Für ein Diorama benötigte ich zwei kleine Schlepper im Maßstab 1/600. Die gibt es natürlich nicht in diesem Maßstab, aber aus dem mittlerweile legendären (legendär schlechten) 1/700 Tugger Set von Hasegawa/Aoshima/Tamiya lässt sich mit wenig Aufwand brauchbarer Schiffsraum herstellen.
Als Ausgangsbasis wurden ein 300 tons und ein 150 tons Schlepper verwendet. Um den Größenunterschied von 17% auszugleichen, wurden aber nur die Höhenmaße der Bauteile angepasst; die Längen werden unverändert übernommen. Der 300er Schlepper mit einer Modelllänge von 53mm, der in 1/700 einem 37m Schiff entspricht, wird dadurch in 1/600 einfach zu einem 32m Boot.
Die nachfolgenden beiden Bilder zeigen die wesentlichen Bestandteile der beiden Boote. Der Große (rechts) besteht aus insgesamt 12, der Kleine (links) aus 8 Bauteilen in optimierbarer Qualität.
Die maßgebliche Höhenanpassung erfolgt durch das Aufkleben von 1,5mm Plastikplatten unter den Rumpf und auf das Oberdeck. Die Platten werden mit Schleifpapier an die Konturen des Bootes angepasst.
Die Brücke des 300er wurde auf der Fräse rechtwinklig gefräst und gekürzt.
Aus geätzten Leitern entstand ein neuer, umlaufender Rahmen als Brückenverglasung.
Ein neues Dach und eine umlaufende Brückengalerie wurden aus 0,5mm Polystyrol geschnitten. Die Brückenschanzung ist ein PE-Rest.
Der Plastikschornstein musste einer abgeflachten Aderendhülse weichen. Der Zughaken und die Winde auf dem Achterdeck entstanden aus Bechresten und Ätzteilen. Auf dem nächsten Bild ist der große Schlepper annähernd fertig.
Der kleine Bugsierer hatte extrem schräge Bootshauswände und musste zunächst ins Lot gefräst werden.
Hierbei musste auf der Steuerbordseite sehr viel Material entfernt werden. Der mittlere Teil der Aufbauten wurde dabei fast zerstört. Durch allseitiges Beplanken mit 0,5mm Polystyrol wurde der Schaden behoben.
Der beiliegende Brückenaufsatz des kleinen Schleppers war eine Überarbeitung nicht wert und so entstand aus zwei Plasteplatten (1,5mm/0,5mm) mit dazwischen liegendem Ätzteilerahmen ein neues Steuerhaus. Der Schlot ist auch hier eine Aderendhülse, diesmal aber unverformt. Wie beim großen Modell wurden einige Accessoires wie Türen, Seekiste, Maschinenraumabdeckung etc. hinzugefügt.
Beide Boote bekamen abschließend die schleppertypischen Kabelabweiser auf das Heck montiert. Umlaufend wurde eine Reihe von Drahtringen als „Autoreifenfender“ an den Rumpf geleimt. Lüfter, Relingreste, geätzte Aufgänge und Leitern vervollständigten das Aussehen. Die Bemalung erfolgte danach völlig vorbildfrei mit dem Pinsel. Hier das Ergebnis:
Lutz