Das Original
Der Hafenschlepper USS Manistee (YTB-782) ist einer von 77 zwischen 1960 und 1974 gebauten Schiffen der Natick-Klasse. Manistee ist eines der Schlepper, die spezielle Fender am Bug haben, um U-Boote beim An- und Ablegen zu unterstützen. Der Großteil der Schiffe der Klasse ist bereits außer Dienst und wurde teilweise an zivile Betreiber verkauft.
Manistee ist 33,2 m lang, 9,5 m breit und verdrängt 362 t. Der Antrieb erfolgt über einen Dieselmotor mit 2000 PS, womit 12,5 kn erreicht werden. Die Besatzung bestand aus elf Personen.
Manistee wurde 1965 von Marinette Marine Corp. in Marinette gebaut. Sie diente ab 1966 in San Diego, irgendwann vor 1999 wurde sie nach Yokosuka verlegt. Sie wurde 2012 aus der Marineliste gestrichen und 2015 an MSI Inc. verkauft, die den Schlepper als Bii einsetzen. 2018 wurde an Consorcio Constructor de San Maria verkauft, die den Schlepper in Pele umbenannten.
Das Modell
Nachdem meine letzten Projekte eher 1/35 lastig waren, musste mal wieder was filigraneres auf den Basteltisch. In meinem kleinen Lager im Keller, das wohl bei jedem Modellbauer mal größer mal kleiner ausfällt, entschied ich mich für einen kleinen Hafenschlepper von der Firma Orange Hobby.
Der Vorteil an diesem Kleinserienhersteller ist das Rundum-sorglos-Paket, das man für kleines Geld bekommt. Der komplette Resin-Bausatz kam in einer kleinen Box daher, die bis obenhin mit filigranen Teilen gefüllt war. Diese waren sorgfältig in einer Luftpolsterfolie verpackt.
Die erste Hürde war, den Rumpf aus dem großen Resinblock zu befreien. Ich glaube, ich habe noch nie so viel geschliffen wie in diesem Projekt. Die restlichen Bauteile waren eher unproblematisch, zumal auch die Beschriftung der Teile übersichtlich und eindeutig war. Auch der Aufbau des Bauplans selbst, der aus beidseitig bedrucktem Schwarz/Weiß DIN A4 Seiten besteht, war zufriedenstellend. Der weitere Zusammenbau ging entspannt von der Hand und hat viel Spaß gemacht. Viele Teile musste ich separat lackieren, da sie so klein waren, dass ich sie am Modell nie so gut hinbekommen hätte. Ich konnte wählen, ob ich den Mast aufgestellt oder umgelegt darstelle. Ich entschied mich für die umgelegte Variante.
Lackiert habe ich das Modell mit meinen altbewährten Farben von Tamiya und RealColor. Die Ätzteile waren angefangen von der Reling bis zum kleinen Scheibenwischer von guter Qualität. Man sollte auf jeden Fall eine gute Pinzette in petto haben, die an der Spitze gut schließt, um die sehr winzigen Teile gut platzieren zu können.
Des Weiteren fanden Figuren von NorthStarModels und Bleidraht den Weg auf den Schlepper. Der Bleidraht ist unvermeidlich, wenn man die Seilwinden lebendiger gestalten will. Und die sind auf einem Hafenschlepper sehr ausgeprägt.
Das Anbringen der Wasserschiebebilder gelang ohne Schwierigkeiten, da sie sich schön vom Trägerpapier lösten und sich gut anpassten. Auch die zwei aus Messing gedrehte Löschmonitore liegen dem Bausatz bei. Zu guter Letzt verstaute ich mehrere Holzbalken und Latten auf dem Heck des Schiffes. Diese wurden aus Plastikteilen von Evergreen hergestellt.
Fazit
Die Firma Orange Hobby hat mich sehr zufriedengestellt. Vor allem unter dem Aspekt, dass man nichts dazukaufen muss und wirklich aus dem Kasten ein Mega-Ergebnis erzielt werden kann. Der Bausatz lässt keine Wünsche offen. Dennoch war das Herauslösen des Rumpfes aus dem Resinblock sehr mühsam und zeitintensiv.
Wie immer freue ich mich auf Feedback, Lob und Kritik denn nur so wird man besser.
Patrick Ledwa
(Text über Original von Lars)