Titel: Das FRAM- Modernisierungsprogramm der US Navy
Autor:Stefan Terzibaschitsch
Verlag: J.H.Lehmann - München
Erscheinungsdatum: 1975
Umfang: 177 Seiten, zzgl. 193 Abbildungen und 29 Schiffszeichnungen
ISBN: 3-469-00549-4
Preis: ca. 15€, antiquarisch zu erhalten
Inhalt
- Vorwort
- Teil 1: Zerstörerklassen der US Navy nach Beendigung des II. Weltkrieges
- Teil 2: Ursachen für die Durchführung des FRAM- Programms
- Teil 3: Das FRAM- Programm für Zerstörer
- Teil 4: Auswirkungen des FRAM- Programms auf andere Schiffsgattungen
- Teil 5. Fregatten-, Zerstörer- und Geleitschiffsneubauten nach dem II. Weltkrieg
- Abkürzungen
- Bezeichnung der elektronischen Geräte
- Zeichnungen und Fotos von FRAM- Schiffen
In den Jahren 1959 bis 1964 vollzog die US- Navy ein massives Umbauprogramm ihrer Flotte um der gestiegenen Bedrohung durch sowjetische U-Boote gerecht zu werden. Da die amerikanischen Werften mit dem Bau neuer Flugzeugträger und anderer großer Schiffe ausgelastet waren, konnten nicht in ausreichender Zahl U-Jagdeinheiten gebaut werden. Vor dem Hintergrund der großen Zahl vorhandener Weltkriegszerstörer erdachte der damalige Chief of Naval Operations, Admiral Arleigh Burke, das
Fleet Rehabilitation and Modernization Programme (FRAM). Dieses sah vor, so schnell wie möglich die bereits vorhandenen Schiffe in ihren U-Jagdfähigkeiten an einen modernen Stand der Waffentechnik anzupassen und ihre Verwendungsdauer um weitere 10 Jahre zu steigern. Das FRAM- Programm gilt als eines der ambitioniertesten Vorhaben der Marinerüstungsgeschichte und ist die größte einheitliche Modernisierungsanstrengung einer Flotte, die bisher durchgeführt wurde. Trotz dieser Bedeutung existieren sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in der deutschsprachigen Literatur bis heute keine umfassenden Studien zum FRAM-Programm. Terzibaschitsch Buch ist daher der einzige wissenschaftliche Gesamtüberblick zu diesem Themengebiet.
Der Autor legt eine gut recherchierte allgemeinen Übersicht über das gesamte Programm vor, ohne sich allzu sehr in Details zu verlieren. Er vollzieht die gesamte taktische als auch strategische Zerstörer- und Geleitschiffentwicklung in der US-Navy nach dem II- Weltkrieg bis in die 1970er Jahre nach und stellt alle von FRAM betroffenen Schiffsklassen mit den vorgenommenen Modernisierungen vor. Hinsichtlich der genauen Modernisierungen einzelner Schiffe weist Terzibaschitsch Studie teilweise Lücken auf, die er mit der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schwierigen Quellenlage begründet.Der größte Teil der Studie ist dem bedeutendsten Aspekt von FRAM gewidmet: Dem Umbauprogramm der Zerstörer. Eine besondere Stärke des Buches sind die Schiffszeichnungen und die zahlreichen Fotografien. Diese erleichtern die Unterscheidung der zahlreichen FRAM-Varianten erheblich. Die anderen vom FRAM-Programm betroffenen Schiffsklassen wie CVS oder Hilfsschiffe kommen leider etwas kurz. Allerdings ist bei diesen Einheiten die Grenze zwischen FRAM und anderen Modernisierungen fließend, weshalb die Schwerpunktsetzung verständlich erscheint.
Fazit
Terzibaschitsch hat hier ein Standartwerk zu diesem Thema vorgelegt, welches einmalig ist. Für jeden an der Geschichte der US-Navy im Kalten Krieg interessierten ist dieses Werk
uneingeschränkt zu empfehlen. Obwohl der Autor einige Details schuldig bleibt, legt er doch einen gut verständlichen Überblick vor, welcher durch die hervorragenden Fotos und Schiffszeichnungen ergänzt wird und Modellbauern für ihre Recherche eine hervorragende Grundlage bietet.
Torben