Das Original
Im späten 19. Jahrhundert ließ die Österreichisch-Ungarische Marine ihre Torpedoboote im Ausland bauen, hauptsächlich in englischen und deutschen Werften.
Die 525 t SMS Planet wurde in England von den Palmers Schiffswerften in Newcastle gebaut.
Sobald sie in die KUK Marine eingegliedert worden war, wurde die Planet zum Flaggschiff des Torpedobootflottille erklärt.
An Bord der Planet wurde im Rahmen der Offiziersausbildung und der Ausbildung des Fachpersonals der wohl größte Erfahrungsschatz, Torpedos betreffend, zusammengetragen, über den die KuK Marine verfügte.
Über die Jahre jedoch, mit dem Fortschritt der Technologie, veraltete sie zunehmend und spielte nur noch eine zweitrangige Rolle.
Als der 1. Weltkrieg ausbrach, war sie Teil der 7. Torpedobootflottille, das für den Küstenschutz zuständig war, mit Basis in Pola.
Nach Kriegsende wurde die SMS Planet an Italien abgetreten, wo sie nun, da sie veraltet und verschlissen war, kaum genutzt und schließlich im Jahre 1920 verschrottet wurde.
Länge 67,1 m
Breite 7,0m
2 x 66 mm
8 x 47 mm
2 x TT
84 Offiziere und Mannschaft
19,6 Knoten
Das Modell
Die Basis für das Modell stellt der Resinbausatz von JB Models aus Wien dar. Der Bausatz besteht aus einem detailliert gegossenem Rumpf, sehr feinen Fotoätzteilen und einigen detailliert gegossenen Resinteilen.
Während ich in meinen KuK-Büchern recherchierte, stieß ich auf ein paar zusätzliche Fotos, durch die ich in der Lage war, einige der Einzelteile zu modifizieren, abzuaendern oder neuzubauen. Dadurch konnte ich das Schiff in der Anfangszeit seiner Karriere, für die ich mich entschieden hatte, darstellen. Ich fügte die auffälligen Fenderstreifen, hergestellt aus Kupferdraht, hinzu. Nach dem Malen des Rumpfes trug ich die feine gelbe Linie an den Schiffsseiten auf, die aus gelbem (!) gezogenem Gussast bestehen und die ich mit Mattlack am Rumpf befestigte.
Verschiedene kleine Details sind den Fotos zu verdanken, aber vielleicht die herausragendste Besonderheit an diesem Modell ist das große Sonnensegel über dem Afterdeck. Dazu nutzte ich die aufrechten Stangen, die ich bereits angebracht hatte. Ich fügte Verstrebungen aus feinem Messingdraht hinzu und stellte die äußere Umrandung mit dickem gezogenen Gussast her. Die dadurch entstandenen viereckigen Flächen füllte ich mit verdünntem Weissleim ein, den ich mit einem langborstigen ‘Rigger’ Aquarellpinsel auftrug.
Sobald der Leim getrocknet ist, entstehen die konkaven Linien zwischen den Rahmen, genau wie sich wirkliche Leinwand verhält, wenn sie gespannt wird.
Ein elegantes Schiff aus den Tagen, als manches Kriegsschiff den Dampfyachten seiner Zeit ähnlich sah…
Der Bausatz bietet einen großartigen Grundstock für ein feines und unverwechselbares Modell.
SMS “Planet” passt wunderbar in meine esoterische Sammlung.
Jim Baumann
(aus dem Englischen übersetzt von Katrin Baumann)