Das Original
Der Jagdbomber Lockheed F-104G Starfighter wurde als Ersatz für die Hawker Sea Hawk für die Bundesmarine beschafft und diente der Bekämpfung von Schiffszielen. Der Starfighter war ursprünglich für die US Air Force als hochfliegender Abfangjäger gedacht, wurde aber zum tiefliegenden Jagdbomber F-104G für verschiedene NATO-Staaten umkonstruiert. Hierbei wurden Rumpf und Tragflächen verstärkt, das Leitwerk vergrößert, das Fahrwerk verstärkt und die Reichweite vergrößert. Die Variante erhielt auch einen Radar, der nicht nur für Detektion von Luftzielen geeignet war, sondern auch für Navigation im Tiefflug. Von dieser Variante wurden 1127 Maschinen gebaut - die meisten in Lizenz von Canadair, Messerschmitt/MBB, Fiat, Fokker und SABCA - wozu noch 189 Aufklärer (RF-104G) und 220 Trainer (TF-104G) kamen. 916 Starfighter gingen an die deutsche Marine und Luftwaffe, wovon 269 abstürzten. Bei der Bundesmarine flogen die Starfighter von 1960-86.
Die Lockheed F-104G Starfighter war 16,7 m lang, hatte eine Spannweite von 6,6 m und ein maximales Abfluggewicht von 13,2 t. Der Antrieb erfolgte durch ein Strahltriebwerk mit 44 kN Schub (69 kN mit Nachbrenner), womit 1328 kn (2459 km/h) erreicht wurden.
Die Besatzung bestand aus einem Piloten, die Bewaffnung aus einer 2-cm-Kanone und bis zu 2,2 t Außenlasten, z.B. zwei Kormoran-Anti-Schiffsraketen und zwei Sidewinder-Luft-Luft-Raketen, möglich waren auch diverse Bomben und ungelenkte Raketen.
Das Modell
Irgendwann mal einen deutschen Marineflieger aus der Zeit der 1980er Jahre zu bauen, war schon lange gedanklich geplant, nur hatte der passende Bausatz bislang gefehlt. Als Kinetic den deutschen Starfighter und dann auch noch u.a. mit Marine-Decals auf den Markt brachte, konnte ich nicht lange widerstehen. Nachdem kurz danach Eduard mit passendem Zubehör aufwartete, stand dem Baubeginn nichts mehr im Wege. Ich besorgte mir eine fertige Instrumententafel aus der Löök-Reihe, Masken, ein Pitotrohr von Master und als Außenlast Kormoran-Flugkörper.
Die Qualität der Bauteile weiß zu überzeugen und so schritt der Bau zügig voran. Dank der hervorragenden Buchreihe „Uncovering the …“ von Danny Coremans, konnte ich die akkurat wiedergegebenen Cockpitdetails korrekt bemalen. Das Eduard- Instrumentenbrett passte fehlerfrei. Dem Löök-Set liegt eine kleine fotogeätzte Platine für den Schleudersitz bei, welche Sitzgurte und die Auslösegriffe beinhaltet – was will man mehr?
Schnell war das Modell bereit zum Lackieren. Zunächst bracht ich über alles schwarzen Primer auf. Die Oberseite lackierte ich mit Real Colours RC212. Anschließend maskierte ich den Bereich und die Unterseite bekam ihre Farbgebung mittels 3Gen AK11207 Aluminium. Die Radarnase lackierte ich zum Schluss mit RC221 auf hellgrauen Primer. Das Basaltgrau auf der Oberseite gefiel mir nicht so richtig, weil meiner Meinung nach etwas Blau darin fehlte. Um das zu beheben, bekam das Grau einen Überzug blauen Filters AMiG-0806. Die leuchtorangen Bereiche der Zusatztanks an den Flügelenden lackierte ich mit RC207 auf weißem Grund. Einer Schicht seidenmattem Klarlack folgte das Anbringen der Bausatzdecals, das obligatorisch Washing mit verdünnter Ölfarbe und ein Versiegeln mit Mattlack. Zu guter Letzt brachte ich mit verschiedenen Oilbrushern weitere Effekte auf, um die einheitliche graue Fläche aufzulockern.
Das Anbringen der parallel entstandenen Kormoran Flugkörper und der offenen Cockpitkanzel schlossen den Bau ab.
Fazit
Der Bau ging schnell von der Hand (es hat gerade mal vier Wochen bis zum fertigen Modell gedauert) und hat durchweg Spaß gemacht.
Sven
(Text über Original von Lars)