Titel: Dreimastgaliot Friedrich Wilhelm der 2te
Reihe: Modellbaureihe
Autor: Geyer/Lexon/Sohn
Sprache: Deutsch
Verlag: Delius Klasing & Co
ISBN: 3-7688-0687-1
Preis: nur noch antiquarisch zu bekommen
Inhaltsverzeichnis (gekürzt)
- Einleitung
- Die niederländische Schiffahrt im 16. und 17. Jahrhundert
- Ausbreitung der Rundgattschiffe in Nord- und Ostsee
- Vorläufer und Zeitgenossen der Galiot
- Wandlungen der Galiot zwischen 1650 und 1900
- Galioten im Dienst des Brandenburg-Preußischen Staates
- Die zivile Seeschiffahrt Preußens
- Allgemeine Bemerkungen zum Modell
- Kalkulation der Schiffsgröße
- Beschreibung des Modells
- Hinweise für Modellbauer
- Literaturverzeichnis
- Abbildungen
- Anlage: 4 Rißtafeln
Beschreibung
Gegenstand dieses Buchs ist das große Modell einer vollgetakelten Galiot von 1789. Es ist erstmals nachgewiesen in der Steuermannsschule Stettin im Jahre 1790, über den Erbauer oder ein gleichnamiges Vorbild liegen keine Erkenntnisse vor.
Die ersten 46 Seiten des Buchs versuchen die Galiot in einen entwicklungseschichtlichen Zusammenhang einzuordnen, wobei insbesondere die niederländische Bautradition herangezogen wird. Allerdings macht dieser Teil, trotz enthaltener interessanter Informationen, einen unausgegorenen Eindruck. Die Entwicklung der Galioten im 19. Jahrhundert beispielsweise trägt nicht zur Erkenntnis über das Modell bei, Listen über Galioten im preußischen Kriegsdinst ebensowenig, obwohl sie nicht uninteressant sind.
Das eigentliche, wertvolle Hauptverdienst des Buchs liegt in der Bestandsaufnahme: Die Vermessung des Modells und die Anfertigung sehr guter Zeichnungen und Fotografien.
Eine Schwierigkeit ist die Ermittlung des Maßstabs des Modells, die den Autoren nicht zufriedenstellend gelingt. Die Autoren stellen fest, daß die Takelage nicht zeitgenössisch, sonder später hinzugefügt ist, und bringen einen Vorschlag für eine Rekonstruktion. Den Autoren ist zugutezuhalten, daß sie die Probleme des Maßstabs und der Takelage ausgiebig erörtern.
Fazit
Trotz der Probleme und Schwächen des Buchs halte ich es für sehr wertvoll, da es ein einmaliges Schiffsmodell dokumentiert. Es befindet sich übrigens nunmehr im Museum für Verkehr und Technik in Berlin; während es Jahrzehntelang ungeschützt war, was zu Verschmutzungen und Beschädigungen durch Besucher führte, nun in einer Vitrine.
Wir danken Knut alias McCool vom Internetforum Line of Battle - Seekrieg gegen Napoleon für die Buchbesprechung.