Titel: Vom Original zum Modell: Die Großen Kreuzer Von der Tann, Moltke-Klasse, Seydlitz, Derfflinger-Klasse
Autor: Gerhard Koop/Klaus Peter Schmolke
Verlag: Bernard & Graefe Verlag
Erscheinungsjahr: 1998
ISBN: 3-7637-5973-5
Seiten: 48
Fotos: schwarzweiss
Preis: ab 9,90 €
Das Bauprogramm der Royal Navy ließ nicht lange auf eine deutsche Antwort warten, die deutsche Marine reagierte unmittelbar, und mit Amtsentwurf vom August 1906/Juni 1907 entstand als erster Großer Kreuzer dieses neuen Großkampfschifftyps die VON DER TANN. Verantwortlicher Entwurfsdezernet war der Marine-Oberbaurat Konow. Mit Amtsentwurf April 1907/September 1908 folgten die Großen Kreuzer MOLTKE und GOEBEN. Verantwortlicher Entwurfsdezernent war Marine-Oberbaurat Dietrich. Auch für den mit Amtsentwurf März 1909/Januar 1910 nachfolgenden Großen Kreuzer SEYDLITZ zeichnete er verantwortlich. Diese vier Schiffe wurden nach dem bewährten Quer- und Längsspant-Stahlbausystem erbaut. VON DER TANN erhielt 15 wasserdichte Abteilungen, der Doppelboden nahm 75 Prozent der Schiffskörperlänge ein. Auch MOLTKE und GOEBEN hatten 15 Abteilungen. Ihr Doppelboden erstreckte sich auf 78 Prozent der Länge. Die SEYDLITZ erhielt 18 wasserdichte Abteilungen, ihr Doppelboden maß 78 Prozent der Schiffskörperlänge.
Mit Amtsentwurf Oktober 1910/Juni 1911 entstanden die beiden Großen Kreuzer DERFFFLINGER und LÜTZOW, und mit Amtsentwurf Mai/Oktober 1912 folgte HINDENBURG. Alle entstanden unter der Verantwortung des Marine-Oberbaurats Dietrich. Während DERFFLINGER und LÜTZOW 16 wasserdichte Abteilungen hatten, waren es bei der HINDENBURG 17. Alle drei besaßen einen Doppelboden von 65 Prozent der Schiffskörperlänge und wurden nach dem Längsspant-Bänder-Stahlbausystem gebaut.
Unter der verantwortlichen Federführung des Marine-Oberbaurates Ahnhudt entstanden die Großen Kreuzer der MACKENSEN-Klasse, Amtsentwurf 1913. Auch bei diesen das Längsspant--Bänder-Stahlbausystem. 18 wasserdichte Abteilungen, Doppelboden 92 % der Schiffskörperlänge. Nur zwei Schiffe der Klassen. MACKENSEN und GRAF SPEE liefen noch vom Stapel, die anderen beiden wurden auf der Helling abgebrochen. Diese Schiffe sollten erstmals einen schwach ausgebildeten Bugwulst erhalten.
Die mit Amtsentwurf 1915 in Auftrag gegebenen drei Einheiten der Ersatz YORCK-Klasse (eigentlich zur MACKENSEN-Klasse gehörig, aber aufgrund neuer Erkenntnisse und Maßnahmen umkonstruiert) kamen über ein Anfangsstadium nicht hinaus.
Inhalt
In Kurzfassung sind die wichtigsten Daten der behandelten, fertiggebauten Schiffe dieser Dokumentation wiedergegeben. Neben einer Reihe von Originalabbildungen sind auch Aufnahmen von Schiffsmodellen festgehalten. Zahlreiche Skizzen und Detailskizzen sind insbesondere für Modellbauer aufschlußreich.
Als Ergänzung zur Broschüren wird auf das Buch „Die Großen Kreuzer Von der Tann bis Hindenburg“, Reihe „Schiffsklassen und Schiffstypen“ der deutschen Marine“ (Band8) verwiesen.
Die separat erscheinende Planmappe erfaßt auf großformatigen Bogen den nach Originalplänen gezeichneten Großen Kreuzer „Von der Tann“.
Die im Heft enthaltenen Zeichnungen sind allerdings wenig aussagekräftig und nicht wirklich für Modellbauzwecke zu gebrauchen.
Fazit
Das vorliegende Heft "Vom Original zum Modell" ist als erste Informationslektüre zu betrachten, um erstes Grundlagenwissen über die Großen Kreuzer (Schlachtkreuzer) der Kaiserlichen Marine zu erhalten. Die Datenblätter und einige Originalaufnahmen sind noch sehr informativ, die im Heft enthaltenen Zeichnungen für den Schiffsmodellbauer jedoch wenig aussagekräftig und nicht wirklich zu Modellbauzwecken zu gebrauchen. Trotz einiger Minuspunkte noch bedingt
Jörg