Als Abonnent der Zeitschrift Plastic Ship Modeller (PSM) – ein Werk von Dan H. Jones das zum größten Bedauern eingestellt wurde – stieß ich in der Ausgabe 1994/4 auf einen kurzen Artikel mit einem Satz Zeichnungen über Transportschiffe des ersten Weltkriegs die unter der Bezeichnung “Hog Islander” zusammengefaßt wurden. Der Artikel wurde von Dan H. Jones geschrieben und illustriert. Hier eine Zusammenfassung:
Amerika wurde erst sehr spät in den ersten Weltkrieg hineingezogen und war, wie in allen früheren Kriegen, sehr schlecht vorbereitet. Ein Problem, das von seinen neuen Verbündeten, den Briten, mit höchster Priorität gesehen wurde, waren die enormen Verluste durch deutsche U-Boote und Handelsstörer.
Handelschiffe waren die Rettungsleine des Empire und neue Tonnage war dringend nötig, um das Potential der amerikanischen Produktion und die große Zahl der Soldaten für die Fortsetzung des Krieges einzusetzen. Amerika widmete sich mit großem Elan, aber mit wenig vorausdenkender Planung, einem gewaltigen Produktionsprogramm und prahlte damit, das Meer mit einer "Brücke aus Schiffen" zu überspannen und den Himmel mit seinen Flugzeugen zu verdunkeln. Dies brauchte aber Zeit und die volle Wirkung der amerikanischen Serienproduktion begann sich gerade erst auszuwirken, als der Waffenstillstand unterzeichnet wurde. Über Nacht wurden gewaltige und großzügige Verträge annulliert und viele Industriezweige brachen zusammen.
Eines der ehrgeizigeren Projekte war die Serienproduktion von Frachtschiffen. Werften wurden geschaffen und das Material erworben, aber nur wenige Schiffe waren abgeliefert worden, als der Krieg endete. Hog Island, die größte der drei neu aufgebauten Werften, hatte noch nicht einmal ein Schiff fertig gestellt. Es wurde immer noch die Notwendigkeit gesehen, die Handelsmarine wieder aufzubauen und das Potential für Verkäufe ins Ausland wurde als hoch eingeschätzt. Deshalb wurde die Entscheidung getroffen, die meisten der Aufträge fertig zu stellen.




Ein Mangel an Handelschiffen war eine Ursache, warum Amerika so lange neutral blieb. Es wurde argumentiert, dass wenn Amerika nicht die eigenen Soldaten und das eigene Material zum Schlachtfeld bringen könnte, Amerika nicht kämpfen könnte. Um dieses Problem zu lösen, verabschiedete der Kongress den Federal Shipping Act von 1916.
Dieses Gesetz bestimmte die Schaffung einer neuen staatlichen Behörde, des United States Shipping Board, um eine "Handelsmarine zu schaffen, die für die Vereinigte Staaten angemessen ist". Dem Shipping Board wurde weit reichende Befugnisse erteilt und, was bedeutender war, er wurde mit 50,000,000 $ finanziert, um seine Programme ausführen zu können. Eine Kooperation zwischen staatlichen und privaten Kapital wurde gebildet. Emergency Fleet Corp erkannte, dass die amerikanischen Werften nicht groß und zahlreich genug waren, um den Bedarf zu befrieden, so dass Aufträge nach Japan und China vergeben wurden. Bedeutsamer war, dass Aufträge neue Werften, genannt Agency Yard, aufzubauen auch an private Konzerne vergeben wurden, um die Schiffsbaukapazitäten zu erweitern. Dies waren Werften für die Endfertigung, in denen, statt traditionelle Methoden zu verwenden, vorgefertigte Teile nur noch zusammengebaut wurden.





Einer dieser Konzerne, American International Corp, begann mit dem Kauf der New York Shipbuilding Company in Camden, New Jersey. Pläne, die Werft zu erweitern, waren durch die vorhandene Fläche begrenzt. Auf der anderen Seite des Flusses Delaware liegt Philadelphia. Eine wenig bekannte, sumpfige und bis auf eine verlassene Hütte leere Insel namens Hog Island bei Philadelphia wurde als geeignet angesehen und konnte leicht erworben werden. Sie lag am Delaware, hatte eine über zwei Meilen lange Küstelinie und der Fluss war tief genug, um Stapelläufe zu erlauben. Bald war die Insel durch eine verbindende Eisenbahnlinie, einen Rangierbahnhof, 30 Hellings, sieben Ausrüstungskais, einen Wald von Kränen und einem Ausrüstungsbecken vollständig verändert.



Der Bau der Werften und die Ausarbeitung der Fertigungsmethoden stellten enorme Schwierigkeiten für den Konzern und das Shipping Board dar. Nichts in dieser Größenordnung war je zuvor versucht worden. Das Konzept Schiffe in Teilen zu bauen und sie in einer zentralen Werft zusammenzubauen war revolutionär, es war das erste Mal, dass dies gemacht wurde. Es gab Verzögerungen und die Kosten waren gewaltig. Trotz des kältesten Winters seit Beginn der Aufzeichnungen kam der Bau voran und die erste Kiellegung eines Typ A erfolgte am 6. Februar 1918. Der erste fertige Rumpf, die USS Quistconck, wurde am 5. August 1918 getauft.



Zwei Entwürfe wurden auf der Werft gebaut, die zusammen als "Hog Islander" bekannt waren. Typ A war ein Frachtschiff und Typ B ein Truppentransporter. Beides waren einfache Entwürfe, die auf eine Serienproduktion abgestimmt waren. Ästhetische Erwägungen wurden ignoriert. Die Rümpfe hatten keinen Decksprung und waren von der Seite gesehen symmetrisch, so dass das Ergebnis zu einigen der hässlichsten Schiffe gehörte, die je die Meere befuhren. Sie waren hässlich, aber gut gebaut und hatten in Bezug auf das Fassungsvermögen und die Geschwindigkeit gute Leistungen. Alle waren ölgetrieben und – abgesehen von ihrer Silhouette – in Bezug auf ihre Konstruktion sehr modern. Insbesondere über den Typ B wurde gesagt, dass er im Hinblick auf Tarnung entworfen wurde, da es wegen des fehlenden Decksprungs, dem hohen Heck und der gleichmäßig angeordneten Aufbauten für U-Boote schwierig war die Fahrtrichtung zu bestimmen.



Der Hog Island-Auftrag umfasste 180 Schiffe, aber wegen des Kriegsendes wurden nur 122 fertig gestellt. Das letzte wurde am 21.Januar 1921 fertig. Das Shipping Board fand sich jetzt selbst im Reedereigeschäft wieder. Über ein Drittel der modernen ölgetrieben Schiff in seiner Flotte waren Hog Islander, und anfänglich zögerte das Board sie zu verkaufen. Private Betreiber beantragten erfolgreich den Verkauf dieser begehrten Rümpfe. Aber als sie erhältlich gemacht wurden, geschah dies zu überhöhten Preisen. Im Nachkriegsaufschwung zahlten viele Eigner die verlangten Preise, was einen guten Gewinn für die Emergency Shipbuilding Corporation bedeutete.
Aber mit dem Konjunkturrückgang im Reedereigeschäft 1921 änderte sich alles. Die Hog Islander wurden immer noch zu ihren ursprünglichen Preisen angeboten, was jetzt eine dreifache Überbewertung darstellte. Obwohl das Shipping Board seine Preise nicht reduzierte oder auch keinen Rabat anbot, erlaubte er finanziell angeschlagenen Eignern die Schiffe an das Shipping Board zurückzugeben. Die meisten der frühen Verkäufe wurden so wieder Regierungseigentum.
Ein System von Subventionen wurde mit dem Ziel geschaffen, bei der Entwicklung der amerikanischen Handelsmarine zu helfen. Schiffseigner konnten für eine etablierte Route bieten, wurden mit Bundesmitteln unterstützt und konnten zu sehr günstigen Preisen Hog Islander-Rümpfe kaufen. Viele neue Konzerne wurden so geschaffen, um ansonsten nicht profitable Routen zu bedienen. Die meisten der etablierten Reedereien nutzen das System ebenfalls aus und der Hog Island-Typ wurde ein sehr bedeutender Bestandteil der Handelsmarine der Zwischenkriegszeit.




Die meisten Schiffe existierten im Zweiten Weltkrieg noch und erfüllten die Aufgaben, für die sie entworfen wurden. Das Lazarettschiff USS Samaritan war unverwechselbar ein Hog Islander. Seine Silhouette war abgesehen von den Markierungen unverändert. Andere Schiffe wurden in den vorgesehenen Rollen als Frachter und Truppentransporter eingesetzt.



Da ich ein Liebhaber des Ungewöhnlichen und des klassischen "Three Island"-Frachter inklusive der funktionellen Einfachheit des decksprunglosen Entwurfs der Hog Islander bin, habe ich mir immer vorgenommen, eines Tages die Zeichnungen aus dem PSM dazu zu nutzen, ein Modell scratch zu bauen. Jahre vergingen … und mit einem ständig wachsenden Stapel an ungebauten Bausätzen war immer ein anderes Modell vorhanden, das ich erst bauen wollte, bevor ich den Hog Islander in Angriff nahm.
Meine guten Vorsätze waren beim Erscheinen eines Hog Islander-Resinbausatzes in 1/700 überholt – von Battlefleet Models hergestellt, die sich auf ausgefallene Schiffstypen spezialisiert haben.
Ich hatte einen Bausatz erworben, hatte umfassende Zeichnungen und Pläne zum bauen – es würde ein schneller Zusammenbau werden – ein einfacher, kleiner Frachter ohne Geschütze … Pustekuchen!



Ein ausgedehntes Studium von Plänen und Photos führte zu der Schlussfolgerung, dass dieser Standardschiffsentwurf alles andere als standardisiert war … X Variationen der Zahl und der Position der Bullaugen, der Rumpfplatten und der Form und der Umrisse der Aufbauten. Zufällig erhielt ich einen USS Capella First day service-Umschlag von 1938 – also musste es die USS Capella sein!
Glücklicherweise gab es ein paar hilfreiche Photoquellen im Internet, die das Schiff mit einigen guten Nahaufnahmen zeigten:
http://www.history.navy.mil/photos/sh-usn/usnsh-c/ak13.htm
http://www.navsource.org/archives/09/130013.htm
Dies ermöglichte mir zusätzliche Details hinzuzufügen. In diesem Baustadium entschied ich mich, das Schiff im unbeladenen Zustand an einer Boje liegend darzustellen, so dass mehr vom Unterwasserrumpf sichtbar sein würde. Der Bausatz zeigt das Schiff im voll beladenen Zustand, während ich das leicht plumpe Aussehen mag wenn es hoch aus dem Wasser ragt - was man auf vielen Photos erkennen kann.



Zuerst fügte ich also zusätzliches Plastikplatten hinzu, um die zusätzliche Höhe zu erreichen.
Nach dem der Kleber trocken war, schnitze ich diese einfach so, dass sie der bestehenden Rumpfform entsprachen. Bullaugen mussten hinzugefügt werden, um ein realistisches Modell der USS Capella bauen zu können. Viel schwieriger war es, dass andere Bullaugen entfernt oder in der Position verändert werden musste. Das Studium der Photos zeigte sichtbare Rumpfplatten. Ich entschied mich deshalb diese mit 3-M Scotch Magic-Klebeband darzustellen – dünn, total matt und einfach.
Ich habe keine Bedenken bezüglich der Langlebigkeit dieses Materials wenn es vernünftig mit Lack versiegelt wird. Ich habe bereits in der Vergangenheit einige Rümpfe auf diese Weise beschichtet- einige der Modelle sind mittlerweile 15 Jahre und mehr alt und zeigen keine Anzeichen irgendeiner Verschiebung.
Dies ermöglichte die Herstellung überlappender Streifen und gestattete es mir die Bullaugen den Plänen entsprechend zu ersetzen. Nach der Basisbemalung markierte ich die Unterkante der Bullaugen, indem ich einen Streifen Tamiya-Maskierband entlang des Rumpfes aufklebte. Die Positionen habe ich dann mit einer Reißzwecke markiert und ausgebohrt.
Zur gleichen Zeit schnitt ich alle Speigatten und Schotdurchführungen frei – jetzt kam Leben in den Rumpf.
Aufgrund eines selbstverschuldeten Klebefehlers bei den Deckshäusern erhielt ich nicht den charakteristischen plattenartigen Look dieser Schiffe. Deshalb schnitt ich neue Kunststoffplatten aus und glättete damit diese Bereiche.



Ich nutzte die Gelegenheit und stellte die Treppenhausöffnungen und inneren Deckpfosten her. Die Unterzüge aus T-Profilen, mit denen das obere Brückenhaus abgestützt ist brachten mich in leichte Verlegenheit, aber eine schnelle Suche in meinem Fotoätzteilversteck förderte einige - maßstäblich zu große – Handläufe zu Tage. Nachdem ich sie gekürzt hatte, passten sie in allen Richtungen.
Die Hog Islanders waren übersät mit Ventilatorentrichtern. Die beigefügten Gussteile mussten verkleinert und weit ausgebohrt werden um dünnere Kanten zu bekommen. Außerdem mussten zusätzliche Trichter angefertigt werden. Ich benutzte dazu Lötzinn- ein ideales Material, denn die Flussmittelseele des Lötdrahtes machte es sehr leicht, die Ventilatormündung frei zu bohren und auf den erforderlichen Durchmesser zu dehnen. Das Foto illustriert diesen Bauschritt.
Diese Lötzinn-Ventilatoren verwendete ich auch an allen kleineren Booten- mehr dazu später.
Der Bau ging danach zügig voran. Ich hatte vorsorglich einige Senkkopfschrauben durch den Rumpf geschraubt, die es mir ermöglichten das Model während der Bearbeitung mit einer kräftigen Federklemme zu halten. Aber ich war noch immer unentschlossen, wie ich das Modell präsentieren wollte.





Ich entfernte die angegossenen rechteckigen Blöcke der Mastbefestigung. Auf Fotos erkannte ich, das sie in Wirklichkeit dicke Stahlplatten waren. Für diese Aufgabe war das Mikro-Stecheisen von Misson Models bestens geeignet. Anschließend fügte ich einige dringend erforderliche Details an den Bullaugen hinzu und arbeitete mit Plastikstreifen die Überhänge des Vor- und Achterdecks heraus.
Zu diesem Zeitpunkt entschloß ich mich, das Schiff an einer Kaimauer dazustellen. Die Durchsicht von White Ensign Models Buch „Dockyard Mateys“ brachte mich bald dazu in einem größeren Rahmen zu planen.
Von WEM erhielt ich Docksektionen, Dampflokomotiven, diverse Güterwagons, einige Gebäude und eine Menge anderer Kleinigkeiten
Dann entschied ich, dass ein stattlicher Hafenkran ein unbedingtes Muss war. Die Rettung kam von Loose Cannon Productions, die eine gute Auswahl an Hafenkränen (Resin/PE) und eine umfangreiche Sammlung schöner Gebäude anbieten. Dies sind an sich schon vollwertige Modelle, bestehend aus lasergeschnittenen Fensterrahmen und bedruckten Papierwänden, die auf einen Plexiglasgrundkörper geklebt werden. Da ich auf meiner Dioramabasis nicht genügend Platz für die vollständigen Gebäude hatte, passte ich sie für meine Zwecke an indem ich sie zerschnitt, ergänzte und Teile untereinander austauschte. Nachdem ich zusätzliche Regenrinnen, Dachfirste und Schornsteine montiert hatte konnte ich mich wieder mit „nautischen“ Dingen beschäftigen. Dies war eine interessante Modellbauerfahrung – während ich im Verkehr feststeckte ertappte ich mich dabei, wie ich die Verwitterungsspuren der Häuser entlang der Straßen in Augenschein nahm…
Damit das Diorama nicht zu langweilig wirkt, setzte ich die Pierseite in einem leichten Winkel von 8-10° auf die Grundplatte und befestigte sie mit Schrauben und Klebstoff. Die Bohrungssenkungen auf der Unterseite der Platte glättete ich mit KFZ-Spachtelmasse. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich die überstehenden Rückseiten aller Gebäude im gleichen Winkel absägen musste, was bei diesen fertig montierten, zierlichen Gebäuden sehr knifflig war. Ich verstärkte deshalb alle inneren Klebenähte mit Araldite Epoxy und befestigte die Fassaden an der Kaimauer und an der Grundplatte. Nach dem Aushärten des Harzes benutzte einen Hochgeschwindigkeits-Winkelschleifer um alle überstehenden Gebäudeteile zu entfernen.
Eine gründliche Vorplanung zahlt sich aus - was ich hier offensichtlich versäumte.
Nachdem ich das große Schiff an der Längsseite der Pier platziert hatte, sah das Ganze recht spärlich aus, deshalb wurde als nächstes der Güterzug gebaut und auf das Diorama gesetzt. Zuvor hatte ich noch das Führerhaus der 2-8-0 Lokomotive ausgehöhlt, aus ehemaligen Radarätzteilen Fensterrahmen gebaut, das Kurbelgestänge verfeinert, den Schornstein aufgebohrt und das Chassis angehoben, um den Spalt zwischen Chassis und Kessel zu verringern



Um die Gleise und Weichen mit einem spitzen Bleistift aufzuzeichnen, verwendete ich Klebebandzuschnitte die ungefähr eine Spurweite von 4ft 8.5in ergaben. Ich heftete sie auf die Platte benutzte sie als Führung für den Stift. So erhielt ich absolut parallele Linien. Die Holzstapel entstanden aus Kunsstoffstreifen, die in der passenden Holzfarbe lackiert wurden. Außerdem benutzte ich gegossenen BFM-Kisten und stapelte sie neben einigen Kabelrollen von GMM auf. Seile und Kabelrollen entstanden aus Kupferdraht. Während dieser Bauphase kamen die Schlepper von BFM, sowie ein Beölungs- und ein Müllschiff. Auch dies waren wieder Miniprojekte für sich. Der Beöler wurde etwas verändert, um eine ältere Variante darzustellen. Rohrleitungen und Ventilräder wurden entlang des sehr stabilen Mastes hinzugefügt, der –wie ich vermutete- zum Heben der schweren Ölversorgungsleitungen diente.

Dies führte zum nächsten Mini-Feature, der Befüllungsoperation. Sie wird durch das Heben der schweren Schläuche über die Deckskante der Hog Islander vorbereitet. In diesem Fall wird allerdings der starke Kranausleger des großen Schiffes benutzt. Die Schläuche wurden aus 0,5mm Lötdraht angefertigt. Er ließ sich ohne einzureißen in sehr enge Radien biegen und erwies sich dadurch als ideales Material für diesen Zweck.
Die Schlepper von BFM sind sehr allgemein gehalten. Ein Blick auf meine bevorzugte Schlepperseite http:/www.navytugs.com machte mir klar, das der Versuch einen exakten Schlepper nachzubauen schwierig werden würde, da sie im Laufe ihres Lebens mehrfach umgebaut wurden. Deshalb stellte ich einige Amalgammodelle von typischen zeitgenössischen Schlepper-Zubehörteilen her.
Das Müllschiff war ein faszinierendes Modell- sowohl bezüglich seiner Funktionweise ( nicht umweltfreundlich! ) als auch bezüglich des eigentlichen Zusammenbaus. Nachdem es fertig gebaut war fühlte ich mich sichtlich erleichtert, denn nun konnte ich Licht am Ende des Tunnels sehen.



Die Planung des Layouts und der Anordnung der Schiffe:



Der endgültige Aufstellentwurf wurde noch ein wenig geändert, ist aber aus meiner Sicht etwas ausgewogener. Zusätzliche Aktivitäten wurden durch den Einbau kleinerer Boote und Flöße dargestellt, von denen aus Instandhaltungsarbeiten am Rumpf ausgeführt wurden – Rost klopfen und Anstricharbeiten unter dem überhängenden Heck. Die gleiche Aktion findet am Bug von einem Ruderboot aus statt.



Ich fügte einen ehemaligen Kran-Leichter von LCP hinzu, der als Lager und Anlegeponton genutzt wird und an dem ein Schlepper in ziviler Lackierung fest macht. Die Planke entstand aus einem Messingblechstreifen.
Die USS Capella bekam neue Masten und Ausleger aus Stahldraht und die Blockplattform entstand aus Papier, welches mit Sekundenkleber durchtränkt wurde.
Der vordere Wellenbrecher aus Resinguss wurde durch eine Papierversion ersetzt. Ketten und Poller komplettierten diesen Bereich. Als alle Boote positioniert waren, trug ich eine Deckschicht aus Sekundenkleber über die vorbereitete Wasserfläche aus Künstleraquarellpapier auf. Im Unterschied zu Glanzlacken oder Wachsen wie z.B. Future war der Sekundenkleber so dünnflüssig, dass er sich nicht an den Rumpfwänden hochzog. Ein paar Spritzer CA-Beschleuniger sorgten für zusätzliche Texturen.
Als nächstes probierte ich die (grell!) bemalten geätzten 1/700-Figuren der Firma Eduard aus. Sie erhielten zunächst ein Washing in Hellgrau um die Farben zu dämpfen. Mützen und Schuhe wurden bemalt und dann folgte ein weiteres Washing in einem sehr dunklen Dunkelgrau, um den Figuren Schatten und Tiefe zu geben. Einige Figuren wurden mit einem spitzen Bleistiff nachliniert, um ihnen eine glaubwürdige Gürtellinie zu geben. Ich mischte außerdem einige GMM Figuren darunter um abwechslungsreichere Posen zu erhalten.



Die Modelle wurden mit gezogenen Gießästen getakelt . Die Schiffe entlang der Kaimauer sind mit Head ropes, breast ropes und umfangreichen spring lines festgemacht.Sie bestehen aus vorgebogenen dünn gezogenen Gießästen, um das Durchhängen schwerer Taue zu simulieren.
Alles in allem ein wirklich unterhaltsames Projekt – und das völlig ohne Kanonen jeglicher Art. Das Diorama passt in eine kleines Gehäuse und benötigt eine Aufstellfläche von weniger als 38cm x 12 cm. Dadurch ist es sicher kein Störenfried innerhalb der haushaltsüblichen Displayformate.

Es war eine interessante Abwechselung einmal Architektur- und Eisenbahnmodellbau in diesem kleinen Maßstab zu betreiben.
Mein Wunsch nach einem Hog Islander ist befriedigt- meine Anerkennung an Battlefleet Productions, die diesen bezahlbaren und sauber gegossenen Bausatz hergestellt haben. Ein guter Einstieg in die Nachbildung weniger bekannter Schiffe, die die Marine ganzheitlicher erscheinen lässt.
Einen angemessenen und ausführlich illustrierten Bericht über die Hog Islander kann man sich auf modelwarships.com ansehen.
Jim Baumann
Aus dem Englischen übersetzt von Lars und Lutz