Die Originale
Große Kampfkraft auf engstem Raum – das beschreibt am besten die Schnellboote der Klasse 143 und 143 A, die bei der deutschen Marine im Einsatz sind. Sie gingen bereits in den frühen 70er Jahren in Dienst und im Gegensatz zu ihren kleinen Brüdern der Klasse 148, die bereits wieder ausgemustert worden sind, gehören die Boote der Albatros- und der Gepard-Klasse immer noch zum Inventar der Marine. Die Albatros-Klasse geht außer Dienst und die 143 A –Boote bilden noch das 7. Schnellbootgeschwader, stationiert in Rostock-Warnemünde. Sie werden in den kommenden Jahren durch die neuen Korvetten ersetzt. Die 143er sind aufgrund ihrer starken Bewaffnung und ihrer Seeausdauer ideal für die erweiterte Küstenkriegsführung. Sie waren auch im Rahmen von „Enduring Freedom“ am Horn von Afrika im Einsatz und sind es auch gegenwärtig vor der libanesischen Küste.
Technische Daten
• Maße (Länge /Breite /Tiefgang): 57,6m / 7,8m / 2,6m
• Einsatzverdrängung: 391 t
• Geschwindigkeit: ca. 40 kn
Antriebsanlage
• Leistung: 13.200 kW (17.952 PS)
Bewaffnung
• 1x 76 mm OTO-Melara Geschütz
• 4x Seezielflugkörper MM 38 EXOCET
• Minenlegekapazität
• 1x GDC RAM (Rolling Airframe Missile) 21 Zellen
Die Modelle
Die Bausätze der Albatros – 143er-Klasse und der Gepard – 143 A-Klasse im Maßstab 1:144 von Revell sind derzeit aus dem Programm genommen, aber noch vielfach zu bekommen - auch hier in den USA. Es sind sehr schöne Bausätze, auch wenn man sie nur direkt aus dem Kasten baut und Revell hat sich große Mühe gegeben, die jeweiligen Besonderheiten und Unterschiede zwischen den beiden Klasse wiederzugeben. Wobei es in der Natur der Sache liegt, daß einige Teile in beiden Bausätzen vorhanden sind. Die einzige Schwierigkeit beim Bau besteht in ein paar Spachtelarbeiten an den Aufbauten und an der Nahtstelle der beiden Rumpfhälften. Aber sie halten sich im üblichen Rahmen für ein Modell dieser Größe und Komplexität.
Ich entschied mich allerdings, die Schnellboote noch weitergehend zu detailieren. Obwohl beide Bausätze so ziemlich die beste Spritzgußreling enthalten, die jemals mit einem Modell ausgeliefert wurde, entschied ich mich, sie nur dort zu verwenden, wo wirklich eine solide geschweiße Reling umläuft. Die Kettenreling ersetzte ich durch die 1:144 fotogeätzte Reling von Toms. Die paßte allerdings nicht so ganz genau. So mußte ich den unteren Teil der Relingstützen abschneiden und durch kleine Stücke Plastikrundstab ersetzen. Das erhöhte allerdings zugleich den dreidimensionalen Effekt, der in diesem Maßstab einfach auch sein muß. Weitere Verfeinerungen: Abdeckungen für die Ventilatoren, elektrische Leitungen auf den Exocet-Containern, einige Veränderungen bei den Mastplattformen, Rückenlehnen für die „Picknickbank“ auf dem 143 A, Anti-Rutsch-Matten auf Deck, zusätzliche Plankengänge und etliche Handläufe. Die Relingnetze auf dem 143 A fertigte ich aus einem Mückennetz und die Segeltuchbespannung der Reling auf dem 143er entstand aus Papiertaschentüchern.
Auch die Maschinengewehrstände, die in späteren Jahren nachgerüstet wurden, baute ich zusätzlich noch an Deck. Die Rumpffarbe ist Tamiya „Ocean Grey“ mit Weiß im Verhältnis 1:4 aufgehellt. Deckfarbe ist Tamiya „Neutral Grey“ und das Anti-Fouling-Rot ist eine hausgemachte Mischung. Die Takelage besteht aus gezogenen Gußästen.
Vielen Dank an Lance Johnson (Wisconsin), der mir die Bausätze besorgt hat, and Frank Ilse (Hamburg) und Brett Morrow (Sydney) für Fotos von den Originalen und an Guido Hopp (Hilden) für die „Qualitätskontrolle“ bei seinem Besuch hier im Frühjahr.
Doug Hallet
(Übersetzung und Bootsdaten Frank Ilse)