Das Original
Der Typ VII C ist aus den sogenannten „Einbäumen“ – kleinen Ost- bzw. Nordseetauglichen U-Booten geringer Reichweite ab Anfang der 30er Jahre schrittweise entwickelt worden. Die Zielstellung der deutschen Marineleitung bestand darin, einen neuen Tauchboot-Typ zu schaffen, mit dem die zukünftigen Hauptkampfgebiete im östlichen Nord- und Mittelatlantik erreicht werden konnten. , um den englischen Nachschub bekämpfen zu können. Zwischen 1935 und 1937 wurden 10 Boote vom Typ VII A mit den charakteristischen Satteltanks gebaut. Der Typ VII B erhielt dann leistungsstärkere Motoren und das Boot wurde um 2 m verlängert.
Der Typ VII C erhielt ein aktives Schallortungsgerät und wurde mit größerem Gefechtsstand und Turm von 1938 bis 1944 in ständig steigender Zahl auf insgesamt 16 deutschen Werften gebaut. Von diesem Einhüllenboot liefen insgesamt 663 Einheiten vom Stapel. Sie stellen den meistgebauten U-Boot-Typ des 2. Weltkrieges überhaupt dar. Die Stahlplatten der Druckhülle waren 18,5 mm stark. Damit konnte bis auf rund 100 m Tiefe sicher getaucht werden. Im Notfall überstanden viele Boote jedoch maximale Tiefen bis 250 m. Die Boote konnten neben Torpedos auch Torpedorohrminen zur Verminung von Hafeneinfahrten mitführen. Auf Deck war vor dem Turm eine Seezielkanone Kal. 8,8 cm auf Mittelpivotlafette aufgestellt, die Projektile bis auf 12,35 km Entfernung verschoss. Einen der wirkungsvollsten Einsätze dieser Waffe stellt der Beschuss des britischen Elektrizitätswerkes Jaffa (nahe dem heutigen Tel Aviv) durch U-81 dar. Anfänglich wurde sie jedoch meist eingesetzt, um Handelsschiffe mit einem Schuss vor den Bug zum Stoppen zu zwingen. Im „Wintergarten“ stand hinter dem Turm eine 2-cm-Flak-Kanone. Die Boote des Typs VII C waren im Nord- und Mittelatlantik, vor Afrika, in der Karibik, im Mittelmeer, vor Grönland, vor der US-amerikanischen und kanadischen Ostküste, sowie im Nordmeer bis in die arktischen Gewässer östlich von Murmansk im Einsatz. Die Angriffstaktik auf Konvois änderte sich schon bald nach Kriegseintritt Großbritanniens dahingehend, dass die Boote tagsüber Fühlung hielten, den Standort und begleitende Kriegsschiffe meldeten, um dann aufgetaucht im Schutz der Nacht mit Torpedos die Schiffe aus der Nähe zu bekämpfen. So waren in der „glücklichen Zeit“ der detuschen U-Boote 1940-1941 beachtliche Erfolge bei der Versenkung feindlicher Kriegsschiffe und Handelstonnage möglich geworden. Ab März 1941 änderte sich dieses Bild plötzlich und sehr drastisch. Die gegnerischen Ortungsmethoden und die Luftüberwachung waren soweit verbessert worden, dass Boote plötzlich verschwanden. So verloren von rund 39.000 U-Bootmännern über 33.000 ihr Leben auf See. Aufstieg und Fall der deutschen U-Bootwaffe spiegelt sich im Typ VII C eindrucksvoll wieder.
Zitat: Bauanleitung von Revell
Das Modell
Da mir der neu erschienene Revell-Bausatz des deutschen U-Boot-Typs VIIC in 1/350 wegen der guten Detaillierung so gefiel, entschloss ich mich, das Modell als „Zwischendurch-Projekt“ neben meinen anderen Projekten zu bauen.
An sich ist der Bau problemlos, nur an der Rumpfunterseite gibt es Spachtel- und Schleifarbeiten. Auch das Deck sollte genau eingepasst werden, da es leicht unter Spannung steht. Vorsichtig sollte man beim Austrennen des „Wintergartens“ und der Reling aus dem Spritzling sein, da hier der Anguss recht dick geraten ist und die Teile leicht brechen können. Im Grunde genommen sind die Relingteile etwas zu kompakt ausgefallen, aber noch brauchbar
Über den Anstrich dieses U-Boot-Typs ist schon recht viel diskutiert worden. Ich habe mich zur Orientierung an das Buch Anstriche und Tarnanstriche der deutschen Kriegsmarine gehalten, in dem die Farbtöne auch mit RAL-Bezeichnung dokumentiert sind. Ich entschloss mich, abermals auf bewährte Enamels von White Ensign Models aus UK zurück zu greifen, da hier auch ein umfangreiches Sortiment von Farben der DKM vorhanden ist, welche auch nach RAL bezeichnet sind. Als Lackierung wurde das Tarnmuster von U-81 mit Hellgrau 50 und aufgehellter Schiffsbodenfarbe III Grau 1 verwendet. Gealtert wurde das Modell mit einem Washing aus Künstlerölfarben von Schminke. Rostspuren wurden mit in Feuerzeugbenzin aufgelösten Pastellkreiden angebracht. Abschließend erfolgte eine Lackierung mit Mattlack von Model Master, was allerdings auch einen leicht seidenmatten Schimmer ergab. Die Netzabweiser wurden aus gezogenem Gussast hergestellt, was nicht immer eine gute Wahl sein kann. Im Original sieht der Netzabweiser in Höhe Turmfront zwar etwas anders aus, aber ich beließ es bei dieser Version, da mir der Gussast bei der ersten Montage einriss, so dass ich nächstes Mal dünnen Faden aus dem Anglerbereich verwenden werde.
Fazit
Hinsichtlich der Detaillierung dürfte der Revell-Bausatz dieses U-Boot-Typs gegenüber der Konkurrenz die Nase vorn haben, obwohl manche Struktur, wie beispielsweise die Nieten am Turm, vielleicht ein Tick zu überdimensioniert erscheinen. Wahrscheinlich ist hier das sogenannte „Herunterskalieren“ vom größeren Maßstab ursächlich. Jedenfalls garantiert der U-Boot-Winzling eine Menge an Bastelspass.
Jörg