Modell: SMU 5/6 oder SMU 12, U-Boote des Typs Holland der k.u.k. Kriegsmarine
Hersteller: Wiener Modellbau Manufactur
Maßstab: 1/350
Art.Nr.: WMM135003
Preis: 28,80 €

Das Vorbild


Der irische Erfinder John Philipp Holland entwarf um 1900 in den USA die ersten militärisch praktikablen U-Boote mit einem gemischten Antrieb für Überwasser- (Verbrennungsmotor) und Tauchfahrt (Elektroantrieb). Holland erhielt 1902 ein Patent für seine Boote die hauptsächlich in der US Navy verwendet wurden, aber auch nach Großbritannien, Rußland und Japan verkauft wurden.
Die Whiteheadwerft in Fiume erwarb von J.P. Holland die Lizenz für das Design und legte für die k.u.k. Marine U5 am 9. April und U6 am 21. Februar auf Kiel. Der Stapellauf erfolgte ein Jahr später, die Indienststellung fand am 1. April 1910 (U5) bzw. 1. Juli 1910 (U6) statt.
Auf eigenes Risiko baute Whitehead nach einem modifizierten Entwurf ab 1909 U12. Am 21. August 1914 wurde es schließlich für die k.u.k. Monarchie Indienst gestellt.
Alle drei Holland U-Boote wurden im ersten Weltkrieg in der Adria eingesetzt, wobei U5 unter seinem Kommandanten Georg Ritter von Trapp mit der Versenkung des französischen Panzerkreuzers Léon Gambetta sowie des italienischen U-Boots Nereide die größten Erfolge erzielte.
U12 lief im August 1915 in der Bucht von Venedig auf eine Mine und sank, U6 wurde im März 1916 in der Straße von Otranto eines der wenigen Opfer der dort installierten Netzsperre. U5 wurde nach dem Krieg an Italien ausgeliefert und verschrottet.

Technische Daten
Länge: 32,09m
Breite: 4,23m
Verdrängung: 240t über Wasser
273t getaucht
Antrieb: 2 Benzinmotore je 250 PS
2 Elektromotore je 115 PS
Geschwindigkeit: 10,75 kn über Wasser
8,5 kn getaucht
Reichweite: 800 sm bei 8,5 kn über Wasser
48 sm bei 6 kn getaucht
15 sm bei 8,5 kn getaucht
Besatzung: 4 Offiziere, 15 Mann
Bewaffnung: 2 Bugtorpedorohre mit 2 Ersatztorpedos
1x 37mm Kanone, ab Juli 1915 1x 47mm (U5), ab Herbst 1916 1x 75mm L30 (U5)

Quelle: Wikipedia - J.P. Holland
Wikipedia - k.u.k. U-Boote


Der Bausatz




Die wenigen Resinteile sind sauber und blasenfrei gegossen. Etwas vorhandene Gußhaut läßt sich problemlos entfernen und stört den positiven Eindruck nicht.



Das Entfernen des Rumpfes vom Anguß erfordert einige Sorgfalt vom Modellbauer, dafür dürften sich anschließend die Spachtel- und Schleifarbeiten in engen Grenzen halten. Dem Bausatz liegen zwei Turmvarianten bei, einmal die frühe Bauform für SMU 5/6 und einmal die späte Bauform für SMU 12.
Neben den vier Bauteilen für Seiten- und Tiefenruder sind noch zwei Naben für die Schiffsschrauben enthalten.

Fotoätzteile und Decals




Die kleine Ätzteilplatine enthält u.a. die Lukendeckel und die Ausrüstung für das Deck wie Klampen und einzügige Relings. Die Blätter für die Schiffsschrauben müssen nach Anleitung gebogen und an die Nabe aus Resin geklebt werden - wohl die diffizilste Aufgabe die dieser Bausatz an den Modellbauer stellt.
Die sauber und versatzfrei gedruckten Decals enthalten die Bootsnummern sowie die rot-weiß-rote Kennung für den Bug.

Die Anleitung




Die Anleitung zeigt eine Übersicht aller Bauteile sowie mit Hilfe von vier Zeichnungen deren Position am Modell. Farbfotos eines gebauten Modells geben Aufschluß über den Anstrich des Bootes (Humbrol Farbnummern). Ein kurzer Text zur Geschichte, die technischen Daten sowie historische Fotos runden die Anleitung ab.

Fazit


Dieses Modell der Wiener Modellbau Manufactur ist Dank der überschaubaren Teilezahl ein hübsches kleines Wochenendprojekt. Mit Ausnahme der Schiffsschrauben hat man hier einen idealen Anfängerbausatz für den Einstieg in den Umgang mit Resin- und Fotoätzteilen. Wie bei WMM üblich ist der Bausatz vollständig, es muß - außer den Farben - nichts weiter zugekauft werden.
sehr empfehlenswert

Stefan
Wir danken der Wiener Modellbau Manufactur für das Bausatzmuster