P-47 M, Operation Barefaced Liar, 1/72 von Lutz Fuhrmann

Als Radio Peking im Januar 1950 die Absicht verkündete die Region Tibet durch die Volksbefreiungsarmee vom „britischen, imperialistischen Joch" zu befreien, begann die britische Regierung mit umfassenden Planungen zur Verteidigung der Himalayaregion. Motiviert und angetrieben durch die peinliche Beschießung der englischen Black Swan Sloop HMS Amethyst auf dem Yangtzefluss im Jahr 1949, gab es kaum Widerstand gegen ein massives militärisches Vorgehen im englischen Unterhaus.

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Zu dieser Zeit operierten nur die beiden Träger HMS Hercules und HMS Terrible mit reduzierten Staffeln im indischen Ozean. Um schnellstmöglich eine kampfstarke Streitmacht zur Verfügung zu haben, übernahm die Royal Navy 54 ausgemusterte amerikanische Republic P 47-M Thunderbolt von der Paya Lebar Air Base in Singapur. Einzige Bedingung für dieses „Geschenk“ war die sofortige Umrüstung und Umlackierung auf britische Marinefliegerstandards, um politischen Querelen zwischen den USA mit China und den sich defensiv verhaltenden UN zu vermeiden. Die Umrüstungsarbeiten fanden während des Schiffstransports nach Bombay statt.

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Aufgrund der gleichzeitig unsicheren Lage in Indien (Commonwealthbeitritt, Grenzkriege Pakistan/Kaschmir) und der schnellen Kapitulation Tibets im Oktober 1950, kam es jedoch nicht zu kriegerischen Auseinandersetzungen und alle Thunderbolts wurden am 11. November 1950 in der Bucht von Bengalen bei 14°51’55 Nord, 89°50’11 Ost’’ versenkt.

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Der Bausatz ist ursprünglich eine P-47-M von Revell und wurde fast völlig aus dem Karton gebaut. Lediglich die Mantelrohre der MG und das Staurohr habe ich durch Kanülen ersetzt. Die viel zu eckigen Öffnungen der Ladeluftkühler habe ich kurzerhand geschlossen dargestellt- sprich: zugespachtelt.

An der Rumpfunterseite wurde die Abgasöffnung des Turboladers geöffnet und der Lader mit Hilfe von 2 Jeepreifen und einem Gießaststück grobmotorisch nachgebildet. Am Heck wurde die Ausparung für den Royal Navy Fanghaken angefertigt.
Andere Modellbauer haben bereits auf die etwas zu tiefe Cowlinganbindung des Bausatzes hingewiesen. Wenn man den Rumpfbug einige Zehntel flacher feilt und die Motorverkleidung einen Millimeter höher anklebt, bekommt man das Problem ganz ordentlich in den Griff und erhält eine homogene Rumpflinie.

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Die Lackierung erfolgte ausschließlich mit Enamelfarben. Dark Sea Grey ist ein fertigerHumbrolton, das Sky ist Revell Weiß5/Grün48/Gelb15, Mischung ca.15:1:1. Das Schlussfinish erfolgte mit Marabu Seidenmatt.

Lutz