Was macht man mit Teilen, die einem Bausatz beiliegen, aber nicht gebraucht werden da sie als Option gedacht waren?
Diese Frage stellte sich mir, nachdem ich das Revell VII C U-Boot von Revell im Maßstab 1:72 gebaut hatte. Diesem liegen serienmäßig zwei verschiedene Oberteile des Turms bei, einmal die frühe Turmform, einmal die später verwendete Form.
Da es mir schlicht widerstrebt etwas wegzuwerfen, was eigentlich noch ganz brauchbar ist, war die Idee eines kleinen Dioramas mit diesen beiden Restteilen geboren.
Glücklicherweise baute ein Modellbaukollege von mir ebenfalls am VII C U-Boot, jedoch verwendet er, im Gegensatz zu mir, den Ätzteilbogen von Eduard. Dadurch fielen für mich hier auch noch ein paar Reste wie ein Seerohr, der Wellenbrecher und das Turmdeck ab. (Mein Dank gilt hierfür Markus Z.)
Bleiben noch fehlende Teile wie der Wintergarten, Haltgriffe, Kugelkompaß-Halter, Tritt zur Seebeobachtung, Rundantenne mit Abdeckung im Turm, Flakstand und Turmluke usw.
Also, kurzerhand den Wintergarten aus Messingdraht zurechtgebogen und zusammengelötet. Aus dem gleichen Material entstanden die Griffe am Außenbereich des Turms, sowie die Rundantenne.
Der Kugelkompasshalter entstand aus einem Stück Gußast. Der Flakstand ist ein Teil einer F14 Tomcat Phoenix-Rakete in 1:144. Die anderen Teile entstanden aus Plastik-Sheet bzw. einer alten, abgelaufenen EC-Bankkarte.
Nachdem alles fertig zusammengebaut und lackiert war, wurde der Turm als gerade abtauchendes U-Boot in ein kleines Diorama eingebettet.
Um das Ganze noch etwas dynamischer zu gestalten, dachte ich an die Szene aus dem Film „Das Boot“, als ein Tiefflugangriff auf das U-Boot stattfindet und das Besatzungsmitglied Kriechbaum von einer Salve der Bord-MG´s des Feindflugzeugs getroffen wird.
Gernot Hug