Doppellafette
zwei 40mm Hazemeyer Flakgeschütze
zwei Wabo Ablaufgestelle am Heck
vier Wabowerfer in seitlicher Aufstellung
Das Schiff
Die Sloops der Black Swan Klasse waren eigentlich als Flugabwehrschiffe gedacht. Durch den Mangel an geeigneten Escort Schiffen und die zunehmende Bedrohung durch U-Boote fanden sich die Black Swans schnell im Escort Dienst und bei der U-Jagd wieder.
Die HMS Starling gehörte zu einer kleinen Anzahl modifizierter Schiffe die eine bessere Bewaffnung und eine größere Breite aufwiesen. Die Starling wurde bei der Fairfield Shipbuilders and Engineering Ltd. Auf Kiel gelegt und lief am 14. Oktober 1942 vom Stapel. Im April 1943 stellte sie als Führungsschiff der 2nd Escort Group in Dienst.
Berühmt wurde die HMS Starling neben einiger ihrer Schwesterschiffe durch Captain F. J. Walker und die 2nd Escort Group. Captain Walker war der erfolgreichste U-Jagd Kommandant der Royal Navy. Unter dem Kommando von Captain Walker versenkte die Starling 16 U-Boote bzw. war an der Versenkung beteiligt. Die Starling befand sich bis zum Ende des Krieges im Nordatlantik im Geleitdienst. Nach Ende des Krieges verblieb die Starling vorerst im aktiven Dienst. 1948 wurde die Bewaffnung entfernt und das Schiff als Trainingsschiff für Navigation eingesetzt. In dieser Rolle verblieb sie bis 1959 wo sie zur Reserve überführt wurde. Da keine Verwendung mehr für das Schiff bestand wurde die Starling 1965 abgewrackt.
Das Modell
Seit längerem angekündigt und im Maßstab 1:350 bereits erhältlich gibt es sie nun auch in 1:700. Das Modell wird in einer stabilen Kartonverpackung geliefert in der die Resin- und Fotoätzteile sauber und gegen Beschädigungen gesichert verpackt sind. Nach dem öffnen des Kartons präsentieren sich sauber gegossene Resinteile in einer durchweg guten Qualität.
Der Rumpf ist fein detailliert, an Oberdeck befinden sich bereits Lüfter, Spills, Ankerwinde, Klüsen und kleinere Aufbauten angegossen. Die Ablaufgestelle und Wabowerfer sind ebenfalls angegossen. Da diese auch als Ätzteile bzw. Resinteil beiliegend sollten diese entfernt werden. Unschön ist die etwas grob geratenen Oberflächenstruktur des mir vorliegenden Rumpfes. Deckaufbau, Brücke, Schornstein und achteres Deckhaus liegen als separates Bauteile bei.
Neben den 4“ Geschützen liegen Ventilatoren, Geschützsockel für 2cm Oerlikon, Kutter, Sockel für das Radargerät etc. in Resin bei. Die Ätzteilplatine enthält neben den Wabo Ablaufgestellen Davids, Gittermast, Reling, Radarantennen, Leitern etc. alles was für die Detaillierung des Modells erforderlich ist.
Der Bauplan ist sehr ausführlich. Der Zusammenbau jedes Einzelnen Teiles bzw. Baugruppe ist durch Bild und Text (in Englisch) beschrieben und lässt somit keine Fragen offen. Der Bausatz bietet die Möglichkeit die frühe Ausführung der Starling bis Frühjahr 1944 oder die späte Ausführung zu bauen. Die beiden Bauzustände unterscheiden sich durch einen Dreibeinmast für die frühe und einen Gittermasten für die späte Ausführung. Auf die Bauzustände und die dafür erforderlichen Teile und Positionen weist der Bauplan ausführlich hin. Die Bemalungsanleitung wiest neben den Unterschiedlichen Anstrichen in einem Seitenriss auch noch einmal schön auf die Bauzustände hin. Die Farbangaben beziehen sich einerseits auf die Royal Navy Farbkennzeichnungen bzw auf die Colorcoats Farben aus dem White Ensign Programm. Da der Tarnanstrich nur Steuerbordseitig gezeigt wird, gehe ich davon aus, dass der Anstrich Backbords genau das gleiche Schema aufwies.
Fazit
Ein wunderschönes Modell dieses Escorters der somit eine Lücke im Angebot schließt. Auf den ersten Blick zwar nicht gerade preiswert. Wenn man bedenkt, das der Bausatz aber alle erforderlichen Bauteile enthält und somit aus dem Bereich der Zubehörindustrie nichts dazu gekauft werden muss, passt das Preis-Leistungsverhältnis.
Christian Bruer, IG Waterline