Titel: The German invasion of Norway. April 1940
Autor: Geirr H Haar
Verlag: Seaforth Publishing
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978 1 84832 032 1
Umfang: 474 Seiten mit schwarz-weiß Fotos und Karten
Preis: ca. 40 €
Inhalt
The German invasion of Norway. April 1940 ist der erste Band einer zweibändigen, englisch-sprachigen Geschichte der deutschen Invasion in Norwegen und der Kämpfe zwischen April und Juni 1940. Der erste Band beschreibt die Ereignisse im April, der zweite Teil - The Battle for Norway. April - June 1940 - ist den Ereignissen bis Anfang Juni gewidmet.
Der Fokus liegt auf dem Seekrieg, aber auch auf den Krieg in der Luft und an Land wird eingegangen - was logisch ist, da der Autor die deutsche Invasion als die erste gemeinsame Operation von Armee, Luftwaffe und Marine bezeichnet. Positiv hervorzuheben ist, dass der Autor sich auf britische, dänische, deutsche, französische, norwegische und schwedische Quellen stützt und so die Ereignisse nicht nur aus deutscher oder britischer Sicht geschildert werden. Z.B. wird nicht nur die Vorgehensweise der alliierten und deutschen Regierung und Militärs eingegangen, sondern auch auf die der dänischen, niederländischen, norwegischen und schwedischen Regierung - inklusive der Ereignisse, die der Invasion vorangingen, z.B. der britischen und französischen Pläne des Einmarschs in Norwegen und Schweden, um angeblich Finnland zur Hilfe zu kommen, tatsächlich aber um die schwedischen Eisenerzvorkommen unter Kontrolle zu bekommen. Der Autor beschreibt auch die Rolle der norwegischen Faschisten unter Quisling und wie diese erst benutzt wurden, um den deutschen Einmarsch zu rechtfertigen und dann - als klar wurde, dass diese keinen starken Rückhalt hatten - die Regierung Quisling durch eine deutsche Terrorherrschaft ersetzt wurde.
Die Ereignisse werden chronologisch beschrieben. Auf die verschiedenen Regionen Norwegens bzw. die jeweiligen deutschen Landungen dort, wird aber getrennt eingegangen, d.h. es gibt z.B. einzelne Kapitel über Landung im Oslofjord und in Narvik. Sehr viel neues dürfte der Leser besonders über die Rolle der norwegischen Marine erfahren, aber auch sonst sind die Ereignisse ausführlich, analytisch und gut leserlich beschrieben.
Illustriert ist das Buch mit zahlreichen Fotos, die beteiligte deutsche und alliierte (d.h. britische, französische, norwegische und polnische) Personen und Schiffe sowie die Ereignisse selbst zeigen. Das Buch ist aber kein Fotoband, sondern der Schwerpunkt liegt auf dem Text. D.h. Modellbauer würden sich mehr Fotos wünschen, aber die enthaltenen sind durchaus auch für Modellbauer interessant. Es sind auch Karten enthalten, allerdings relativ wenige, was teilweise es erschwert den Ereignisse zu folgen, wenn man keine genauen Kenntnisse der norwegischen Geographie hat. Im Anhang finden sich Angaben über den Umfang des Eisenerzexport Schwedens über Narvik sowie Auflistungen über die Einheiten der norwegischen Marine, der beteiligten britischen Schiffe, der Handelschiffe, im am 8. April 1940 in Narvik lagen, der deutschen Marineeinheiten, der Verluste aller Seiten, ein Abkürzungsverzeichnis und Glossar, Anmerkungen, Quellenangaben und Stichwortverzeichnis.
Fazit
Für jeden, der sich für die Ereignisse in Norwegen 1940 interessiert, ist das Buch
sehr empfehlenswert
Lars