Titel: Naval Anti-Aircraft Guns & Gunnery
Autor: Norman Friedman
Verlag: Seaforth Publishing
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978 1 84832 177 9
Umfang: 400 Seiten mit schwarz-weißen Fotos und Zeichnungen
Preis: ca. 55 €

Inhalt

Nach seinem Buch über die Feuerleitung der schweren Artillerie, Naval Firepower. Battleship guns and gunnery in the Dreadnought Era, hat Norman Friedman jetzt ein Buch über Flugabwehrgeschütze und deren Feuerleitung nachgelegt.

Das Buch behandelt den Zeitraum vom Ersten Weltkrieg bis in die 1950er. Zu Beginn beschreibt Friedman die Entwicklung der Flugzeuge, die zur Bekämpfung von Schiffen eingesetzt wurden, sowie deren Bewaffnung und verschiedene Angriffstaktiken. Anschließend werden die Probleme bei der Flugabwehr beschrieben, also die der Entfernungsmessung, Feuerleitung, dem Ausgleich der Bewegung des Schiffs und der Geschütze selbst. Es folgen Kapitel über die Flugabwehr im Ersten Weltkrieg, die Entwicklung der Flugabwehr zwischen den Weltkriegen, während des Zweiten Weltkriegs und in der unmittelbaren Nachkriegszeit.

Die einzelnen Marinen werden getrennt behandelt, wobei der Schwerpunkt klar bei der britischen und der US-amerikanischen Marine liegt - wahrscheinlich, da Friedman hier aus sprachlichen Gründen besseren Zugang zu Quellen hat. Dies merkt man auch daran, dass z.B. in den Kapiteln über die deutsche und italienische Marine im Zweiten Weltkrieg im großen Umfang Luftangriffe auf diese Marinen beschrieben werden, d.h. auf der Basis von britischen Quellen. Die Entwicklung der Feuerleitung, der Flugabwehrgeschütze, der Leitung der Jagdflugzeuge, einzelne Schlachten etc. werden in den Kapiteln über die Flugabwehr der Royal Navy und US Navy dagegen sehr detailliert und ausführlich behandelt.

Wie auch im dem Buch über die Feuerleitung der schweren Artillerie zeichnet sich auch dieses Buch durch zahlreiche, groß abgedruckte Schwarz-Weiß-Fotos aus. Die Fotos reichen von Gesamtansichten von Schiffen, über Detailansichten der Schiffe zu Detailansichten der Feuerleitgeräte und Flugabwehrgeschütze. Dazu enthält das Buch zahlreiche Zeichnungen (siehe Beispielseiten oben). Im Gegensatz zu Naval Firepower sind die in Naval Anti-Aircraft Guns & Gunnery enthaltenen Zeichnungen überwiegend für den Modellbauer sehr nützlich, da hier nicht primär das Innenleben von Feuerleitgeräten gezeigt wird, sondern die Geschütze selbst.

Im Buch sind einige kleine Fehler enthalten, z.B. ist die Zahl der versenkten amerikanischen Flottenträger zu hoch angegeben (in dem Teil, in dem es darum geht, dass aus Mangel an Trägern in der Mitte des Kriegs im Pazifik die Hauptlast bei der Flugabwehr wieder bei schiffsgestützter Flak lag).

Den Abschluss des Buchs bilden eine umfangreiche Sammlung an Anmerkungen, ein Literaturverzeichnis, Tabellen mit technischen Angaben der Geschütze sowie ein Stichwortverzeichnis.

Fazit

Das Buch ist allen denen zu empfehlen, die sich für die technischen Hintergrund der Flugabwehr im Ersten und Zweiten Weltkrieg interessieren. Wobei das Buch zwar alle beteiligten Marinen und sogar auch neutrale Länder wie Schweden behandelt, die meisten und detaillierteren Informationen enthält man aber über britische und US-amerikanische Systeme. Neben dem interessanten Text zeichnet sich das Buch durch zahlreiche Fotos und Pläne aus, wobei hier auch die nicht anglo-amerikanischen Marinen besser als im Text vertreten sind.

empfehlenswert

Lars