Der Hilfsträger Weser ist ein nie fertig gebautes Schiff auf Basis des Schweren Kreuzers Seydlitz. Es gibt bereits eine Bausatzvorstellung, so dass hier auf eine Wiederholung der Angaben verzichtet wird.

Das Modell - der Rumpf

Zuerst stand das Aufbohren aller Bullaugen mit Handbohrer in 0,8 mm an. Das sieht meiner Meinung nach besser aus, als das nur vertiefte Grau oder mühsame Nachlackieren in Schwarz. Das ist nach dem Schließen des Rumpfes ohnehin Schwarz.


Hier wird die Variante mit Unterwasserschiff gebaut. Die Verbindung Rumpf zu Unterwasserschiff musste etwas nach gespachtelt werden. Anschließend wurde der Rumpfaufbau verklebt. Da die Teile etwas größer sind, wurde der Aufbau Stück für Stück verklebt, beginnend mit dem Achterschiff. Der spitz zulaufende Bug erlaubt keine gute Ausrichtung.


Vor dem weiteren Zusammenbau sind die Auswurfstellen an verschiedenen Teilen zu verspachteln. Zusätzlich zum Spachtel (Revell Plasto oder Mr. Surfacer) verwende ich auch etwas dickere Farbe, die selten genutzt wird. Das gibt nach dem Schleifen eine glattere Oberfläche.


Das Unterwasserschiff wurde nun in Lifecolor UA 606 lackiert und mit mit einem Future-Ersatz vor weiterem Abrieb geschützt. Das ist bei Lifecolor notwendig, da das Schiff beim weiteren Bau immer wieder bewegt wird.

Jetzt wurden in das Aufbaudeck die Ätzteile für die Wände verbaut, mit Hilfe von Sekundenkleber-Gel und Klemmzangen. Nach dem Drucktrocknen sind auch hier die Bullaugen aufgebohrt worden. Es fehlten die Türen für den Zugang zum Außendeck. Diese wurden ergänzt.


Der Wasserlinie war als nächstes dran, zunächst das Abkleben mit schmal zugeschnittenen Tamiya-Tape. Der Versuch mit 2 mm Masking Tape for Curves war nicht so erfolgreich.

Modellständer

Das Namensschild am Modellständer wurde zunächst mit Revell 94 lackiert und anschließend mit Future-Ersatz mehrfach klar übermalt, um eine zusätzliche Deckschicht zu erreichen. Nach Lackierung mit Tamiya XF-1 wurde das Schwarz vorsichtig mit feinem Schleifpapier abgetragen, um die vergoldete Schrift wieder sichtbar zu machen.

Beiboote

Der Bausatz enthält Ruderboote und motorisierte Boote.

Die Ruderboote erhielten Ruderriemen aus dem Emden-Ätzteile-Satz. Leider sind diese im Modell später kaum mehr sichtbar. Diese Boote wurden mittels Kräne von der Barring gehoben. Die Kräne sind an der Decke über dem Boot befestigt. Nachgebildet sind diese Kräne aus 4-Kant-Polystytrol. Die Kräne sind in den 3D Drawings gut dargestellt.


Für die Reling der motorisierten Beiboote verwendete ich vorhandene IJN Reling in 1/700. Die Scheiben wurden durch klares Plastik ersetzt.

In den 3D Drawings der Graf Zeppelin sind die motorisierten Beiboote erhöht und mit Davits zum ausschwenken versehen. Diesen Aufbau gibt es auch auf der Cap San Diego. Der Aufbau mit Davits ist nachgebildet aus Ätzteilen für die SMS Emden in 1/350.

Die Ketten sind schwarz lackierte Ankerketten aus einem 1/700 Ätzteilesatz.

Trägerdeck

Nun war das Trägerdeck vorzubereiten. Zunächst durch flächigen Auftrag von XF-78 Wooden Deck Tan mit Airbrush. Um eine Struktur zu erzeugen, wurden Aufträge mit verschiedenen Brauntönen oder Mischfarben gemacht, abgeklebt mit schmalen Tamiya-Tape. Wer eine ruhige Hand hat mag das auch direkt auftragen, spart viel Arbeit.


Manchmal verläuft die Farbe unter das Tape, das wird bei nächsten Farbauftrag korrigiert. Längere Tapestreifen beschleunigen die Bemalung. Wichtig ist die Farbe fast gleichmäßig über das Deck zu verteilen, aber die Grundfarbe noch weitgehend sichtbar zu lassen. Und das gleiche natürlich am Vorschiff, Achterschiff und der Aufzugplattform.


Durch das Auftragen weiterer Farbe mit Pinsel wird der Auftrag relativ dick. Das ist also vor dem Lasieren abzuschleifen. Das Lasieren erfolgt mit stark verdünntem Wooden Deck Tan. Zur Verdünnung verwende ich üblicherweise Brennspiritus. Anschließend eine Versiegelung mit Future-Ersatz.


Das Lasieren sollte mehrfach erfolgen, um die gewünschte Überdeckung zu prüfen. Die zusätzliche Farbe ist dann mehr oder weniger gut sichtbar, wie weit das ist Geschmackssache.


Ich habe mich entschieden einen Aufzug offen darzustellen, da das Modell auch ein Unterdeck hat. Die acht Halterungen der Plattform bestehen aus viereckigen Polystyrolstiften.

Die Katapulte sind auch offen darstellbar, die „Abdeckbleche“ sind separat vorhanden. Leider fehlt beim Modell die Flugzeugschleuder. Es könnten die Ätzteile aus dem Eduard Set für die Tirpitz von Revell (53043) dafür verwendet werden. Die Teile aus dem Eduard Set für die Tamiya-Tripitz (53004) sind ungeeignet. In den 3d Drawings sind die Abdeckbleche mittig geteilt und und bei offenem Katapult rechts und links verteilt. Beim Modell der Graf Zeppelin im Internationalen Maritimen Museum Hamburg sind diese am Stück und zur Schiffsmitte verschoben, was meines Erachtens mehr Sinn macht.


Die Schienen für den Startwagen sind mit LP-19 lackiert. Der Schlitten stammt aus dem Tamiya-Set für die Tirpitz. Er scheint relativ hoch, aber dadurch kommt es zu keiner Kollision mit dem Funkmess-Matrazen vorn am Flugdeck. Die Flugzeughalterungen am Schlitten wurden am Ende des Katapultweges nach vorne geklappt, um das Flugzeug freizugeben.


Auf dem Flugdeck gibt es, im Gegensatz zu den Flugzeugträgern andere Marinen, eine Reling. Als Biegehilfe beim „Reduit“ verwendete ich einen runden Schreibstift passender Größe.


Die Windabweiser, als auch die Abdeckungen für die Katapulte, sind in UA 605 Dunkelgrau lackiert. Das entspricht den Angaben in den Tarnanstrich-Dokumenten zu den Oberseiten von Aufbauten der Kriegsmarine.

Statt der gelben Landemarkierungen im Modell habe ich mich für die Variante aus den 3D Drawings entschieden und nur eine weiße Linie mittschiffs lackiert. Die Flugzeugerkennungszeichen für die Luftwaffe am Bug und Heck sind in Rot (H 327) unterlegt. Gemäß Tarnanstrich-Dokumenten kann bei großen Flugzeugerkennungszeichen auf die rote Unterlegung verzichtet werden.

Die direkt auf dem Deck vorhandenen „Fangseile“ wurden entfernt und durch Rigging von Uschi van der Rosten ersetzt. Das sieht dann eher nach einem Fangseil aus.

Weitere Montage

Auf dem Vor- und Achterschiff vor dem ersten Farbauftrag hatte ich schon die Reling montiert. Diese stammt aus dem Kettenrelingset von Aber. Beim Modell fehlt diese Reling. Wie man sieht, ist das dieses Ätzteil ziemlich weich und jede kleine Unachtsamkeit sorgt für Verformung. Im Nachhinein war das Anbringen der Reling ein Fehler, da die Streben zur Abstützung des Trägerdecks auch Platz brauchen. Bei der Montage des Flugdecks wird die Reling völlig verformt. Also wurde die Reling wieder abgerissen.

Nun die Montage des Flugdecks und der inzwischen vorlackierten Kommandobrücke.

Die Reling wurde dann später in kürzeren Stücken, angelehnt an die Stützen des Flugdecks, wieder montiert. Geklebt wurde die Reling mit MIG Super Glue.

Bei der schweren Flak fehlten die Munitionsaufzüge, diese wurde mit Polystyrol nachgebildet und hinter dem Geschütz, mittschiffs versetzt, montiert.

Die 3,7-cm-Flak sind aus dem Bausatz ohne weitere Veränderung. Die 2-cm-Vierling wurde durch 3D-Druck-Teile von Bunker Studio WS 35004 ersetzt. Das Herausschneiden ist diffizil, aber es lohnt sich. Die Ätzteile aus dem Eduard-Set 17021 wären auch möglich, aber die Rohre sind halt nicht rund.


Auf dem Vor- und Achterschiff wurden zusätzlich Zurrketten in Schwarz montiert.

Leinen

Auf dem Karton sind am Brückenturm oben achtern Masten erkennbar, in denen Leinen für die Flaggen durchgezogen sind. Diese wurden mit dünnem Metallstift und einem Stück Reling nachgebildet.

Anschließend wurde Rigging von Uschi van der Rosten montiert, jedoch ohne Vorgaben.


Der Kran wurde um zusätzliche Rollen ergänzt, gemäß 3d-Drawings, und die Seile mit Rigging angebracht.

Flugzeuge

Die Flugzeuge haben zur Verfeinerung Ätzteile für den Fanghaken und bei der Ar 195 für die Streben und das Cockpit. Um diese besser zu positionieren, wurde MIG Super Glue verwendet. Das ist ähnlich wie Ponal. Es wird nicht so fest wie Sekundenkleber. Deshalb wurden, nach einer gewissen Aushärtezeit, die Teile zusätzlich mit Sekundenkleber fixiert.

Das Cockpit der Ar 195 ist passend zurechtzubiegen mittels Biegehilfe.


Trumpeter bietet alle Flugzeugtypen auch als separate Bausätze an, hier allerdings durchsichtig. Das ist für das Cockpit besser, weil dann abdeckbar und der 99% Rest kann man dann lackieren.


Das Bild zeigt die Fi 167 in verschiedenen Maßstäben von 1/700, 1/350 und 1/72.


Die HK am Heck der Flugzeuge (nur Ju 87 und Fi- 167) bestehen aus zwei Teilen, Nr. 13 und 15. Montiert man zuerst 13 und später, nach dem Trocknen, sieht das recht merkwürdig aus, denn dort wo beide Abziehbilder mittig zusammengefügt werden, ist bei Teil 15 noch ein weißer Rand, der dann Teil 13 teilweise überdeckt.

Bei den Ju 87 wurden die Streben am Heck durch Relingteile ergänzt.


Bei den Bf 109 wurden die Fahrwerkabdeckungen mit einer Revolverlochzange aus dünnen Polystytrol ausgestanzt, mit RLM 02 innen lackiert und hälftig geteilt.


Die Bf 109 wurde oben in RLM 02 und RLM 71 lackiert, der Spinner in RLM 23, die Motorhaube in Revell 310 Lufthansa gelb und der weiße Streifen am Rumpf in Tamyia XF-2

Hier die Flugzeuge in verschiedenen Baustadien:


Bei allen anderen Flugzeugen als auch den Untertassen ist die Oberseite in RLM 71 und RLM 72. Alle Unterseiten sind in RLM 76.

Farben der Flugzeuge

  • Xtracrylix XA1201 Grau RLM 02
  • Xtracrylix XA1217 Rot RLM 23
  • Xtracrylix XA1205 Dunkelgrün RLM 71
  • Xtracrylix XA1208 Lichtblau RLM 76
  • Xtracrylix XA1222 Grün RLM 72
  • Tamiya XF-1 Schwarz für Räder und Propeller
  • Tamiya XF-2 Flat White
  • Tamiya LP-19 Gun Metal
  • Revell 310 Lufthansa-Gelb

Farben des Schiffs

  • Revell 09 Anthrazit Für Schornstein innen
  • Tamiya XF-78 Wooden Deck Tan Für Trägerdeck
  • Tamiya verschiedene Brauntöne, Gelb und Weiß für das Trägerdeck
  • Revell Enamel 94 Gold Metallic
  • Lifecolor UA 604 Mittelgrau für die Seiten
  • Lifecolor UA 605 Dunkelgrau für Decks und Aufbautenoberseiten
  • Lifecolor UA 606 Schiffsbodenfarbe
  • HobbyColor H327 Rot

Weiteres zum Bemalen

  • Tamiya X-35 Semi Gloss Clear zum Mattieren.
  • Future-Ersatz (verdünnte Fußbodenversiegelung)

Zusätzliche Teile

  • Eduard 53120: Ätzteil: SMS Emden part 2 für Davids, Ruderriemen
  • Eduard 53004: Ätzteil: Tirpitz (Tamiya Modell) – Startwagen
  • Aber 1-350-02 Kettenreling
  • Bunker Studio WS 35004: Kriegsmarine 20-mm-Flak-Vierling C/38
  • Rigging von Uschi van der Rosten
  • Trumpeter 06281: Fi 167 A-0
  • White Ensign Models – Kriegsmarine Portholes & Doors 1/350
  • Flyhawk FH 700019 IJN Railing 1/700
  • MasterTools 06624 - 40 cm universal fine chain set für die Zurrketten

Verwendete Literatur

  • Super Drawings in 3D „The German Aiscraft Carrier Graf Zeppelin“ von Stefan Draminski aus dem Kagero Verlag
  • German Naval Carmouflage von John Asmussen & Eric Leon aus Seaforth Publishing
  • Schlachtschiff Bismarck von Siegfried Breyer & Gerhard Koop, Dörfler Verlag

Weitere Information

  • Cap San Diego, Museumsschiff in Hamburg
  • Internationales Marine Museum Hamburg

Norbert Windrich