Titel: Buques de Guerra Chilenos. 1850-1950: Un Siglo en Imágenes
Autor: Piero Castagneto und Diego M. Lascano
Verlag: RIL editores
Erscheinungsjahr: 2011
Umfang: 510 Seiten mit schwarzweißen Fotos, Zeichnungen und Plänen
Preis: ca. 50 €
Inhalt
Dieses spanisch-sprachige Buch beschreibt die chilenische Marine laut Titel von 1850-1950. Das Buch ist im Querformat gedruckt und hat die Abmessungen 15,7 x 21,5 cm. Im Gegensatz zum Titel beginnt das Buch mit der chilenischen Unabhängigkeit und den Ursprüngen der chilenischen Marine 1813. Das Buch endet mit dem Beginn des Lenkwaffenzeitalters und der Beschreibung der beiden chilenischen Leichten Kreuzer der Brooklyn-Klasse, O'Higgins ex Brooklyn und Prat ex Nashville.
Die Schiffe vor 1850 werden nicht in einzelnen Kapiteln beschrieben, ab der Schraubenkorvette Esmeralda von 1855 - die zweite von vielen Schiffen dieses Namens in der chilenischen Marine - werden die wichtigsten Schiffe und Klassen in einzelnen Kapiteln beschrieben. Die chilenische Marine hatte viele interessante Schiffe, insbesondere zwischen 1870 und 1900 erhielt sie zahlreiche Schiffe, die technisch sehr fortschrittlich waren, darunter einige der ersten Geschützten Kreuzer, z.B. die Esmeralda (III) und andere Elswick-Kreuzer. Es waren auch chilenische Schiffe, die Torpedokanonenboote Almirante Lynch und Almirante Condell, die am 23. April 1891 das erste Schiff mit einem selbstgetriebenen Torpedo versenkten: die Panzerfregatte Blanco Encalda während des Bürgerkriegs.
Aus dieser Blütezeit der chilenischen Marine werden von den Schlachtschiffen über die Kreuzer, Zerstörer und Torpedoboote bis hin zu den Schulschiffen die wichtigsten Schiffe beschrieben. Nach 1900 unternahm die chilenische Marine nur noch kurz vor dem Ersten Weltkrieg die Anstrengung, erstklassige Schiffe neu zu erwerben: die beiden Schlachtschiffe (Superdreadnoughts) der Almirante Lattore-Klasse und die sehr großen Zerstörer der Almirante Lynch- und Almirante Williams-Klasse. Abgesehen von zwei der Zerstörern wurden aber alle Schiffe bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs von Großbritannien beschlagnahmt. Diese Schiffe erhielt Chile erst 1920 - abzüglich der zum Flugzeugträger umgebauten Schlachtschiffs Chochrane (die HMS Eagle) und des als HMS Tipperary versenkten Zerstörers Riveros, dafür aber plus sechs U-Boote der H-Klasse. Zwischen den Kriegen wurden nur noch wenige Zerstörer und U-Boote geordert, nach dem Zweiten Weltkrieg wurden gebrauchte Leichte Kreuzer der Brooklyn-Klasse, Landungsschiffe und Hochseeschlepper (die als Patrouillenboote genutzt wurden) in den USA sowie Fregatten der River-Klasse und Korvetten der Flower-Klasse in Kanada gekauft. Die chilenische Marine wurde zu einer Marine, die überwiegend aus alten, gebraucht gekauften Schiffen bestand - aber den Ruf hatte, diese erstklassig in Schuss zu halten.
All diese Schiffe werden auf ganzseitigen Fotos (siehe Beispielseiten oben) gezeigt, wobei die Fotos eine Mischung aus Gesamtansichten und Detailaufnahmen darstellen. Die Fotos sind überwiegend von sehr guter Qualität. Leider sind die Abbildungen nicht auf Hochglanzpapier sondern auf einem relativ groben Papier gedruckt. Von einigen der Schiffe sind auch Zeichnungen enthalten, die aber überwiegend einfache Skizzen sind. Den Text kann der Autor mangels Spanisch-Kenntnisse nicht beurteilen.
Fazit
Dieses Buch enthält eine schöne Bildsammlung einer interessanten Marine, von der es bisher leider nur relativ wenige Modelle, z.B. die (von Peru erbeutete) Huascar von Kombrig und Esmeralda III (als Idzumi) von Modelkrak gibt (die Almirante Latorre ist als Canada von Kombrig angekündigt).
empfehlenswert
Lars