Das Original
Der Geschützte Kreuzer Nowik wurde für die Kaiserliche Russische Marine von Schichau gebaut. Mit eindrucksvollen 25 kn war Nowik für eine Zeit das schnellste Schiff der Welt. Sie wurde im Februar 1900 auf Kiel gelegt und im Mai 1901 in Dienst gestellt.
Bei einer Verdrängung von 3060 t war das 110 m lange Schiff mit sechs 12 cm- und sechs 4,7 cm-Geschützen sowie zwei 3,7 cm-Geschützen im Mastkorb bewaffnet. Dazu kamen noch fünf 38,1 cm-Torpedorohre. Die Besatzung setzte sich aus 340 Mann zusammen. Die Maschinen produzierten 18 000 PS, womit drei Schrauben getrieben und beeindruckende 25 kn erreicht wurden.
Nowik nahm an mehrere Schlachten und Gefechten während des Russisch-Japanischen Krieg von 1904-05 teil. Nach der Seeschlacht im Gelben Meer - als die russische Flotte versuchte die japanische Blockade von Port Arthur zu durchbrechen, was scheiterte und die meisten Schiffe zurückkehren mussten – gelang es einigen Schiffen zu entkommen, um in neutralen Häfen interniert zu werden. Nowik erreichte zusammen mit dem Schlachtschiff Tsesarevitch den deutschen Hafen von Tsingtao. Da der Kommandant der Novik, Maximilian von Schultz, nicht interniert werden wollte, entschied er sich die hohe Geschwindigkeit zu nutzen, um der japanischen Flotte zu entkommen und so zu versuchen Wladiwostok zu erreichen.
Verfolgt von den japanischen Kreuzern Tsushima und Chitose wurde Nowik gestellt, als sie in der Aniwa-Bucht auf Sachalin kohlen wollte. Nachdem Gefecht, in dem Nowik durch eine große Zahl von Treffern stark beschädigt worden war und dazu den beiden japanischen Kreuzer in Bezug auf die Bewaffnung unterlegen war, ordnete der Kapitän an, das Schiff zu versenken, um so zu verhindern, dass sie erbeutet wurde.
Die japanische Marine, die von ihrer Stärke und Geschwindigkeit beeindruckt war, lies das Schiff heben. Sie wurde in Suzuya unbenannt und war bis 1923, als sie abgewrackt wurde, im den Dienst der japanischen Marine.
Das Modell
Kombrig produzierte diesen Bausatz nach den Bausätzen der beiden Halbschwestern Izumrud und Schemtschug. Leider stellt der Bausatz der Nowik in mehrerer Hinsicht einen Rückschritt gegenüber den älteren Bausätzen dar: sowohl die Vorbildgetreue als auch die Detaillierung ist bei diesem neueren Bausatz schlechter.
Glücklicherweise bietet North Star Models einen spezifischen Fotoätzteilsatz für die Nowik an. Mit diesem kann ein gutes Modell der Nowik aus dem Bausatz gebaut werden.
Allerdings musste ich, um ein einigermaßen vorbildgetreues Modell zu bauen, Stunden über kleine Details des Schiffs raten. Ich zog Pläne und Fotos heran – sowohl aus dem Internet auch als aus einer gedruckten russischen Monographie über das Schiff.
Das Modell bemalte ich mit Emaillefarben von Humbrol, so das Deck mit aufgehellten Matt 70. Die Schornsteine habe ich mit Matt 15 von Revell bemalt.
Das Schiff wurde auf eine Wasserfläche aus Aquarellpapier gesetzt. Die Methode habe ich hier beschrieben:
Compendium of model-water making links (Modelwarships)
Insgesamt bin ich mit diesem Modell dieses sehr eleganten Schiffs glücklich. Sie schaut mit ihren minimalen Aufbauten und ihrer Symmetirie fast wie eine Yacht aus. Ich war so begeistert, dass ich gleich mit dem Bau der in Russland gebauten dreimastigen Halbschwester Schemtschug begann!
Jim Baumann
(übersetzt aus dem Englischen von Lars)