Titel: French Warships in the Age of Steam 1859-1914. Design, Construction, Careers and Fates
Autor: Stephen S. Roberts
Verlag: Seaforth Publishing
Erscheinungsjahr: 2021
ISBN: 978-1-5267-4533-0
Umfang: 512 Seiten mit Schwarz-Weiß-Fotos und Plänen
Preis: 50 Britische Pfund
Inhalt
Stephen S. Roberts setzt mit diesem Band die Reihe von Büchern fort, die Rif Winfield begonnen hatte. Es gibt bereits die Bände über die französische Marine 1626-1786 und 1786-1861 sowie Bände über die britischen (siehe hier, hier, hier und hier), die niederländischen und die russischen Segelkriegsschiffe. In dem hier vorgestellten Band werden die französischen Schiffe im Dampfzeitalter bis zum Ersten Weltkrieg vorgestellt.
Das Buch ist in drei Teile geteilt: 1859-82, als die Marine mittels Dampfantrieb und Panzerschiffen modernisiert wurde, aber die alte Struktur der Schlachtflotte beibehalten wurde; 1882-97, als die Jeune École starken Einfluss hatte und deshalb stark auf Kreuzer für Handelskrieg und Torpedoboote zur Küstenverteidigung gesetzt wurde sowie 1897-1914, als alles auf die Schlachtflotte konzentriert wurde. Diese Teile sind wiederum in Kapitel über die verschiedenen Schiffstypen unterteilt (Schlachtschiffe, Kreuzer, Aviso/Kanonenboote, Torpedoboote/U-Boote und Hilfsschiffe). Für jede Klasse findet sich ein einleitender Text über die Entwicklung und Umbauten auf die technische Daten und sehr kurze Lebensläufe folgen. Die Texte über Entwicklung und Umbauten sind oft relativ detailliert. Bei den technischen Daten werden auch z.B. verschiedene Zustände der Bewaffnung berücksichtigt. Bei den Lebensläufen findet man leider nur die Angaben, wann die Schiffe und teilweise wo sie in Dienst waren, aber z.B. Kampfeinsätze wie im Französisch-Chinesischen Krieg werden nicht berücksichtigt. Vorne im Buch finden sich einleitend Kapitel, die den Aufbau des Buchs und Definitionen und Begriffe erklären. Eine kurze, tabellarische Chronologie ist ebenfalls enthalten. Für jeden der drei großen Teile des Buchs gibt es Einleitung, die die technischen und politischen Hintergründe der Epoche sowie die Flottenbauprogramme beschreibt.
Illustriert sind die Kapitel einerseits mit Schwarz-Weiß-Fotos der Schiffe, die teilweise sehr groß abgedruckt sind. Für einzelne der Schiffe findet man auch zeitgenössische Zeichnungen bzw. Bilder. Für wenige Klasse sind auch Plänen enthalten, deren Umfang unterschiedlich ist. Für den Modellbau sind aber nur wenige ausreichend. Insgesamt ist es so, dass nicht jede Klasse durch Abbildungen illustriert ist.
Die Anhänge umfassen eine sehr detaillierte Auflistung der Schiffsgeschütze mit technischen Daten und oft auch Angaben, auf welchen Schiffen sie verwendet wurden; eine Liste der verschiedenen verwendeten Torpedomodelle; eine Liste der Marineminister; eine Liste der für den Schiffsbau verantwortlichen Personen und Strukturen; eine Liste mit einer Auswahl von Konstrukteuren; eine Übersicht über die verschiedenen Schiffsbauprogramme; eine Liste mit Angaben welche Schiffe über welchen Haushalt finanziert wurden; eine Tabelle mit der Höhe der Ausgaben für die französische Marine; Erklärung für die verwendeten Buchstaben in den Haushalten (z.B. Kreuzer D1 etc.); eine Liste der Geschwader und Divisionen der Marine; Literatur- und Quellenangaben und ein Index mit Schiffsnamen.
Fazit
Das vorliegende Buch bietet einen sehr guten Überblick über die Schiffe der damaligen Marine. Es beinhaltet ausführliche Informationen über die Entwürfe und technischen Angaben der verschiedenen Schiffe. Leider gibt es nur sehr wenige Informationen über die Lebensläufe der Schiffe. Das Buch enthält gute Fotos und auch Pläne, aber diese Sammlung ist nicht umfassend. Insgesamt ist das Buch ein Standardwerk über die Schiffe der französischen Marine in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und frühen 20. Jahrhundert und deshalb
sehr empfehlenswert
Lars