Das Original

Die Fairey Gannet wurde ursprünglich als Bomber und U-Jagdflugzeug für die Fleet Air Arm der Royal Navy entwickelt. Es wurde daraus aber anfangs eine reines U-Jagd-Flugzeug. Die Gannet flog 1949 zum ersten Mal und war das erste mit Turbinen angetriebene Propellerflugzeug, das auf einem britischen Flugzeugträger landete. Der Antrieb bestand aus zwei Turbinen, die zwei gegenläufige Propeller antrieben. Es konnte so eine Turbine ausgeschaltet werden, um die Reichweite zu erhöhen. Die Bewaffnung wurde überwiegend in einem großen Bombenschacht intern mitgeführt. Insgesamt wurden 1953-59 347 Maschinen gebaut, die neben der Royal Navy auch bei der australischen, deutschen und indonesischen Marine flogen. Neben U-Jagd-Versionen gab es auch Versionen für die elektronische Kriegsführung, für die Luftraumüberwachung und zur Versorgung von Flugzeugträgern. Für die U-Jagd war die Gannet mit einem einziehbaren Radar, Sonarbojen, Wasserbomben und Torpedos ausgerüstet. Die Version AS.4 war eine U-Jagd-Version mit einem im Vergleich zu dem der ursprünglichen Version AS.1. stärkeren Triebwerk. Insgesamt 75 Maschinen dieses Typs wurden gebaut (eine davon aus einer AS.1) umgebaut. Als U-Jagd-Maschinen wurde die Gannet ab Mitte der 1960er durch U-Jagd-Hubschrauber ersetzt, dienten aber in anderen Rollen bis 1978.


Die Fairey Gannet AS.4 war 13,6 m lang, hatte eine Spannweite von 16,6 m und ein maximales Abfluggewicht von 9 t. Der Antrieb erfolgte zwei Turbinen mit zusammen 2700 PS, mit denen 259 kn (479 km/h) erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus drei Mann. Als Bewaffnung konnten im Waffenschacht z.B. zwei Torpedos, zwei Minen oder Wasserbomben mitgeführt werden, unter den Flügeln 16-24 ungelenkte Raketen.

Das Modell

Die neuen Airfix-Bausätze machen einfach Spaß! Sie sind ähnlich gut durchdacht wie jene von Tamiya und bieten viele Optionen der Darstellung. Natürlich kam für mich nur eine geparkte Maschine mit eingeklappten Flügeln in Frage. Als Decaloption liegt auch ein Flugzeug der Air Group der Ark Royal 1958 (815 Naval Air Squadron) bei, für welche ich mich entschieden hatte.

Dass Cockpit lackierte ich zunächst in NATO-Schwarz, das ich mit Extra Dark Sea Grey etwas aufhellte. Anschließend folgte ein Trockenbürsten mit einem mittelgrauen Farbton und ein schwarzes Washing. Die Instrumentenbretter bekamen die vorgesehenen Decals. Laut Anleitung bemalte ich die entsprechenden Polsterflächen der Sitze und brachte abschließend zugekauften Gurte von Eduard an.


Nach der Fertigstellung des Cockpits folgte ein recht langer Abschnitt des Zusammenklebens. Durch die Z-Faltung der Flügel entstanden zunächst pro Seite drei Baugruppen. An den am Rumpf anliegenden Flügelsegmenten lackierte ich die Fahrwerksschächte mit Vallejo Metal Color Aluminium, bevor ich sie anbrachte.

Damit das Modell kein Tailsitter wird, sind im vorderem Rumpfbereich zwei Kästen vorgesehen, welche mit Gewichten gefüllten werden sollen. Diese verfüllte ich mit kleinen Stahlkugeln und Bleischrot. Obwohl das schon sehr viel Gewicht ist, reicht es trotzdem gerade so aus.


Irgendwann waren dann alle Teile soweit verbaut, dass das Lackieren beginnen konnte. Auch hier verwendete ich wieder Real Colours, RC295 für die Oberseite und RC290 für den Rest, alles auf schwarzen Primer aufgebracht. Die sichtbaren Bereiche des Flügelfaltmechanismus erhielten ebenfalls eine Lackierung in Vallejo Aluminium. Nach dem Versiegeln mit Seidenmattlack brachte ich ein dunkelbraunes Washing von Mig Production auf.


Nun konnte ich die Decals anbringen. Da diese von Cartograf stammen lassen sie sich hervorragend verarbeiten. Ich habe mich beim Bau entschieden die Startschienen der Raketen unter den Flügeln anzubringen. Hier wäre es einfacher gewesen diese erst nach den Decals zu verbauen. So musste ich die Abziehbilder mehrmals einschneiden, um sie zwischen den Startschienen durchzuschlängeln und auszurichten. Spaßbefreit, aber machbar. Alles versiegelte ich dann mit Mattlack von AK Interactive.


Wie schon bei der zuletzt vorgestellten F-14 besorgte ich mir bei Eduard neben den Sitzgurten Masken, um mir die Abklebearbeit der Kanzeln zu erleichtern, und Resinräder. Letztere verleihen einem 1/48er Modell meiner Meinung nach den letzten Schliff.


Sven

(Text über Original von Lars)