Titel

Titel: Navires & Histoire N° 89 Avril/Mai 2015
Autor: Frédéric Stahl (Chefredakteur)
Verlag: Les Editions LELA PRESSE
Erscheinungsjahr: 2015
ISSN: 1280-4290
Umfang: 98 Seiten mit farbigen und schwarz-weißen Fotos sowie Zeichnungen
Preis: 12 € (beim Verlag), 14,6 € (NNT)

Inhalt

Die Themen in der April/Mai-Ausgabe reichen von U-Booten des Ersten und Zweiten Weltkriegs, über die russischen Kreuzer der Maxim Gorki-Klasse und die japanischen Schlachtschiffe der Ise-Klasse bis hin zum Untergang des italienischen Passagierschiffs Andrea Doria, Umbauten von Landungsschiffen zu Bergungsschiffen und einer Übersicht über neue Schiffsbausätze.

Im Einzelnen sind diese Artikel enthalten:

  • La malheureuse histoire du sous-marin Mariotte dit "la brosse a dents" von Philippe Caresse: eine Monographie über das französische U-Boot Mariotte von 1911. Dieses auf hohe Unterwassergeschwindigkeit optimierte U-Boot, das die Flotte begleiten können sollte, gehört sicher zu den U-Booten mit der seltsamsten Form. Kein Zufall, dass sein Spitzname "Zahnbürste" war. Neben der Geschichte des Boots bis zu seinem Verlust während der Dardanellenoperation 1915 finden sich technische Angaben, viele groß abgedruckte Schwarz-Weiß-Fotos und ein Plan des U-Boots.
  • Les croiseurs "Project 26-bis" de la class "Maksim Gorki" von Konstantin Kulagin und Sergey Balakin über die russischen (sowjetischen) Kreuzer der Maxim Gorki-Klasse (Projekt 26bis). Diese Halbschwestern der in Ausgabe 88 vorgestellten Kirow-Klasse werden von der Entstehungsgeschichte, technischen Eigenschaften, Umbauten bis hin zu den Lebensläufen der vier Schiffe beschrieben. Bebildert ist der Artikel mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos, Zeichnungen der Bauzustände der Maxim Gorki/Slawa von 1941 und 1957 sowie farbigen Seitenansichten (siehe Beispielseite unten). Von dieser Klasse gibt es von Kombrig im Maßstab 1/700 Bausätze der Maxim Gorki (Zustand von 1944), Molotow (1937) und Kaganowitsch (1945).

Beispielseite (schlechte Scan-Qualität)

  • Le Drame de l'Andrea Doria von Jean-Luc Fouquet: über das berühmte italienische Passagierschiff, das 1956 nach einer Kollision mit der Stockholm vor der amerikanischen Ostküste sank. Der mehrteilige Artikel beginnt mit der italienischen Passagierschifffahrt der 1930er bis 1950er Jahre und der Geschichte der Andrea Doria selbst. Der Hergang der Kollision ist auch bereits in diesem ersten Teil enthalten. Illustriert ist der Artikel mit zahlreichen Fotos italienischer Passagierschiffe der Epoche, insbesondere, aber nicht nur der Andrea Doria. Dazu sind auch wenige Fotos der Stockholm, Seitenansichten beider Schiffe sowie Karten, die den Verlauf der Kollision zeigen, enthalten.
  • Les cuirassés japonais de la class "Ise" von Philippe Caresse: erster Teil über die japanischen Schlachtschiffe der Ise-Klasse. Nach den technischen Eigenschaften geht der Autor auch auf die Unterschiede zwischen den beiden Schiffen ein. Die Geschichte der beiden Schiffe ist bis zur Schlacht von Midway enthalten. Die Umbauten werden in diversen Tabellen und durch viele Fotos sowie einige Zeichnungen illustriert. Meiner Meinung nach sind besonders die vielen Fotos der frühen Bauzustände mit Dreibeinmasten (also noch ohne Pagodenmast) interessant (siehe Beispielseite unten). Von der Ise-Klasse gibt es im Maßstab 1/700 Bausätze von Hasegawa und Fujimi und im Maßstab 1/350 von Fujimi.

Beispielseite

  • U.864: mission secrète von René Alloin: über das deutsche U-Boot U 864 des Typs IXD-2, das im Februar 1945 auf einer Transportmission vor der norwegischen Küste von dem britischen U-Boot Venturer versenkt wurde. Beide U-Boote waren dabei getaucht, so dass U 864 das einzige U-Boot der Geschichte ist, dass getaucht von einem anderen U-Boot versenkt wurde. Nach der Geschichte des Boots und der Versenkung wird beschrieben, wie es 2003 von einem Schiff der norwegischen Marine wiedergefunden wurde. Von dem Wrack geht eine hohe Quecksilber-Verschmutzung der Region aus, da U 864 eine größere Ladung Quecksilber transportierte. Es wird noch untersucht, ob es sicherer ist, das Wrack zu heben oder durch einen Betonsarkophag abzusichern. Die Fotos zeigen das U-Boot vor der Versenkung, das Wrack und mehrere norwegische Schiffe, die an der Untersuchung des Wracks mitgewirkt haben.
  • Chalands de travaux maritimes (1) von Jean-Yves Brouard: in einem weiteren Teil über die zivile Nutzung von ehemaligen Landungsschiffen aus dem Zweiten Weltkrieg geht es dieses Mal um frühere britische LCT(4), die in Frankreich als Bergungsschiffe eingesetzt wurden. Auf Schwarz-Weiß-Fotos sind die entsprechend umgebauten Schiffe zu sehen, oft davon bei der Arbeit, also bei der Hebung gesunkener Schiffe.
  • Info maquettes von Jacques Druel: in diesem Teil werden neue Bausätze aufgelistet und einzelne Neuheiten genauer beschrieben. Dazu sind einige Fotos des 1/350 Modells der Roma ,von Alain Boivin zusammen mit einem kurzen Baubericht enthalten.

Zum Abschluss findet man wieder farbige Zeichnungen von Uniformen von Offizieren der französischen Marine, in diesem Fall von Linienschiffsoffizieren (major de vaisseau und lieutenant de vaisseau) von 1786.

Fazit

Eine gelungene Ausgabe, die sowohl für diejenigen, die sich für die Geschichte der Schifffahrt interessieren, als auch für Modellbauer auf der Suche nach Vorbildmaterial interessant ist. Wie immer ist die Ausgabe reich illustriert, wobei die zunehmende Zahl von Plänen hervorzuheben ist.

alt sehr empfehlenswert

Lars