Titel: From Julietts to Yasens. Europe@War No. 22
Autor: Alejandro A. Vilches Alacrón
Verlag: Helion & Company
Erscheinungsjahr: 2022
ISBN: 2022
Umfang: 88 Seiten mit Schwarz-Weiß- und Farbfotos, farbige Profile
Preis: 19,95 Britische Pfund
Inhalt
Dieses Heft behandelt die Geschichte der sowjetischen, mit Marschflugkörpern ausgerüsteten U-Boote. Die sowjetische Marine entwickelte diese U-Boote, um mit diesen Trägerkampfgruppen der NATO bekämpfen zu können. Deren Geschichte wird von den ersten Umbauten des Projekts 613 (NATO-Bezeichnung Whiskey) - dem ersten Testboot (Whiskey Single Cylinder) sowie Projekt 644 (Whiskey Twin Cylinder) und Projekt 665 (Whiskey Long Bin) - bis hin zu den gewaltigen U-Booten des Projekts 949A (Oscar II) behandelt, hätte also auch "From Whiskey to Oscar" genannt werden können.
Die Geschichte beginnt mit den U-Booten des Projekts 613 (Whiskey) und den Entwicklung der ersten Marschflugkörper, die nur von der Oberfläche gestartet werden konnten, atomar bestückt waren und noch zu ungenau waren, um ein einzelnes Schiff treffen zu können. Es folgen Kapitel über die Klasse, die diese Raketen verwendeten: die Umbauten des Projekts 613; das Projekt 651 (Juliett), das letzte konventionell getriebene U-Boot, dass für den Einsatz mit solchen Marschflugköpern gebaut wurde (konnte mit P-5 und P-6-Marschflugkörpern ausgerüstet werden); das Projekt 659 (Echo I), das erste atomargetriebene U-Boot mit Marschflugkörpern. Das Projekt 675 (Echo II) war die erste Klasse, die für den Einsatz von P-6-Marschflugkörpern gebaut wurde, die eine realistische Chance hatten Schiffe zu treffen und deshalb auch konventionelle Sprengköpfe verwendet werden konnten. Ab der P-6 wurde auf dem gleichen U-Boot in der Regel eine Mischung aus konventionell- und atomarbestückten Marschflugkörpern verwendet. Auch das Projekt 661 (Papa), ein aus Titan gebautes U-Boot, sowie die verschiedenen Varianten des Projekts 670 (Charlie), die ersten Typen, die Anti-Schiffsraketen unter Wasser abfeuern konnten, sind enthalten. Den Abschluss bilden die verschiedenen Varianten des Projekts 949 (Oscar). Das für die russische Marine gebaute Projekt 885 (Yasen) wird nur sehr kurz, wenig detailliert erwähnt.
Die Kapitel über die einzelnen Klassen beschreiben die Entwicklung, die technischen Eigenschaften, Varianten und die Einsatzgeschichte. Bei praktisch jeder Klasse gibt es auch ein mehr oder weniger langes Kapitel über schwere Unfälle, u.a. diverse Reaktorunfälle, Untergänge und Kollisionen. Vielfach wird in diesen Kapiteln auch länger auf die eingesetzten Marschflugkörper eingegangen. Über einige dieser Marschflugkörper gibt es auch kurze Exkurse. Exkurse gibt es auch über die Gegenspieler der NATO, die Trägerkampfgruppen. Auch U-Jagdgruppen um speziell umgerüstete Flugzeugträger, das trägergestützte U-Jagdflugzeug S-3 Viking sowie die Kombination von AEGIS-Kreuzern, F-14 Tomcat sowie E-2 Hawkeye zur Flug- und Raketenabwehr werden in Exkursen behandelt - ebenso wie das Konzept der russischen Marine für U-Boote mit Marschflugkörpern. Die technischen Eigenschaften der U-Boot-Typen und einiger der eingesetzten Marschflugkörpern sind in Tabellen aufgelistet.
Illustriert ist das Buch mit zahlreichen Schwarz-Weiß- sowie Farbfotos, die die U-Boote meist in Gesamtansicht zeigen, aber es gibt auch einige Detailfotos und Innenaufnahmen (siehe Beispielseiten oben und unten). Von den meisten U-Boot-Klassen gibt es auch farbige Seitenansichten, von dem Projekt 885 (Yasen) ist auch eine Aufsicht enthalten. Auch von den eingesetzten Raketen sind entweder farbige Seitenansichten und kleine schwarzweiße Zeichnungen enthalten.
Am Ende des Buchs finden sich noch Literaturangaben sowie Anmerkungen.
Fazit
Ein interessantes Heft über die Geschichte der sowjetischen mit Marschflugköpern ausgerüsteten U-Boote, das sowohl in Bezug auf die historischen und technischen Hintergründe sehr gut liest und sehr informativ ist, als auch für Modellbauer nützliche Informationen, Fotos und Zeichnungen enthält.
sehr empfehlenswert
Lars