Titel: Navires & Histoire N° 83 Avril/Mai 2014
Autor: Frédéric Stahl (Chefredakteur)
Verlag: Les Editions LELA PRESSE
Erscheinungsjahr: 2014
ISSN: 1280-4290
Umfang: 98 Seiten mit farbigen und schwarz-weißen Fotos sowie Zeichnungen
Preis: 12 € (beim Verlag), 14,6 € (NNT)
Inhalt
Die April/Mai-Ausgabe dieser französisch-sprachigen Zeitschrift enthält bereits in der Leserbrief-Sektion einige interessante Informationen, u.a. über deutsche U-Boote aus dem Zweiten Weltkrieg, originelle Neutralitätsmarkierungen auf dem französischen Leichten Kreuzer Jeanne de Vienne (die französischen Farben auf dem Heckspiegel und der Rückwand des Hangars) und das österreichisch-ungarische Küstenpanzerschiff SMS Wien. Danach folgen diese Artikel:
- Chronique du monde "accidental" von Frédéric Stahl: die übliche Kolumne über die maritimen Ereignisse der letzten Monate, in diesem Fall vom Januar bis März 2014. Ein großes Thema ist natürlich die Krim-Krise. Wie üblich ist dieser Teil mit zahlreichen Farbfotos und einigen Karten bebildert (siehe Beispielseite unten).
- Les raiders allemands au cours de la Première guerre mondial. 2e partie von René Alloin: Forsetzung der Artikelserie über die deutschen Hilfskreuzer des Ersten Weltkriegs mit Kapitel über die Kronprinz Wilhelm und die Cormoran. Kronprinz Wilhelm war als Hilfskreuzer das erfolgreichste umgebaute Passagierschiff und war dazu außerhalb deutscher Häfen bewaffnet worden, entsprach also genau der Befürchtung der britischen Planer. Nach acht Monaten musste sie interniert werden, u.a. traten Fälle von Skorbut (!) bei der Besatzung auf. Die Fahrt der Cormoran war weniger ereignisreich. Sie musste sich wegen Brennstoffmangel internieren. Neben der Fahrt der beiden Hilfskreuzer werden auch die Schiffe, die sie versenkt haben, beschrieben. Zahlreiche Schwarz-Weiß Fotos und farbige Bilder zeigen die Hilfskreuzer (zum Teil im früheren zivilen Zustand) und ihre Opfer (wobei das Foto der Tamar auf Seite 37 nicht den Frachter, sondern den britischen Truppentransporter zeigt).
- Les tribulations d'un canon cochinchinois en France von Yann Gateclou Marest, Denis Roland und Philippe Troung: über die Herkunft einer heute vor der Marinewerft in Lorient stehenden Kanone, die ursprünglich bei den Feldzügen Kaiser Gia Longs zur Eroberung seines Reichs mit Vietnam als Zentrum genutzt wurde. Die Kanone wurde von den Franzosen in der Chochinchina Kampagne (1858-62) erbeutet.
- Janvier 1945: l'opération "Mike" von Frédéric Stahl: in diesem Teil der Serie über den Zweiten Weltkrieg im Pazifik (bisher Ausgabe 59 bis 79 sowie 82) werden die alliierte Landung auf Luzon, die Angriffe amerikanischer Trägerkampfgruppen ab dem 12. Januar, denen zahlreiche japanische Handelsschiffe (und auch einige Kriegsschiffe Vichy-Frankreichs) zum Opfer fielen, sowie die ersten Bombardierungen von Okinawa und Iwo Jima beschrieben Auch einige japanische Gegenangriffe, u.a. Operation Kongo (Angriffe mit Kaiten-Kamikaze-U-Booten auf amerikanische Flottenstützpunkte) sind enthalten. Auf Karten werden die Landungen sowie die Angriffe der Trägerkampfgruppen gezeigt. Wie üblich sind Listen der beteiligten alliierten und japanischen Schiffe enthalten. Neben einigen farbigen Profilen japanischer Flugzeuge und Panzer finden sich einige Farbfotos der Landungsoperationen sowie zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos, die die beteiligten Schiffe, Landungsoperationen sowie amerikanische und japanische Luftangriffe zeigen (siehe Beispielseite unten).
- À la recherche des chalands perdus von Jean-Ives Brouard: nachdem der Autor schon einige Landungsschiffe (LST) in zivilen französischen Diensten beschrieben hat, widmet er sich in diesem Artikel den LCT der französischen Marine, die zu Ende des Zweiten Weltkriegs, insbesondere in Bordeaux, verwendet wurden. In Bordeaux liegt heute noch ein Wrack eines dieser LCT. Illustriert ist der Artikel mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos.
- La fondation de Hong Kong: ...L'etuaire de la rivière des Perles dans la première Guerre de l'opium von Gildas Borel: über die Entwicklung des Hafens von Hong Kong von den ersten europäischen Handelsbeziehungen nach Kanton über den Ersten Opiumkrieg, in dessen Folge Großbritannien Hong Kong erhielt, bis zur Rückgabe Hong Kongs an China 1997. Karten sowie farbige und schwarz-weiße Bilder beteiligter Schiffe und des Hafens sind enthalten.
Den Abschluss bilden farbige Abbildungen der Uniformen von französichen Linienschiffsoffizieren von 1756.
Fazit
Von Ereignissen in Südostasien zu Beginn und Mitte des 19. Jahrhunderts, über den Ersten und Zweiten Weltkrieg bis zu Krim-Krise reichen die in dieser Ausgabe behandelten Themen.
sehr empfehlenswert
Lars