Titel: Frigate HMS Leander, Warship No. 02
Autor: Jantius Mulder
Verlag: Lanasta
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-90-8616-192-8
Umfang: 48 Seiten mit farbigen und schwarz-weißen Fotos sowie farbigen Zeichnungen
Preis: 14,95 €
Inhalt
Nach einem Heft über den niederländischen Leichten Kreuzer Tromp behandelt die zweite Ausgabe der Serie Warship die britische Fregatte Leander. Die Serie sollte man nicht mit der Zeitschrift Warship aus dem Conway-Verlag verwechseln. Die Bände über die Tromp und Leander sind Teil einer englisch-sprachigen Serie von Monographien, die vom niederländischen Lanasta-Verlag herausgegeben wird.
Die Leander war das Typschiff einer zwischen 1959 und 1973 für die britische Royal Navy gebauten Serie von 26 Mehrzweckfregatten. Die Klasse konnte auch erfolgreich exportiert werden: sechs Schiffe nach Australien (River-Klasse), zwei nach Chile (Condell-Klasse), sechs nach Indien (Nilgri-Klasse), zwei nach Neuseeland und sechs in die Niederlande (Van Speijk-Klasse). Indien entwickelte den Entwurf weiter zur Godvari- und Brahmaputra-Klasse. Ehemalige britische Schiffe fuhren dazu für Chile, Ecuador, Indien, Neuseeland und Pakistan. Dieses Heft geht aber auf alle diese Schiffe nur kurz in der Einleitung ein, in der die Entwicklung der Klasse beschrieben wird und alle britischen Schiffe aufgelistet werden. Der Fokus liegt klar beim Typschiff Leander selbst.
Deren technische Details wie Bewaffnung, Radargeräte, Sonar etc. werden in einzelnen Kapiteln vorgestellt. Ein Schwerpunkt ist der Ikara-Umbau von 1970-72, d.h. der Umbau zur U-Jagd-Fregatte mit einem Ikara-Raketenstarter statt des 11,4 cm-Zwillingsgeschütz auf dem Vorschiff. Dazu wird ihre Dienstzeit, u.a. ihr Einsatz 1976 im Kabeljaukrieg mit Island, bis zur Versenkung als Zielschiff behandelt.
Illustriert ist das Heft mit zahlreichen Schwarz-Weiß- und Farbfotos der Leander. Neben vielen Gesamtansichten sind auch zahlreiche Detailansichten enthalten. Die meisten davon wurden 1985 aufgenommen, d.h. nach dem Ikara-Umbau. Leider sind nur relativ wenige Pläne enthalten: Spanten, perspektivische Zeichnungen der Decks, eine farbige Seitenansicht des Vorschiffs vor dem Umbau sowie eine farbige Seitenansicht des kompletten Schiffs nach dem Umbau. Dafür finden sich viele Zeichnungen von einzelnen Systemen, entweder als perspektivische Zeichnungen, Profile oder als Dreiseitenansichten. Die Abbildungen sind gut wiedergegeben und auf qualitiv gutem Papier gedruckt.
Der Text ist nicht fehlerfrei: u.a. wird auf dem Titel 1974 als Datum für den Umbau angegeben, im Text 1970-72 - letztes deckt sich mit der Angabe in Conway's All the World's Fighting Ships 1947-1995. Mein Heft enthält dazu eine beigelegte Karte mit Korrekturen von Rechtschreibfehlern, u.a. für die Beschreibung des Ikara-Systems als britisch-österreichisch statt britisch-australisch auf dem Titelbild (!).
Fazit
Dieses Heft ist für Schiffsmodellbauer, die eine der Ikara-Varianten der Leander-Klasse bauen wollen, empfehlenswert. Möglich wäre ein Umbau aus dem 1/600-Airfix-Bausatz, der einen ursprünglichen Bauzustand darstellt, oder der Bau aus dem 1/700-Bausatz der Ajax von MT Miniatures, der bereits den richtigen Bauzustand darstellt. Hierfür findet der Schiffsmodellbauer im Heft zahlreiche hilfreiche Detailfotos und einige nützliche Zeichnungen - leider sind aber keine vollständigen Plänen enthalten. Als Ergänzung könnte man die Pläne der Leander bzw. Euryalus von Jecobin hinzuziehen, die ebenfalls den Zustand nach dem Ikara-Umbau wiedergeben. Wer dagegen hier Informationen für die anderen Umbauten der Leander-Klasse (Exocet- bzw. Sea Wolf-Umbauten) zu finden hofft, wird enttäuscht werden.
empfehlenswert
Lars