Titel: Navires & Histoire N° 93 Août/Septembre 2015
Autor: Frédéric Stahl (Chefredakteur)
Verlag: Les Editions LELA PRESSE
Erscheinungsjahr: 2015
ISSN: 1280-4290
Umfang: 98 Seiten mit farbigen und schwarz-weißen Fotos sowie Zeichnungen
Preis: 12 € (beim Verlag), 14,6 € (NNT)
Inhalt
In der letzten Ausgaben des Jahres 2015 der französisch-sprachigen Zeitschrift Navires & Histoire reicht die Spannweite vom Themen vom Ersten Opiumkrieg im 19. Jahrhundert, über einen Einsatz des deutschen U-Boots U 35 im Ersten Weltkrieg, das französische Passagierschiff Champlain von 1931, die Evakuierung der Goldvorräte vor den vorrückenden deutschen Truppen 1940, das deutsche Schlachtschiff Tirpitz bis hin zu den beiden ursprünglich für Russland gebauten Landungsträgern der Mistral-Klasse.
In dieser Ausgabe finden sich zu Beginn wieder Leserbriefe. Danach findet man folgende Artikel:
- Coulez le Tirpitz (I) von Philippe Caresse: erster Teil einer Artikelserie über das deutsche Schlachtschiff Tirpitz und die britischen Versuche es zu versenken. Dieser Teil behandelt die Geschichte der Tirpitz vom Bau bis Anfang 1943. U.a. geht es um die Angriffe von Fairey Albacore-Torpedobombern der HMS Victorious am 9. März 1942, der Verfolgung des Konvois PQ17 und den Angriff des Kutters Arthur mit bemannten Chariot-Torpedos im Oktober 1942. Der Artikel ist reich illustriert. Zahlreiche Fotos zeigen die Tirpitz und ihre Gegenspieler. Karten erleichtern das Verständnis der Geschehnisse. Dazu gibt es einen Plan der Tirpitz, farbige Seitenansichte verschiedener Tarnschemen und perspektivische Zeichnungen und Pläne der Tirpitz im Zustand vom Oktober 1942 (siehe Beispielseite unten). Der Artikel dürfte wegen der zahlreichen Abbildungen und Pläne für Schiffsmodellbauer sehr hilfreich sein.
- Actualité: les Mistral russes... Lorsque les BPC du Tsar deviennent ceux du Pharaon von Fréderic Stahl: über die verwirrende Geschichte von zwei Landungsträgern der Mistral-Klasse, die als Wladiwostok und Sevastopol für die russische Marine in Saint-Nazaire gebaut wurden. Wegen des Embargos im Folge des Ukrainekriegs wurden die beiden Träger nicht ausgeliefert und stattdessen ziemlich überraschend an die ägyptische Militärdiktatur verkauft (bezahlt mit Geld aus Saudi-Arabien). Illustriert ist der Artikel mit zahlreichen Farbfotos der beiden Schiffe. Dabei ist auch eine farbige Seitenansicht und eine Tabelle mit technischen Daten.
- 1939-1940 L'évasion de l'or européen von René Alloin: die teilweise sehr abenteuerliche Geschichte der Versuche, die Goldreserven Polens, Belgiens, Norwegen, Niederlande und Frankreichs vor den vorrückenden deutschen Truppen in Sicherheit zu bringen. Dies geschah vielfach mit Hilfe von britischen und französischen Kriegsschiffen. Hier finden sich zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos der beteiligten Schiffe und Personen sowie einzelne Karten.
- Le Coup de Carthagène von Jean-Claude Delhez: über einen Einsatz des deutschen U-Boots U 35 unter dem Kommando von Lothar von Arnauld de la Perière, das am 21. Juni 1916 in den Hafen Cartagena im neutralen Spanien anlief. Neben den Transport von Post und Edelmetallen und einer diplomatischen Mission (die propagandistisch massiv ausgeschlachtet wurde), sollte wohl auch der ehemalige Sultan von Marokko zurück nach Marokko transportiert werden, um dort einen Aufstand gegen Frankreich zu unterstützen. Dazu wurde ein Agent transportiert, der mittels biologischer Waffen (Milzbranderregern) Sabotageaktionen durchführen sollte. Die Fotos zeigen U 35 sowie einige andere Schiffe, darunter der spanische Panzerkreuzer Cataluna (siehe Beispielseite unten).
- Champlain, le plus beau paquebot de la Transat von Jean-Yves Brouard: erster Teil eines Artikels über das französische Passagierschiff Champlain, das ab 1932 auf dem Nordatlantik fuhr. Auch hier finden sich zahlreiche, großformatig abgedruckte Schwarz-Weiß-Fotos dieses Schiffs.
- La première guerre de l'opium et le développement de Shanghai, entre estuaire du Yangzi et baie de Hangzhou (I) von Gildas Borel: über den Ersten Opiumkrieg zwischen Großbritannien und China 1839-1842, in dem Großbritanien durchsetze, dass britische Händler weiter Drogen in China verkaufen konnte. Dies war einer der ersten Kriege, in der dampfgetriebene Schiffe zum Einsatz kamen. Die Abbildungen zeigen einige der Schlachtszenen. Dazu gibt es noch diverse Karten.
Am Ende finden sich Buchbesprechungen und farbige Abbildungen der Uniformen von französischen Matrosen während der Französischen Revolution von 1789.
Fazit
Ein würdiger Abschluss für dieses Jahr mit wieder sehr gut bebilderten Artikeln.
sehr empfehlenswert
Lars