Quelle: Wikimedia Commons
Im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) setzte die Marine der Südstaaten in großem Umfang auf Kreuzer, die den Seehandel der Nordstaaten angreifen sollten. Der erfolgreichste dieser Kreuzer war die Sloop Alabama, der heute vor 150 Jahren am 19. Juni 1864 versenkt wurde (siehe Jahrestage auf Modellmarine).
Nach einer fast zweijährigen Fahrt, bei der sie 65 Handelsschiffe der Nordstaaten aufgebracht sowie ein Kanonenboot versenkte hatte, lief die Alabama am 11. Juni 1864 im Hafen von Cherbourg, Frankreich, ein. Am 14. Juni wurde sie dort von der Sloop Kearsarge der Marine der Nordstaaten entdeckt. Am 19. Juni lief Alabama aus und stellte sich der Kearsarge. Bei dem folgenden Gefecht gelang es der Kearsarge die Alabama zu versenken. Von der Besatzung der Alabama starben etwa 40, von der Kearsarge einer.
Bemerkenswert ist, dass die Alabama über 350 Schuss (über 370?) abfeuerte, während die Kearsarge nur 173 Schuss abfeuerte. Aber die höhere Feuergeschwindigkeit der Alabama bewirkte nur eine miserable Treffgenauigkeit, nur etwa 20 Schuss trafen den Rumpf und zwei davon trafen die Panzerung der Kearsarge, die zwar durchschlagen wurde, die Schäden am Rumpf waren aber nur minimal. Die Besatzung der Kearsarge dagegen war besser geschult, nahm sich mehr Zeit für das Zielen und traf deshalb den Rumpf der Alabama so schwer, dass diese nach einer Stunde Gefecht durch Treffer von 28 cm-Granaten an der Wasserlinie sank. Teilweise wird erwähnt, dass die Munition der Alabama alt und deshalb fehlerhaft gewesen wäre, tatsächlich war aber die Munition der Kearsarge noch älter und noch länger auf See.
Das Gefecht bei Cherbourg wird oft als letztes Gefecht zwischen zwei Schiffen mit Holzrümpfen beschrieben. Allerdings war es schon typisch für ein Gefecht zwischen dampfgetriebenen Schiffen: der Ausgang wurde nicht mehr dadurch entschieden, dass ein Schiff entmastet wurde und aufgab, sondern dadurch, dass eines versenkt wurde.
Zu diesem Jahrestag veröffentlichen wir folgende Artikel: