Das Original
Die Bouvet war die ultimative Entwicklung einer fünf Schiffe umfassenden Klasse von Halbschwestern, bestehend aus Jauréguiberry, Carnot, Masséna und Charles-Martel. Sie zeichnete sich durch einen stark eingezogenen Rumpf, einen hohen Freibord und eine Panzerung aus, die sie zu einem der bestgeschützten Schiffe ihrer Zeit machte.
Die Bouvet wurde im Januar 1893 auf Kiel gelegt, im April 1896 vom Stapel gelassen und im Juni 1898 fertiggestellt. Nach einem kurzen Einsatz in der Nordflotte diente sie den Großteil ihrer insgesamt ereignislosen Friedenskarriere in der Mittelmeerflotte. 1901-1902 hisste Admiral Gervais seine Flagge auf Bouvet. 1903 kollidierte Gaulois mit ihrem Backbord-Achterschiff, wobei nur nur leichte Schäden am Panzer verursacht wurden. Vom 12. bis 17. April 1906 begleitete sie Iéna und Gaulois nach Neapel, um 9000 Essensrationen an die nach dem Ausbruch des Vesuvs leidende Bevölkerung zu verteilen. Bouvet wurde 1907 in die Divisionsreserve und in die Gesellschaft von Charles-Martel und Hoche versetzt, während der sie unter der Flagge von Admiral Marin Darbel fuhr. 1907 erfolgte eine geringfügige Überholung, bei der die Anordnung der vorderen Brücke geändert wurde und das Steuerhaus vor den vorderen Schornstein verlegt wurde. 1911 ging sie zurück in den Norden nach Brest. 1912 nahm sie an einer Übung vor der bretonischen Küste teil, kehrte danach ins Mittelmeer zurück, erst nach Mers-el-Kébir am 16. Oktober und schließlich am 6. November nach Toulon. Vom 29. November bis 3. Dezember lag sie in Villefranche. 1913 fuhr sie zurück in den Atlantik, um in Cherbourg umgerüstet und überholt zu werden, worauf es wieder zurück nach Toulon ging.
Im Ersten Weltkrieg wurde die Bouvet 1915 als Teil einer anglo-französischen Seestreitmacht zu den Dardanellen geschickt, die die Aufgabe hatte, die Meerenge der Dardanellen durch die Unterwerfung der türkischen Forts zu erzwingen, um Konstantinopel einzunehmen. Am 18. März wurde die Bouvet von acht Granaten getroffen, die von der türkischen Artillerie innerhalb der Festungen abgefeuert wurden und alle oberhalb der Wasserlinie einschlugen. Sie zog sich aus dem Gefecht zurück und fuhr in ein unentdecktes feindliches Minenfeld und traf auf eine Mine, die unter dem Steuerbord-Mittelschiffs-27,4-cm-Turm explodierte und das Kentern der Bouvet verursachte. Zum Zeitpunkt des Minentreffers fuhr sie mit hoher Geschwindigkeit, was für ihren schnellen Untergang in zwei Minuten mitverantwortlich war. 660 Mann der Besatzung kamen mit dem Schiff um. Ihr Verlust trug wesentlich zur Aufgabe der Marineoffensive bei, die durch den Gallipoli-Landfeldzug ersetzt wurde.
Technische Daten | ||
Länge | 117,81 m | |
Breite | 21,39 m | |
Verdrängung | 12.200 t | |
Bewaffnung | 2 x 30,5 cm | |
2 x 27,4 cm | ||
8 x 13,8 cm | ||
8 x 10 cm | ||
12 x 4,7 cm | ||
2 x 45 cm Torpedorohre | ||
Geschwindigkeit | 18 kn | |
Besatzung | 710 (Kriegszustand) |
Das Modell
Das Modell ist aus dem Bausatz von YS Masterpieces gebaut. Ein Großteil der sechsmonatigen Bauzeit wurde durch das endlose Anstarren vergrößerter, hochauflösender Bilder des Schiffes in Anspruch genommen, um kleine Details wie Entlüftungsöffnungen, Luken und andere Kleinigkeiten herauszufinden, die nicht auf den digital heruntergeladenen Plänen des französischen Archivs sichtbar sind.
Die großartige Monographie von Luc Feron und die Pläne des Schiffes halfen mir bei meiner Suche, obwohl auch diese nicht ohne Tücken sind. Die Ausgangsbasis des Bausatzes sah sehr gut aus und es wäre ein zügiger Bau geworden, wenn ich mir nicht das Leben erheblich schwerer gemacht hätte. Ich stellte mir meine Bouvet an einer Boje liegend vor, mit Auslegern und Booten, im Mittelmeer, schwarz-gelb und mit geöffneten Luken, deren Öffnen einen erheblichen Teil der Bauzeit in Anspruch nehmen sollte. Es sollte eine lange Reise von hier werden.
Ich entschied mich, sie in ihrer Blütezeit 1899 (nach den Marius-Bar-Fotos dieser Passform) an ihrer Anlegeboje in den Farben der Mittelmeerflotte zu porträtieren; Schwarz und "Gelb". Dieses "Gelb" wurde von einigen meiner französischen Kriegsschiff-Kollegen als "ein eher trauriges Wischiwaschi-Blassgelb" bezeichnet - nicht das leuchtende Dunkelgelb, das der Schachteldeckel glauben machen könnte. Ich habe mich für Humbrol 103 entschieden; ein warmer Leinenton, der in meinen Augen am ehesten einigen zeitgenössischen Abbildungen und modernen Modellen der Schiffe dieser Ära entspricht.
Ein ausführlicher Baubericht findet sich auf Modelwarships.
Jim Baumann
(übersetzt aus dem Englischen von Lars)