Titel: Navires & Histoire N° 81 Décembre 2013/Janvier 2014
Autor: Frédéric Stahl (Chefredakteur)
Verlag: Les Editions LELA PRESSE
Erscheinungsjahr: 2013
ISSN: 1280-4290
Umfang: 98 Seiten mit farbigen und schwarz-weißen Fotos und Zeichnungen
Preis: 12 € (beim Verlag), 14,6 € (NNT)
Inhalt
Die letzte Ausgabe der französisch-sprachigen Zeitschrift Navires & Histoire des Jahres 2013 behandelt nach einigen Leserbriefen, in denen es u.a. um die Kaiserliche Marine, das Passagierschiff Mauretania (in Bezug auf eine Spezialausgabe über das Blaue Band, Hors Série N° 18) und den französischen Netzleger Tarentule (ex USS Pepperwood) geht, die Ereignisse mit maritimen Bezug zwischen September und November 2013.
Dieser Abschnitt ist chronologisch geordnet und enthält dazu Exkurse über die Neubauten der chinesischen Marine (inklusive eine Aktuallisierung des Artikels in Ausgabe 73 über die Typ 054-Fregatten) sowie der indischen und russischen Marine, die amerikanische Strategie im Pazifik und die französischen Fregatten der Auitaine-Klasse. Dieser Abschnitt ist, wie üblich, mit zahlreichen, oft großformatig abgedruckten Farbfotos illustriert (siehe Beispielseite unten).
Nach diesen regelmäßigen Rubriken sind folgende Artikel enthalten:
- La Marine nationale en août 1914 von Frédéric Stahl: der zweite Teil einer Serie über den Ersten Weltkrieg beschreibt den Zustand und Bestand der französischen Marine bei Ausbruch des Kriegs. Die Zusammensetzung der einzelnen Geschwader wird tabellarisch aufgeführt. Anschließend wird der Seekrieg zwischen dem 1. und 30. August 1914 chronologisch beschrieben. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Schlacht von Helgoland am 28. August. Exkurse listen alle Schiffe der britischen Mittelmeerflotte, Kanal-Flotte und der Harwich Force, der russischen Ostseeflotte und der australischen Marine auf. Die Bebilderung besteht aus zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos (siehe Beispielseite unten), einigen farbigen Bildern sowie Karten, die den Verlauf der Schlacht von Helgoland erklären.
- Le naurage du pétrolier Nièvre von René Alloin: über das Auflaufen des französischen Marinetankers Nièvre 1937 in der Bretagne. Schwarz-Weiß-Fotos zeigen den Tanker vor und nach dem Unglück sowie einige Schiffe, die an dem gescheiterten Versuch das Schiff zu bergen beteiligt waren.
- Les LST civils: la vie éphémère du Clupea von Jean Yves Brouard: nach den zivilen LST in Ausgabe 78 und 79 wird hier ein weiteres ehemaliges Panzerlandungsschiff (LST) beschrieben, das im Dienst der französischen Fischereiwirtschaft stand: die Clupea, das ehemals britische LST 3030. Auch dieses LST wurde zur Fischfabrik umgebaut, erst für norwegische Betreiber und schließlich für französische Betreiber, bis sie durch einen Brand zerstört wurde. Dazu wird ein weiteres LST kurz behandelt, das in zivilen Diensten war: das amerikanische Landungsschiff LST 386. Dieses Schiff diente bei der Landung bei Anzio 1944 als Miniflugzeugträger für L-4 Cub Beobachtungsflugzeuge der US Army und wurde nach dem Krieg als Frachter in den USA (als Barnes Park), Italien (Sant' Anna), Uruguay (El Oriental) und Argentinien (Blas Davenia) bis in die 1970er eingesetzt. Schwarz-Weiß Fotos der Clupea, LST 386 und Sant' Anna sind enthalten.
- L'histoire maritime chinoise des dynasties Ming et Qing (XVème - XIXème siècle) von Gildas Bore: ein kurzer Artikel über die maritime Geschichte Chinas vom 15. bis ins 19. Jahrhundert. Eingegangen wird auf das Auf und Ab der Stärke chinesischer Marinen, die nach den großen Reisen von Zheng He im 15. Jahrhundert fast komplett aufgelöst wurden, dann im 16. Jahrhundert der Piratenbekämpfung dienten, im 19. Jahrhundert den westlichen Marinen (insbesondere britischen in den Opium-Kriegen) komplett unterlegen waren und deshalb nach westlichem Vorbild neu aufgebaut wurden. Eine dieser Flotten wurde dann 1894/95 im Chinesisch-Japanischen Krieg zerstört. Illustriert ist der Artikel mit farbigen Abbildungen zeitgenössischer Dschunken sowie westlicher Handelsschiffe in China.
Den Abschluss bildet wieder eine farbige Tafel mit Uniformen französischer Offiziere aus dem späten 17. Jahrhundert, genauer eines Linienschiffoffiziers von 1690 und 1695.
Fazit
Diese Ausgabe zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Themen von der chinesischen Marinegeschichte über den Ersten Weltkrieg, militärischen und zivilen Schiffen der 1930er bis 1960er bis hin zu den aktuellen Ereignissen der letzten Monate aus. Wie immer ist Navires & Histoire reich bebildert, so dass auch Schiffsmodellbauer, die nicht des Französischen mächtig sind, hier interessantes Vorbildmaterial finden können.
sehr empfehlenswert
Lars