Das Original
Die Sachsen ist das Typschiff der F124-Klasse, die als Ersatz für die veralteten Zerstörer der Lütjens-Klasse (Klasse 103), einer Variante der Charles F. Adams-Klasse vorgesehen, war. Die Sachsen-Klasse wurde im Rahmen der Trilateral Frigate Cooperation (TFC) gemeinsam mit Spanien und den Niederlanden als Flugabwehrschiff entwickelt.
Dieses Projekt war das Nachfolgerprojekt des gescheiterten NATO Frigat Replacement for 90s (NFR-90)-Projekts. Im Gegensatz zum NFR-90-Projekt war die Kooperation beim TFC weniger eng ausgelegt, die spanische F100 (Álvaro de Bazán)- und die niederländische LCF (De Zeven Provinciën)-Klasse unterscheiden sich entsprechend auch von der F124-Klasse.
Der Rumpf letzterer beruht auf dem MEKO-Konzept und ist eine Weiterentwicklung der F123 (Brandenburg)-Klasse. Die Tarneigenschaften des Rumpfs wurden verbessert, was insbesondere am Übergang der Aufbauten zum Rumpf deutlich wird. Wie F100- und LCF-Klasse verfügt sie über einen VLS Mk. 41-Starter für SM-2- und ESSM-Flugabwehrraketen, mit der LCF-Klasse sind auch die zugehörigen Radarsysteme SMART-L (Suchradar) und APAR (Feuerleitradar) gemeinsam (die spanischen Schiffe haben das AEGIS-System).
Die Sachsen ist 143 m lang und 17,4 m breit, sie verdrängt 5690 t. Ihr kombinierter Diesel- und Gasturbinenantrieb (CODAG) leistet insgesamt 51600 PS, womit 29 kn erreicht werden.
Bewaffnung
1 x 7,62 cm L/62 OTO Melara Compact
2 x 2,7 cm MLG27
2 x Vierfach-Harpoon-Anti-Schiffsraketen-Starter
1 x VLS Mk. 41 mit 32 Zellen für SM-2 und ESSM- Flugabwehrrekaten (eine SM-2 bzw. vier ESSM passen in eine Zelle)
2 x 21fach RAM-Nahbereichsflugabwehr-Starter
2 x 32,4 cm Mk 32-Drillingstorpedorohre für MU90-U-Jagd-Torpedos
2 x Westland Sea Lynx Mk. 88-Bordhubschrauber (auch MH90 möglich)
Die Sachsen (F 219) wurde von 1999 bis 2004 bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut. Sie war anfangs Teil des 1. Fregattengeschwader mit Heimathafen Wilhelmshaven, heute ist sie Teil des 2. Fregattengeschwaders, die Basis hat sich aber nicht geändert.
Das Modell
Das Modell der Lenkwaffenfregatte Sachsen F-219 entstand aus dem sehr guten Resin-Bausatz in 1/700 des Kleinserienherstellers NNT Modell + Buch aus Bad Säckingen.
Eine ausführliche Bausatzbesprechung gibt es hier. Der Bau verlief recht problemlos, aber auch nicht ohne einige Nacharbeiten und Korrekturen. So stellt der Bau eines Resin-Modell irgendwie immer eine gewisse Herausforderung dar. Die Seitenwände aus Fotoätzteilen mußten angepaßt, verspachelt und verschliffen werden. Nach Korrekturlackierungen mit Surfacer 1200 erhielt der Rumpf eine Grundierung mit Resin-Primer von Gunze, um eine gute Basis für die nachfolgende Lackierung zu erhalten.
Die Bauanleitung besteht aus zwei Zeichnungen mit Seitenansicht und Draufsicht, auf der sämtliche Bau- und Fotoätzeile nummeriert sind. Folglich geht es beim Bau auch nicht ohne Verwendung von Originalaufnahmen der Sachsen.
Einige Teile wurden durch Draht ersetzt. So die Mastspitze und das T-förmige Navigationsradar auf dem Brückendach, weil mir die Resinteile einfach zu klobig erschienen.
Lackiert wurde mit Revell-Farben. Rumpf und Aufbauten erhielten einen Anstrich mit aufgehelltem Revell 57, die Decks einen Farbauftrag mit Revell 77. Abschließend erhielt das Modell einen Auftrag mit Klarlack von Model Master.
Die Displaybasis besteht aus einer passenden Box von Trumpeter, die Wasserfläche wurde nach jener Methode gestaltet, die IG-Waterline-Mitglied Frank Spahr bei seinen Modellen schon mehrfach demonstriert hat. Wellen um das Schiff wurden mit Acryl-Gel von Schmincke, die Wasserfläche mit Wandfarbe gestaltet. Anschließend wurde mit der Airbrush lackiert. Zum Schluß erhielt die Fläche einen hochglänzenden mehrlagigen Klarackauftrag.
Fazit
Bausätze von Schiffsmodellen der Bundesmarinegab es bisher nur als Kartonmodellbaubögen. Der Kleinserienhersteller NNT aus Bad Säckingen schließt diese Lücke nun seit Jahren mit Einheiten der Deutschen Marine mit hochwertigen Resin-Bausätzen in 1/700. An dieser Stelle noch einmal besten Dank an NNT für die schnelle Lieferung des verloren gegangenen achteren RAM-Starters.
Jörg
(Text über Original von Lars)